ReVox A77 MK IV 4-Spur Kauf
#41
Nur mal so am Rande. Die B&W sind eigentlich Stromhungrig. Die hätten gerne Saft ohne Ende. 
Klar funktioniert das mit Röhre, halt (wie Chris schrieb) nur begrenzt.
Du hörst in einer Kino-Longe . Klasse th_up
Mit Musik geht vieles leichter.
Viele liebe Grüße 
Jo  th_up
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#42
@"Don_Camillo"
Genau das meinte ich mit “der Rolf hat mehr Wissen  Big Grin )
Ich habe nur ein fundiertes Halbwissen und leite manche Dinge einfach ab. Im Ergebnis kommt dann oft das gleiche raus.
Meine Erklärung ist nicht technisch.
Früher war die Röhre nirgendwo wegzudenken. Egal ob in Computern, in der Kommunikation, im Fernseher und natürlich in der Musik.
Es beschäftigten sich damals hunderttausende Menschen mit der Röhrentechnik. Diese Technik hatte man im Griff. Die besten Schaltungen wurden dann übernommen.. 
Heute kommen dann kleine Unternehmen daher und möchten das Rad neu erfinden.. 
(Ist übrigens in anderen HiFi Bereichen ähnlich)
Nicht alles was neu ist ist auch wirklich besser..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#43
Ja, Rolf, Du hast Dir das richtig viel Mühe gegeben und ich bin hier über alles sehr dankbar, was ich lesen darf/kann. Nur leider bist Du hier gerade den Dümmsten auf den Leim gegangen. Denn ich habe von all dem, was Du geschrieben hast nichts verstanden. Ich muss den Gegenstand sehen, fühlen um dann zu Wissen, ob ich diesen kaufen kann. Natürlich stelle ich dann sehr viele Fragen, aber auch da verstehe ich dann meistens nur die Hälfte. Darum fuhr ich ja auch in Richtung Fulda und habe mir das mal angehört, da es hier in meiner Nachbarschaft nicht über ein Küchenradio hinaus geht. Mir fehlt da leider sehr viel Wissen. Ja dies ist so und ich weiss nicht wie ich dies vermitteln soll.
Hier Mal ein Versuch!

Uwe - von 2 Jahren bis zum 22. Lebensjahr in Heimen bis hin zur Stasihaft für 23 Monate Einzelhaft/Nachweisbar mit Akten.
Grenzöffnung - Uwe nach Hamburg, Abendschule und 3 Jahre später Meisterschule
Dann als selbstständiger Meister gearbeitet bis zum HWI.
Endlich Zeit für Musik, Bücher, Leben.
Und heute... ich lerne alles, was für Euch selbstverständlich ist, aber ich brauche länger, weil ich mich nie mit diesem Hobby auseinandergesetzt habe. Also, alles was für Euch selbstverständlich ist... ich muss dies bzw. darüber Staunen, dann mache ich mir Gedanken und habe zu meist Kopfkino in der Nacht. Dann habe ich Google und belese mich wie verrückt. Ich brauche halt immer etwas länger. Für mich ist es wichtig, dass ich alles angeschlossen bekomme. Und was mich die Zeit gelehrt hat, nicht immer das billigste Kaufen, wenn man lange Freude haben will. So das ist mir aber in Anbetracht meiner Geschichte schwergefallen Euch zu sagen, dass ich sehr viele Defizite habe.
Hallo Jo, Ja, wenn Du mich meinst... bei mir ist alles in einem Raum untergebracht. Aber ich nutze diesen Raum beinahe allein zum Musikhören. Der Raum war bis November nicht da und jetzt habe ich mir hier mein Reich geschaffen..., dass ich mich auch mal gehen lassen kann und mein Liebchen nicht immer gleich denken muss das ich einen Arzt brauche Smile
@"Lenni" Ja, Rolf hat wirklich sehr viel Wissen, mir kommt es so vor als hätten wir uns über eine Bahnhofsuhr unterhalten. Wenn mich nun jemand fragt, um was es ging... um Röhren.
Ach machts Euch einfach schön und Danke für das nette Gespräch.
Gruß

Uwe
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#44
Hallo Uwe,

lieben Dank für Deine ausführliche Geschichte. Aber mache Dir nichts daraus, manchmal bin ich bei Rolfs Erklärungen auch, mangels Wissen, raus. Aber das schöne ist, am Ende gibt's immer ein Fazit, danach kann man schon gehen.. 
Ich freue mich jedoch immer sehr über solch genauen Erklärungen, da ich auch hoffe dadurch noch etwas zu lernen..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#45
Moin Zusammen.
Hallo Uwe, ich „weiß“ auch nur das, was ich im laufe der letzten Jahre, mir zusammen gelesen habe.
Komischerweise bleibt das hängen. Ich habe lange „Fachzeitschriften“ verschlungen, bis ich gemerkt habe das dieses Klangpunkte oder %e verteilen in der Wirklichkeit nur Nuancen sind. Ja es gibt hörbare Unterschiede aber das muss nicht heißen das ein 1500€ teurer Verstärker viel besser klingt, als einer von 15000€. Ist schon lustig, wenn du zu einem Händler gehst, mit der Erwartung heute eine 180000€ teure Anlage zu hören die alles in den Schatten stellst was du kennst. Und dann dein Frauchen sagt, leise in dein Ohr: das hört sich aber schlechter an, als zu Hause. Klasse, wieder was gelernt.
Und ne Frage, HWI : Hinterwandinfarkt?

Schöne Pfingsten
Mit Musik geht vieles leichter.
Viele liebe Grüße 
Jo  th_up
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#46
Hallo Uwe,

eine traurige Geschichte. Das wusste ich nicht und ich ziehe meinen Hut, dass Du aus dem Sumpf rausgefunden hast. Das hat sicher viel Kraft gekostet. Aber das ist dann erst recht kein Grund sich zu verstecken, schlecht zu fühlen  und wegen ein bisschen Elektronik den Kopf in den Sand zu stecken. Dein Abschlusssatz lässt mich das leider vermuten. Wenn in meinem Geschreibsel zu viel Informationen waren, dann entschuldige ich mich dafür. Ich kann auch langsamer und in dann vielleicht nachvollziehbaren Häppchen und wir können Dich ja auch behutsam aufschlauen. Wink

Fangen wir einfach mal am Anfang an. 

Röhren haben eine Kathode und eine Anode. Die Kathode wird beheizt, so daß sich von der Kathode negativ geladene Elektronen lösen. Da die Anode positiv geladen ist bewegen sich die Elektronen zur Anode und es fließt dann ein Strom von der Anode zur Kathode durch die Röhre. 

Jetzt gibt es Trioden und z.B. Pentoden. Diese Röhren unterschieden sich durch die Anzahl von Steuergittern, welche zwischen Anode und Kathode positioniert sind. Eine Triode hat ein solches Steuergitter, eine Pentode davon drei. Gibt man auf eines dieser Steuergitter ein Wechselspannungs-Signal (also ein Musiksignal), so ändert sich die Polarität des Steuergitters tourlich und in seiner Größe so daß der Elektronenfluß durch die Röhre davon beeinflußt wird. Die Elektronen werden davon (also den unterschiedlichen Potentialen der Gitter) beschleunigt oder gebremst und es ändert sich auch der Strom der durch die Röhre fließt. Im Prinzip wird also das Wechselspannungssignal auf den Stromfluß aufmodelliert. 

Da durch die Röhre aber immer ein (deutlich) höherer Strom fließt als im Musiksignal, ist das quasi schon das ganze Geheimnis bzgl. Verstärkung durch eine Röhre.

Na ja nicht ganz. Die Röhre will ja betrieben werden, damit das funktioniert und sie muss zuerst auch noch entsprechend konstruiert und gebaut werden.

Warum wende ich mich gegen fast alle modernen Produktionen von Röhren? Das liegt in den Fertigungsdetails. Damit bei Hitze aus der Kathode Elektronen austreten (das nennt man auch emittiert) muss die Kathode entsprechend aufgebaut und beheizt werden. Dieses Aufgebaut ist aber mitnichten durch die Auswahl eines bestimmten Stück Blech erledigt sondern diese Bleche werden beschichtet, damit die Elektronen gleichmäßig und auch dauerhaft in gleicher Anzahl emittiert werden. Hier hat man früher Arsen, Kadmium und im Grunde genommen Alles benutzt, was heute auf dem "ökologischen Index" steht und deshalb heute nicht mehr verwendet werden darf.

Ebenso ist die Heizung des Bleches wichtig. Das kannst Du Dir im Prinzip wie eine Glühbirne vorstellen. Glühbirnen weisen aber auch manchmal auf der Glühwendel heller und dunkler leuchtende Stellen auf. Das liegt daran, dass der Widerstand der Glühwendel nicht konstant ist und es somit Stellen gibt, an denen eine höherer Strom als an anderen fließt und diese leuchten dann heller. Das kann man in der Röhre aber nicht gebrauchen, so dass hier die Glühwendel extra beschichtet wird. Ziel ist also eine gleichmäßige Heizleistung über einen langen Zeitraum.

Auch hier wurden in der Vergangenheit viele Materialien verwandt, die heute entweder wegen Umweltschutzauflagen gar nicht mehr oder nur noch schwierig mit vielen Auflagen und teuer einzusetzen sind.

Du siehst, dass es nicht nur ausreicht, die alten Röhrentypen mechanisch genau zu kopieren sondern auch die damals verwandte Technik und Materialien einzusetzen, um erstens Röhren zu erhalten, die dann der alten elektrischen Spezifikation entsprechen und zweitens auch die selbe Lebensdauer aufweisen. Die meisten Röhren aus moderner Fertigung erreichen weder die elektrischen Specs noch die Lebensdauer und sind deshalb per se minderwertig.

Die KT-150 ist nicht nur moderne Produktion sondern auch noch ein Umbau der alten KT88 um aus diesem Grundkonstrukt mehr Leistung rauszuquetschen. Mit den heutigen Möglichkeiten in Sachen Material ist das spannend, mehr aber auch nicht. Ich würde die Röhre nicht einsetzen wollen - Gründe siehe oben.

Aber es gibt einen Ausweg: Die Lager des ehemaligen russischen Militärs sind mehr als übervoll und gehören seit dem Zusammenbruch der UDSSR nicht mehr den Russen sondern den neu entstandenen Staaten. Aus diesen lagern tauchen auch 30 Jahre nach dem Fall des eisernen Vorhangs noch Millionen von NOS Röhren auf. Diese russ. Röhren sind kein Deut schlechter als das was sonst auf der Welt damals gefertigt wurde; sie sind halt leider nur schlecht dokumentiert. Dafür bekommt man sie für einen Spottpreis.

Ein Beispiel: NOS ECC83, die sich ja wie die Pest in Vorverstärkern ausgebreitet haben, kosten heute gut mehr als €100 das Stück, wenn wirklich NOS und von Valvo, Telefunken, Philips und Co., das russische Pendant zur ECC808 (eine nicht pinkompatible Version der ECC83 mit Schirmgitter und deshalb besonders mikrofoniearm und eine Langlebensvariante zugleich) gibt es als 6Н2П aka 6n2p NOS ab €2 und mit ein  wenig Umbau (Röhrensockel, Heizung und Kathodenwiderstand) ist sie bedenkenlos nutzbar. Es klingt dann sogar besser weil mikrofoniearm und gleichzeitig weniger Klirr.

Deshalb auch meine Empfehlung für die GM-70. Damit kann man ähnliche Aufbauten wie mit der 211 oder 845 machen.
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#47
Hallo Rolf,

herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung.
Gruß
Siggi

Big Grin  Humor ist, wenn man trotzdem lacht!  Big Grin
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#48
Super Erklärung, vielen lieben Dank th_up
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#49
Ich hoffe wir haben Uwe nicht vertrieben.
Egal was ich geschrieben habe, bitte nicht zu persönlich nehmen.
Vom Eingemachten habe ich nämlich auch keine Ahnung.
Da sind Spitzenwitz und Don Camillo hier eh die Fachleute
Mit Musik geht vieles leichter.
Viele liebe Grüße 
Jo  th_up
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#50
Es gibt für die A77 ja auch Verstärkerplatinen.
Die stammen zwar eigentlich aus den Koffermodellen, aber man kann sie in jede A77 einbauen.
Die Teile sind jetzt klanglich nicht durch die Decke, aber für ein paar eher kleine Boxen sind sie schon prima. Wäre also eine weitere Option.

Die A77 lädt zum Basteln ein. Wunderbar modular aufgebaut und es gibt fast alles dafür.
Wirklich lohnend ist die Playlogic von Pievox, aber es gibt auch elektronische Zählwerke und auch sonst alles was man sich vorstellen kann.
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

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JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

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ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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