Lenco L450: Headshell schief, Knacksen beim Ein-/Ausschalten
#1
Hallo

momentan repariere/überhole ich für einen Bekannten seinen Lenco L450.

Fehler waren:
- Motor macht Geräusche beim Start
- Riemen ausgeleiert
- Tonarmlift schwergängig
- Plattenteller hat Höhenschlag
- Pitch läßt sich nicht einstellen
- Gegenplatte für Haubenscharniere sind in's Gehäuse gefallen (er hatte leider die Schrauben zu weit rausgedreht)
- Torarmgewichte nicht korrekt (lt. Bedienungsanleitung) positioniert 

Was ich bisher alles gemacht habe:
- alles gereinigt
- Tonarmlift ausgebaut, gereinigt und neu geschmiert (Silikonöl 300000)
- alle Elkos erneuert
   C8-C11 (22uF) für den Motor hatten zu hohe Werte
   alle anderen hatten noch passende Werte, trotzdem erneuert
- neuer Riemen
- Nadel im Ultraschall gereinigt
- Stroboskop-Spiegel gereinigt
- Tonarmgewichte korrekt eingestellt
- Pitch neu abgeglichen (Grundeinstellung mit den Potis auf der Platine)

Er hat leider das bekannte Problem mit dem Subteller aus Aluzinkdruckguß (?) - Höhenschlag  Sad  Diesen konnte ich einigermaßen ausgleichen.
Weiß evtl. jemand ob der Subteller (Kunststoff) samt Lager vom L85 passen würde?

Folgende Probleme habe ich noch:
- Motorgeräusch: hier trau ich mich noch nicht den Motor zu zerlegen (sofern überhaupt möglich)
  hab von außen so gut es ging etwas Öl auf die Lager aufgebracht, aber das hat nicht wirklich geholfen

- der Einsatz in der Headshell sitzt leicht schief. Dadurch sitzt die gesamte Headshell am Tonarm nicht waagerecht. Ist das normal?
          
  alle Versuche diese auszurichten sind bisher gescheitert. Gibt's da nen Trick?

- bein Ein-/Ausschalten knackst es leicht in den Lautsprechern (an meinem Braun Regie 550). Ist das normal bei diesem Modell?
  Hinweis: 
  es wurde vom Vorbesitzer schon auf Cinch umgerüstet. Aktuell ist die Masse vom Tonabnehmerssystem mit der "normalen" Masse auf der Platine verbunden
  Wäre es besser diese zu trennen? Und wenn ja brauch ich dann wieder ein extra Massekabel zum Verstärker? 

Die beiden Duals hatten das Problem nicht, sie hatten aber auch keine Umrüstung auf Cinch  Huh

Viele Grüße
Michael
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#2
(07.08.25, 12:03)easystreet schrieb: - der Einsatz in der Headshell sitzt leicht schief. Dadurch sitzt die gesamte Headshell am Tonarm nicht waagerecht. Ist das normal?

Moin Michael und willkommen im Forum.

Das ist nicht normal, große Rohrzange nehmen und gerade ausrichten.  run 
Wenn am Headshellanschluß vom Tonarmrohr unten eine kleine Schraube ist kann man die lösen und das Headshell ausrichten.  rofl
Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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#3
Servus Jörg,

wirklich...mit der große Rohrzange Cry
Der Headshellanschluß hat bei diesem Plattenspieler keine kleine Schraube von unten, wird nur eingesteckt

Schönen Abend
Michael
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#4
Hallo Michael,

wilkommen bei uns im Forum  th_up

Der Lenco L-450 trägt nur ein Lenco Schildchen, mit dem renomierten Hersteller hat er nichts mehr zu tun.
Es handelt sich hierbei um den tschechischen Tesla NC-450, der im Westen umgelabelt als Lenco verkauft wurde.

Leider lohnt sich eine Revision dieser einfachen Geräte absolut nicht, die nicht gerade trivialen Probleme mit dem Subteller sind Dir ja schon bekannt.
Gruß
Michael
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#5
(08.08.25, 20:15)Spitzenwitz schrieb: Hallo Michael,

wilkommen bei uns im Forum  th_up

Der Lenco L-450 trägt nur ein Lenco Schildchen, mit dem renomierten Hersteller hat er nichts mehr zu tun.
Es handelt sich hierbei um den tschechischen Tesla NC-450, der im Westen umgelabelt als Lenco verkauft wurde.

Leider lohnt sich eine Revision dieser einfachen Geräte absolut nicht, die nicht gerade trivialen Probleme mit dem Subteller sind Dir ja schon bekannt.

Bevor man sich bei ALDI einen neuen Plattenspieler kauft ist der Lenco-Tesla auf jeden Fall die bessere Wahl. Der Tonarm hat einen guten Ruf. Was der Rest kann, weiß ich leider nicht.
Wenn man das selbst richten kann würde sich das schon lohnen. Reicht auf jeden Fall um Platten zu hören und darauf zu warten das einen den Virus packt. Dann kommen noch viele andere Plattenspieler.  Wink
LG
Ingolf
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#6
(09.08.25, 8:37)S. Custom schrieb: Bevor man sich bei ALDI einen neuen Plattenspieler kauft ist der Lenco-Tesla auf jeden Fall die bessere Wahl. Der Tonarm hat einen guten Ruf. Was der Rest kann, weiß ich leider nicht.
Wenn man das selbst richten kann würde sich das schon lohnen. Reicht auf jeden Fall um Platten zu hören und darauf zu warten das einen den Virus packt. Dann kommen noch viele andere Plattenspieler.  Wink

Das Problem ist der Subteller aus Zinkdruckguss, der Risse bildet und sich verformt. Höhenschlag und unrunder Lauf sind die Folge, das Problem ist bei dem Modell bekannt. Da man einen neuen Subteller fertigen lassen müsste, lohnt es sich nicht, Arbeit in den Dreher zu stecken, wenn man nicht gerade in der Metallverarbeitung zuhause ist.

Der Arm ist ganz anständig, Tesla Systeme waren es auch. Bei dem Spieler sind wir aber mangels verfügbarer Ersatzteile am Ende.
Gruß
Michael
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#7
Der Arm hat den Nachteil, dass der HS Anschluss zwar aussieht wie ein SME System, es aber nicht ist. SME HS passen da nicht und die speziellen Tesla HS sind schwer zu bekommen.
Ansonsten soll der Arm Rubinlager haben, was in punkto Leichtgängigkeit sicher nicht verkehrt ist.....
Beste Grüße
Ralf

America last!  Tongue
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#8
Moin zusammen , der Tesla Tonarm ist qualitativ auf dem Niveau eines SME 3009 der ersten Serien , der die Zinkdruckguss Teller sind allerdings ein Problem , außerdem neigt der Motor zu Laufgeräuschen , weil er starr mit der Innenzarge aus Blech verschraubt ist , ab und an geistern noch Anleitungen durchs Netz , wie man diese Lagerung verbessern kann .

Dazu verursachen die Trafos oft ein Brummproblem , was nur dadurch zu lösen ist , wenn man das Netzteil auslagert . 

Ich hab hier auch noch einen rumliegen , wo der Trafo durch ist , netterweise hat mir mal ein Bekannter , der in Hamburg bei der Daisy arbeitet , einen Aluteller aus dem vollen gefertigt , der Innenteller ist bei mir noch gut .

Das Teil ist übrigens der Urvater aller Project Dreher , Project ist in der Hauptsache durch den Kauf der Tesla Fertigung entstanden , insbesondere der Tonarm ist in leicht abgewandelter Form mit geradem Tonarmrohr an allen frühen Project Konstruktionen zu finden . Die Lagerung der Tonarme ist dadurch entstanden , das es im Osten früher zwar kaum vernünftige Hifi Entwickler gab , sehr wohl aber Uhrmacher und nach deren Standards wurden diese Tonarme gebaut . Daher auch die Saphirlagerung , die Project heute noch einsetzt .

@easystreet 
Der Motor entspricht auch 1:1 den ersten Project Modellen bzw. andersherum , die Projects haben Tesla Motoren , bei Project täte ich an deiner Stelle in Bezug auf den Innenteller mal suchen . Es könnte durchaus sein , das sich da was basteln lässt .

Oft den Geist aufgeben tut auch die optische Endabschaltung .

Insgesamt muss ich Michael da Recht geben , es ufert bei diesen Geräten sehr oft in Baustelle ohne Ende aus , meist wird in solchen Fällen dann nur der Tonarm gerettet und auf andere Laufwerke gebaut . Wenn sich im Gegenzug mal ein früher Project Dreher mit defektem Arm findet , kann man eifach umsetzen , selbst die Basis und die Befestigungspunkte sind identisch .
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#9
Hallo

vielen Dank für all eure Infos Smile

Der Dreher läuft ja prinzipiell. Den Höhenschlag vom Subteller hab ich durch "Unterlegung" fast weg bekommen. Evtl. kann mir ein Spezl einen aus'm 3D-Drucker fertigen, oder vielleicht sogar aus Alu, mal schauen
Beim Bavarian Vinyl Nerd (youtube) gibt's dazu ein recht gutes Video

Hat schon jemand mal den Motor zerlegt? Ich bekomme einen defekten und werd mich daran versuchen. Vielleicht bekomme ich meinen dann auch wieder ganz leise. 
Das Geräusch ist nicht schlimm, aber da ich schon einiges an Zeit reingesteckt habe möchte ich's komplett machen   Wink

Optische Endabschaltung funktioniert  Smile

Hat jemand zu dieser Frage evtl. Tipps?

bein Ein-/Ausschalten knackst es leicht in den Lautsprechern (an meinem Braun Regie 550). Ist das normal bei diesem Modell?
  Hinweis: 
  es wurde vom Vorbesitzer schon auf Cinch umgerüstet. Aktuell ist die Masse vom Tonabnehmersystem mit der "normalen" Masse auf der Platine verbunden
  Wäre es besser diese zu trennen? Und wenn ja brauch ich dann wieder ein extra Massekabel zum Verstärker? 

Momentan sitzt alles in einer schwarzen Holzzarge. Vielleicht bau ich ihn in eine Nußbaum-Zarge um, sofern ich günstig eine ergattern kann. Sieht besser aus, finde ich
Zum Ausschlachten ist er mir zu schade. Und für meinen Bekannten hat er halt "Nostalgie-Erinnerungen"

Schönes Wochenende
Michael
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#10
Hallo allerseits,

konnte eine günstige Nußbaumzarge (mit Innenleben, ohne Tonarm) ergattern. Der Subteller hat kaum Höhenschlag (dafür war der Plattenteller total gewölbt Sad  ). Der Motor läuft sehr leise
Ich hab nun den Tonarm und die Platine (hatte dort bereits alle Elkos erneuert) rübergebaut.
   
Prinzipiell funktioniert alles  Smile

Leider hab ich noch diese Probleme (welche evtl. mit ner Einstellung zu tun haben ?) :

- je nach Platte ist immer wieder mal ein Knacksen zu hören. 
  beim Liedwechsel bleibt die Nadel gerne hängen (ohne Antiskatinggewicht spielt er weiter)
  die Nadel hab ich unterm Mikroskop angeschaut, für meine Kenntnisse hätte ich gesagt sie ist OK

- sobald das Antiskatinggewicht dranhängt (Ringnut 3 = 15mN) und ich den Tonarm mit dem Lift absenke "driftet" er leicht nach außen, abenso beim Abheben von der Platte
   ohne das Gewicht senkt und hebt er sich schön gerade

Leider kann ich nicht sagen, ob er die Probleme schon vorher hatte.

Tonarm ist in der Waagerechten ausgependelt, Gewicht dann auf 1,5g eingestellt. Das Auflagegewicht habe ich mit ner Tonarmwaage kontrolliert.

Habt ihr evtl. noch einen Tipp für mich?

Viele Grüße
Michael
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