07.04.22, 17:32
(07.04.22, 16:30)Rotor schrieb: So wie du es beschreibst, hat es für mich bislang einen eher religiösen Charakter. Jeder darf glauben was er will.
Langsam Vielleicht sollten wir die Diskussion mal mit technischen Fakten führen
Prinzipiell erscheint logisch, dass es zwischen CD-Playern(also als Gesamtpaket aus CD-Transport, D/A-Wandler und analoger Ausgangsstufe) Unterschiede geben kann und auch eigentlich muss.
Da haben sich über die Jahre die Laufwerkseinheiten und die DAC-Chips geändert. Die Laufwerkseinheiten besitzen unterschiedliche Fähigkeiten bei der Abtastung und der Fehlerkorrektur, welche auch noch von den Herstellern unterschiedlich implementiert und genutzt werden. Von SONY gab es z.B. auch mal ein CD-Player-Modell mit eistellbarer Fehlerkorrektur; was man damit hat erleben können, war sehr interessant. Ich habe das mal bei einem Shigaraki-Clone versucht nachzuvollziehen und konnte einer "springenden" CD das gleiche Verhalten wie bei einer Schallplatte damit "beibringen". Es kam also nicht der Pfeifton, der anzeigt, dass sich der Auslesevorgang quasi aufgehangen hat sondern das verhielt sich wie ein Kratzer auf einer Schallplatte und machte nur wiederkehrend Knacks.
Die DAC-Chips unterschiedlicher Generationen haben auch unterschiedliche Fähigkeiten und wurden ebenfalls und auch innerhalb einer Generation von den Herstellen immer leicht unterschiedlich implementiert. Man braucht z.B. nur mal den Ausgangswiderstand der S/PDIF-Schnittstelle nachzumessen, dann wird man feststellen, dass sich hier die Hersteller nicht unbedingt an die normierten 75 Ω halten.
Dann haben alle CD-Player auch noch eine vom Hersteller nach eigenen Vorstellungen designte Ausgangsstufe, welche dann z.B. verschiedene OP-Amps nutzen. Zusätzlich sind die Stromversorgungen auch nicht überall (weder in den einzelnen Generationen, noch in den unterschiedlichen Geräteklassen) gleich.
Das sind Alles Unterschiede, welche sich durchaus bemerkbar machen können. Die Frage ist dann letztendlich nur noch, wie sich diese Unterschiede technisch äußern, wie sich diese technischen Unterschiede dann in der klanglichen Wahrnehmung realistisch betrachtet auch äußern und ob diese für jeden Hörer gleich relevant sind oder aufgrund äußerer Rahmenbedingungen wie allein z.B. Raum und Lautsprecher gar nicht wirklich relevant bzw. so "eindeutig" wie formuliert detektierbar sein können.
Und da setze ich dann mal in einem ersten Schritt an und würde wieder aus der "Argument-Liste" aussortieren:
- Ein Wechsel des reinen CD-Transport an sich wird keinen relevanten und vor Allem keinen wirklich eindeutig reproduzierbaren Unterschied ergeben; das gilt auch solange die Fehlerkorrektur nicht grob falsch justiert wurde
- Wenn man das Shannon-Theorem und alle anderen technischen Fakten zur CD bzw. deren Auslese- und Übersetzungsvorgang in einem D/A-Wandler betrachtet, dann wird das zwar leichte Unterschiede ergeben, aber diese werden deutlich geringer ausfallen als dass diese klar hörbar sein können. Warum? Weil ja nach dem Theorem nur von digital nach analog gewandelt werden kann, was auch auf dem Medium drauf ist und da ist nicht in Abhängigkeit von einem Chip mehr Hochton oder Tiefton drauf. Auch erfolgt die Berechnung nicht einmal genauer und einmal ungenauer sondern wenn dann erfolgt das bei neueren Chips mit einer größeren Bitbreite als auf das Medium "gespeichert" bzw. anfänglich digitalisiert wurde.
- Wenn dann geht es also um die Schnittstellen und diese reduzieren sich auf die Auslegung der SPDIF und der analogen Ausgangsstufe (Impedanzwandler)
- Die Performance des Impedanzwandlers ist aber vom Schaltungsdesign, dem Netzteil und den verwendeten Bauteilen abhängig
Damit kann man aber "klangliche" Unterscheide allein auf Basis der technischen Daten zum Frequenzgangverlauf, Klirrfaktor, Klirrspektrum, Kanaltrennung und Dynamikbereich bereits vorhersagen und auch in Ihrer Relevanz bzw. Erkennbarkeit einschätzen. In den Meisten Fällen wird es da dann schon ziemlich schwer diese Unterschiede wirklich eindeutig und reproduzierbar einzelnen CD-Playern zuzuordnen. Aber man darf die Abhängigkeiten (Kabel, Impedanz der Eingangsstufe des Verstärkers, Lautsprecher, etc.) nicht ganz außer acht lassen, denn manchmal ergibt sich trotz mehr oder weniger identischer Werte doch ein hörbarer Unterschied, welcher aber eben nur von der genutzten Peripherie verursacht ist.