24.07.22, 23:26
Tool - Fear Inoculum (2019/2022)
Zwei Dinge muss man als Tool-Fan bereit sein, inkauf zu nehmen: Man braucht einen langen Atem wenn es darum geht, auf ein neues Album zu warten und einen dicken Geldbeutel, wenn man sich dann so ein neues Album auch bei Erscheinen kaufen möchte.
13 Jahre hat es von "10.000 Days" bis zur Veröffentlichung von "Fear Inoculum" gedauert - eine verdammt lange Zeit. Und von "Lateralus" bis "10.000 Days" waren es damals bereits 5 Jahre, die mir damals wie eine gefühlte Ewigkeit vorkamen. Andere Bands klöppeln in dem Zeitraum gefühlt 20 Alben zusammen, inklusive Auflösung und Reunion. Vielleicht muss dieser Zeitraum ohne Einnahmen durch eine - sagen wir - recht eigenwillige Veröffentlichungspolitik und einer damit einhergehenden äußerst ambitionierten Preispolitik kompensiert werden. Als vor drei Jahren die ersten Gerüchte über ein neues Tool-Album die Runde machten, war ich richtig euphorisch. Endlich wieder ein Lebenszeichen einer meiner absoluten Lieblingsbands. Die Ernüchterung kam allerdings, als der Prreis für die (limitierte) CD bekannt wurde. Satte 80 (oder waren's sogar 90?) Euro sollte das Dingen kosten. Ich habe wochenlang mit mir gehadert, ob ich mir die nun leisten soll oder nicht. Rein in den Warenkorb, überlegt, dann doch wieder verworfen. So ging das tage-, ja wochenlang. Schließlich habe ich sie mir doch bestellt. Das gleiche Spiel war beim Release der Vinyl-Box. Die Freude über die längst überfällige Veröffentlichung der Vinylversion wurde vom positiv ausgedrückt überambitionierten VK von 160 EUR überdämpft.Ich wollte doch nur eine Vinylversion kaufen und nicht noch gleich Maynard's Weinberg dazu... Aber auch da habe ich mich schließlich zum Kauf durchgerungen.
Genug des Geplänkels - zur Musik. Ich muss gestehen, bei den ersten Durchläufen wurde mein Empfinden über die Songs deutlich vom Ärger über den hohen Kaufpreis beinflusst. Auf der CD befinden sich 7 Songs, die bis auf "Chocolate Chip Trip" - ein recht eigenwilliges Drum-Solo - alle über 10 Minuten Spiellänge aufweisen. Obwohl die Songs alle den unverkennbaren Tool-Stil aufweisen, wurde im Vergleich zu den Vorgängeralben das Tempo teilweise deutlich gedrosselt. Alle Ingredienzien entstammen dem bekannten "Tool-Song-Construction-Building-Kit", aber an manchen Stellen wirkt es halt einfach zu routiniert, zu bekannt, manche Songteile wirken andererseite unnötig in die Länge gezogen. Während auf den Vorgängeralben eine stetige Entwicklung und Steigerung zu hören war, fehlen hier ein wenig neue Ideen. Zum ersten Mal hatte ich hier bei den ersten Durchgängen nicht das Gefühl "hey, die Jungs legen hier auf einen aboluten Knaller mal wieder noch eine Schippe drauf". Nachdem allerdingsder erste Ärger über den Kaufpreis verflogen war, konnte ich die Muße aufbringen, mich auf das Album einzulassen. Und es hat sich gelohnt. Bis auf "Chocolate Chip Trip" (ich kann mich mit diesem in Elektronik gehüllten Schlagzeusolo einfach nicht anfreunden) gibt es hier sechs Meisterwerke zu hören, nicht mehr, nicht weniger. Auch wenn manche Songs nicht unbedingt beim ersten Hören zünden. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich auf das Album einzulassen.
Kommen wir zur Aufmachung. Dafür gibt es bei CD und LP Box eine 1+. Die CD enthält einen kleinen LCD Screen, der beim Aufklappen das Video "Recusant Ad Infinitum" wiedergibt. Die LP Box ist extrem hochwertig gefertigt und enthält die 5 LP's in einem Buchschuber mit aufwendigen Drucken des Booklets.Und erstmals sind bei einem Tool-Album die Lyrics mit abgedruckt.
Hat sich die Anschaffung gelohnt? Hell Yeah! Aber halb so teuer wär auch gut gewesen. Bleibt zu hoffen, dass die Band die Wartezeit nicht noch einmal in Intervallschritten vergrößert. Dann wäre in etwa in 25 Jahren mit einem neuen Album zu rechnen...
Zwei Dinge muss man als Tool-Fan bereit sein, inkauf zu nehmen: Man braucht einen langen Atem wenn es darum geht, auf ein neues Album zu warten und einen dicken Geldbeutel, wenn man sich dann so ein neues Album auch bei Erscheinen kaufen möchte.
13 Jahre hat es von "10.000 Days" bis zur Veröffentlichung von "Fear Inoculum" gedauert - eine verdammt lange Zeit. Und von "Lateralus" bis "10.000 Days" waren es damals bereits 5 Jahre, die mir damals wie eine gefühlte Ewigkeit vorkamen. Andere Bands klöppeln in dem Zeitraum gefühlt 20 Alben zusammen, inklusive Auflösung und Reunion. Vielleicht muss dieser Zeitraum ohne Einnahmen durch eine - sagen wir - recht eigenwillige Veröffentlichungspolitik und einer damit einhergehenden äußerst ambitionierten Preispolitik kompensiert werden. Als vor drei Jahren die ersten Gerüchte über ein neues Tool-Album die Runde machten, war ich richtig euphorisch. Endlich wieder ein Lebenszeichen einer meiner absoluten Lieblingsbands. Die Ernüchterung kam allerdings, als der Prreis für die (limitierte) CD bekannt wurde. Satte 80 (oder waren's sogar 90?) Euro sollte das Dingen kosten. Ich habe wochenlang mit mir gehadert, ob ich mir die nun leisten soll oder nicht. Rein in den Warenkorb, überlegt, dann doch wieder verworfen. So ging das tage-, ja wochenlang. Schließlich habe ich sie mir doch bestellt. Das gleiche Spiel war beim Release der Vinyl-Box. Die Freude über die längst überfällige Veröffentlichung der Vinylversion wurde vom positiv ausgedrückt überambitionierten VK von 160 EUR überdämpft.Ich wollte doch nur eine Vinylversion kaufen und nicht noch gleich Maynard's Weinberg dazu... Aber auch da habe ich mich schließlich zum Kauf durchgerungen.
Genug des Geplänkels - zur Musik. Ich muss gestehen, bei den ersten Durchläufen wurde mein Empfinden über die Songs deutlich vom Ärger über den hohen Kaufpreis beinflusst. Auf der CD befinden sich 7 Songs, die bis auf "Chocolate Chip Trip" - ein recht eigenwilliges Drum-Solo - alle über 10 Minuten Spiellänge aufweisen. Obwohl die Songs alle den unverkennbaren Tool-Stil aufweisen, wurde im Vergleich zu den Vorgängeralben das Tempo teilweise deutlich gedrosselt. Alle Ingredienzien entstammen dem bekannten "Tool-Song-Construction-Building-Kit", aber an manchen Stellen wirkt es halt einfach zu routiniert, zu bekannt, manche Songteile wirken andererseite unnötig in die Länge gezogen. Während auf den Vorgängeralben eine stetige Entwicklung und Steigerung zu hören war, fehlen hier ein wenig neue Ideen. Zum ersten Mal hatte ich hier bei den ersten Durchgängen nicht das Gefühl "hey, die Jungs legen hier auf einen aboluten Knaller mal wieder noch eine Schippe drauf". Nachdem allerdingsder erste Ärger über den Kaufpreis verflogen war, konnte ich die Muße aufbringen, mich auf das Album einzulassen. Und es hat sich gelohnt. Bis auf "Chocolate Chip Trip" (ich kann mich mit diesem in Elektronik gehüllten Schlagzeusolo einfach nicht anfreunden) gibt es hier sechs Meisterwerke zu hören, nicht mehr, nicht weniger. Auch wenn manche Songs nicht unbedingt beim ersten Hören zünden. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich auf das Album einzulassen.
Kommen wir zur Aufmachung. Dafür gibt es bei CD und LP Box eine 1+. Die CD enthält einen kleinen LCD Screen, der beim Aufklappen das Video "Recusant Ad Infinitum" wiedergibt. Die LP Box ist extrem hochwertig gefertigt und enthält die 5 LP's in einem Buchschuber mit aufwendigen Drucken des Booklets.Und erstmals sind bei einem Tool-Album die Lyrics mit abgedruckt.
Hat sich die Anschaffung gelohnt? Hell Yeah! Aber halb so teuer wär auch gut gewesen. Bleibt zu hoffen, dass die Band die Wartezeit nicht noch einmal in Intervallschritten vergrößert. Dann wäre in etwa in 25 Jahren mit einem neuen Album zu rechnen...
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