09.04.22, 11:40
(09.04.22, 11:18)Jan schrieb: Die von Rolf angesprochene Abhängigkeit von folgenden Geräten, ist ganz sicher ebenfalls messbar, sollte aber in der Praxis eher zu vernachlässigen sein.
Genau deshalb schrob ich ja weiter oben schon mehrfach, dass entscheidend ist in welcher Größenordnung diese Faktoren hier hineinspielen. Meist sind diese Änderungen (wie auch schon mehrfach von mir geäußert) nicht von wirklicher Relevanz, wie Dein Beispiel mit verschiedenen CD-Playern (andere Laufwerke und ggf. andere Fehlerkorrekturen sowie ggf. von der Norm abweichender Abschluss des SPDIF) an dem internen D/A-Wandler des AV-Receivers aufzeigen.
Gleiches gilt auch für alle anderen in Frage kommenden Faktoren. Da werden im Hörtest angeblich gravierende Unterschiede wahrgenommen, die gemessenen Frequenzgänge zeigen aber nur Abweichungen gegenüber Linearität oder einem anderen Gerät im Mikrobereich. Mikrobereich deshalb, weil Unterschiede oberhalb von 500 Hz unter 2 dB gar nicht vom angeblich so gut ausgeprägten Ohr wahrgenommen werden können. Unterhalb von 500 Hz können diese Unterschiede sogar 10 dB betragen, ohne dass das hier immer wieder zum amtlichen Spektrumanalyzer erklärte Ohr das überhaupt nicht mitbekommt, weil wir bzw. unser Ohr und Hirn nämlich unterhalb von 500 Hz nicht auf den Pegel sondern auf die Phasenlage geeicht sind.
Grundsätzlich aber muss man sich natürlich alle Messwerte ansehen und die Messungen bzw. darin erkannte Auffälligkeiten erstmal sinnvoll auf die (möglichen) Verursacher zerlegen und entsprechend den Größenordnungen einstufen. Vieles, was aber immer wieder als hörbar postuliert wird, kann realistisch betrachtet gar nicht wahrgenommen werden, weil die z.B. von einem Lautsprecher systemimmanent hinzugefügten Fehler sehr deutlich größer sind als der erwartbare und messbare Effekt.
Ich bleib also dabei. Das Ohr ist kein Messinstrument und sich über Blindtests oder individuelle Höreindrücke zu streiten ist vollkommener Unsinn. Hört und genießt lieber Musik.