Alte Gerätschaften ab und zu an Strom anschließen?

[Spitzenwitz]

von meinem technischen Verständnis her müsste es besser sein Elkos ab und zu unter Spannung zu setzen. Das sollte Ihnen in der Theorie ein längeres Leben bescheren?!

Wenn ich ein Altgerät revidiere, tausche ich in einem Arbeitsgang auch alle Elkos aus.

Nach meiner Erfahrung altern Elkos durch die Zeit, aber noch mehr durch thermischen Stress, also durch Benutzung.
Ich habe vor ein paar Jahren mal einen Schwung alter NOS-Elkos durchgemessen. Die Teile waren alle noch gut und dabei waren sie etwa 30 Jahre alt

Das sind sie dann unter Belastung aber nicht mehr lange.

[Jan]

Ganz klar, die Teile sind kein Rotwein. Besser werden sie durch Lagerung nicht

Große Siebelkos tausche ich nur, wenn sie auch kaputt sind, da die ja oft auch richtig Geld kosten.
Kleiner Elkos tausche ich aber auch oft pauschal

[Hifijc]

Eigentlich tausche ich Elkos nur bei Defekt. Es gibt aber auch Geräte wo tonnenweise schlechte Typen wie diese Rodersteins drin sind. Da tausche ich dann in der Regel auch mal alles aus. Hab ich neulich erst an meinem Saba 9260 gemacht. Da waren Elkos bei die schon tot waren und einen kurzen ausgelöst hatten.

[darwin]

Eigentlich tausche ich Elkos nur bei Defekt. 

Das minimiert den Aufwand zunächst erheblich. Andererseits: wenn man ein Gerät schon einmal auseinander hat...? Die Kosten sind ja nicht sehr hoch, die Arbeit noch einigermaßen überschaubar, die üblichen Typen kann man sich auf Halde legen und die nächsten 20-30 Jahre hat man Ruhe. Und wenn ein nicht getauschter Kondi kaputt ginge und rare Teile, die man nicht so leicht ersetzen kann, mit in den Tod reißt... man würde sich doch ärgern.

[Jan]

Zumal man die Teile zur Überprüfung meist ausbauen muss.
Günstige Typen kann man dann auch gleich tauschen. Wenn ein Kondensator nur ein paar Cent kostet, kann man ihn einfach tauschen. Die großen Typen kosten aber auch schnell mal über 5 Euro. Da kann man dann auch mal messen und anschließend entscheiden.

[Siggi69]

Mein Trollinger-Lemberger hat durch Lagerung 
keine Chance besser zu werden, weil er vorher 
getrunken wird.
Prost

Siggi

[Hifijc]

Kommt immer drauf an Leute. Bei Geräten die ich nur mal testen will und die nicht ewig hier bleiben mache ich doch nicht immer alles neu. Erst recht nicht wenn viele Elkos grade in Japanischen Geräten noch absolut in ihrer Toleranz liegen. Bei meinen Philips Aktiven habe ich alles neu gemacht. Bei meinem oben genannten Werkstatt Saba auch. Und die Dual Direkttriebler kriegen grundsätzlich auch immer alles neu. Bei meinem neuen Technics SL1410MK2 habe ich hingegen gar keinen Elko getauscht. Und bei meiner Technics Professional Anlage nur neulich mal in der Vorstufe ein paar Elkos im Netzteil und MC Bereich weil MC nicht mehr funktionierte und die Netzteilelkos nicht mehr sonderlich frisch waren.

[gelöschter_User]

Elkos die lange ungenutzt waren müssen ggf. aber erst neu formiert werden. Man braucht dann also einen variablen Trafo, welchen man dann langsam auf die 220V Netzspannung hochfahren kann.

[Hifijc]

Wenn man viel an alten Geräten bastelt ist so ein Trenntrafo sowieso ne tolle Sache. Ich möchte meinen nicht missen. Das mit Elkos formieren stimmt schon soweit. Nur richtige Relevanz hat das meistens eher bei Röhrenradio Bastlern. Bei denen gilt das Quasi als Pflicht, bzw das ist halt wirklich besser bei so uralten Bechern mit zum teil offener Bauweise wie aus den 30er Jahren.

Zu all dem muss ich aber sagen das ich da recht Laie bin. Blind einen Fehler in einer Endstufe finden kann ich nicht. Und auch mit offenen Augen ist das für mich schon echt ne Aufgabe!

[gelöschter_User]

Nur richtige Relevanz hat das meistens eher bei Röhrenradio Bastlern. 

Gerade bei Transistorgeräten ist das noch viel wichtiger, da hier die Kapazitäten gleich auch noch unweit größer sind. Der Knall ist dann im Bad Case lauter und der Dreck deutlich größer. Zudem finden sich in Röhrengeräten der 30er Jahre eher keine oder nur ganz selten Elkos.