RIAA Entzerrung mittels DSP?
#1
Ich komme ja immer wieder auf komische Ideen. Meist bin ich dann aber doch nicht der Erste, dem so etwas durch den Kopf geht.

Hat schon mal jemand überlegt, das Signal vom Dreher in unkritische Bereiche zu verstärken, zu digitalisieren und dann per DSP zu entzerren?
Das sollte doch eigentlich kein Problem sein, oder?
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

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JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

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#2
Zu digi was?  Big Grin
Ist wie Kartoffelpüree aus der Tüte, geht, aber wozu?

Die Übertrager oder vor-Vorverstärker machen das ja im Prinzip.. Also von MC auf MM.. 

Klar würde das gehen. Aber wozu? Das würde doch, zumindest für mich, den Charme des analogen zerstören.
Ich meine damit bastel ich mir doch eigentlich eine schlechtere cd.. Ich nehme den nicht linearen Frequenzgang der Platte, oder besser des Tonabnehmers, um das dann mit einem A/D Wandler zu digitalisieren und es dann wieder mit einem D/A Wandler zu analogisieren. 
Und den Vorverstärker spart man ja auch nicht ein. Ich meine recht gute haben schon eine RIAA Abweichung von nur 0,05 dB. Das ist definitiv keine wirkliche Fehlerquelle die dadurch eliminiert wird. (Der Tonabnehmer hat meist 1 dB (bei einem sehr gutem) Abweichung (20 Hz bis 20 kHz)..
Also wenn Du mich fragst ist die RIAA Entzerrung noch das genaueste an der ganzen Kiste..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#3
Kannst auch meinen AT 120 LP haben. Der hat einen USB Ausgang zum digitalisieren. Gegen einen schönen Vollautomaten (Plattenspieler keinen Kaffeevollautomat) ;-) würde ich evtl. tauschen.
Mit Musik geht vieles leichter.
Viele liebe Grüße 
Jo  th_up
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#4
Nicht so ganz.
CDs sind ja schon mal sehr begrenzt. Da ist bei 20 kHz recht hart Schluss.
Ein hochwertiger A/D Wandler könnte sehr dicht am System sitzen. Digitale Signale dann zu übertragen ist ja unkritisch. Man kann sie dann auch gleich noch ein wenig in der Kennlinie korrigieren und dann dicht an der Endstufe wieder in analoge Signale umwandeln. Wenn man will, kann man sie dann auch noch kurz vor der Endstufe ausleiten um sie für andere Quellen bereitzustellen.
Man könnte damit praktisch die unterschiedlichen Abstimmungen der einzelnen Komponenten per Kennlinie laden. Man müsste nur das Eingangssignal am Anfang als Kennlinie aufnehmen, um es bei Bedarf kompensieren zu können.
Wenn man ein solches System mal etabliert hat, kann man damit die ganzen Eigenheiten der analogen Systeme per Tastendruck nachempfinden, ohne dass man sich am Anfang zu sehr festlegt. Als kleines "Abfallprodukt" könnten dann auch hochwertige digitale Quellen so klingen, als würde man sie analog abspielen.
Also eine Aufnahme, die es nur digital gibt oder die man vom NAS einspielt, bekommt die Eigenheiten eines Shure M75 oder eines AT VM95ml oder eines Grado Gold und wenn einem das eine nicht gefällt, wechselt man das "System" per Tastendruck.
Viel wichtiger ist aber, dass man so ganz dicht am Tonarm die Signale digitalisieren könnte um so lästige Eigenheiten eines Übertragers oder eines Vorverstärkers zu umgehen.
Wenn man diese Eigenheiten möchte, könnte man sie einfach zuschalten.
Hier muss man sich ja nicht mit der Bandbreite der CD begnügen.
Gruß

Jan


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#5
Und trotzdem wird die Platte besser klingen. Warum auch immer das so ist, hört die sich bei mir und beim Chris schöner an. Als jede CD ,Stream etc..
Nur meine bescheidene Meinung. Wink
Mit Musik geht vieles leichter.
Viele liebe Grüße 
Jo  th_up
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#6
Also zum Einen bin ich davon überzeugt, dass das nicht so ist Wink
Aber zum Anderen könnte man mit so einem System jede Platte erst "normalisieren" und ihr dann den Wunschklang mitgeben.
Dann könnte man jedem hochwertigen System den Klang anderer Systeme geben.
Sogar eine gute digitale Aufnahme könnte damit klingen wie eine Platte über das Wunschsystem.

Also erst die Eigenheiten des vorhandenen System kompensieren und dann die gewünschten Eigenheiten zumischen.
Dadurch wird eine billge Nadel sicher nicht zum Top-System, aber man könnte einem guten System die Eigenheiten anderer Systeme mitgeben
Gruß

Jan


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#7
In der Theorie ok. aber in der Praxis sind diese Dinge meist irrelevant.
Auf 95% aller Schallplatten ist bei 15 kHz Ende. Nicht weil er technisch nicht möglich ist, sondern weil es einfach nichts gibt.. Und das ist im Prinzip bei wirklich allen Alben die im Studio aufgenommen worden sind, denn in einem schalltoten Raum ist einfach nichts was derart hohe Töne erzeugen könnte.. 

Dann ist bei unseren Ohren eh bei 17 kHz, wenn's richtig gut läuft Ende.. 
Wenn ich einen 18 KHz Ton spiele, egal wie laut, höre ich gar nichts.. Der Hund geht aber raus, also da ist der Ton...

Dann braucht man weiterhin einen guten Tonabnehmer, denn bei vielen ist halt auch bei 20 KHz Schluss.. Und wenn diese deutlich höher gehen, dann mit einem starken Abfall.. 

Für mich machen gerade die Unterschiede im System die Sache interessant..
Für mich ist die Platte perfekt, weil sie eben nicht perfekt ist..
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#8
Um mal auf den Anfang zurückzukommen.
Ein DSP könnte ja durchaus die einzelnen Entzerrungskennlinien abbilden. Dort könnte man dann auch gleich noch die Nachteile der Kabel kompensieren. Das würde natürlich am Besten gehen, wenn man direkt an der Nadel digitalisieren würde, also sagen wir mal direkt hinter dem System. Wenn die Kabel nur 2 cm lang sind, stören deren Eigenschaften nun mal viel weniger, als wenn sie erst 20 cm durch den Arm und danach nochmal 50 cm zum PhonoPre laufen.
Damit hätte man ja noch immer die Eigenheiten des jeweiligen Systems. Ob man die dann kompensieren möchte oder nicht, steht ja auf einem ganz anderen Blatt
Gruß

Jan


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#9
Leider muss ich da dem Jo recht geben. Wir haben bei mir einige Feldversuche gestartet.. 
Sobald auf der Platte steht “digital remastert“kannst Du auch zur cd greifen.. 
Diese hat denn die ganzen Probleme nicht, sondern gibt exakt das wieder was auf dem Master ist..
Alte Platten haben irgendwie vielmehr Tiefe, Wärme, Räumlichkeit.. (aber keine Töne oberhalb von 20KHz)

Also, die 20cm Tonarm Kabel kannst Du nicht sparen.. 
Oder Du hast fortan einen “ultraschweren“ Tonarm bei dem dann neben den Signal Kabeln auch noch eine Stromversorgung durch den Drehpunkt des Tonarms laufen muss..
Ich glaube da kann es keine zwei Meinungen geben dass das qualitativ nach hinten los geht...

Und die nächste Frage ist, was soll denn im Kabel passieren?
Und die benötigten Abschluss Widerstände müssen ja auch in die digitale Kiste.. Ohne die funktioniert es nicht...
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#10
Wenn alles Perfekt ist,so richtig Perfekt. Wird es dann nicht langweilig?
Huh
Hast alles eingestellt, spielst deine Lieblingsplatte mit jedem dir bekannten ( digitalisiertem) Tonabnehmer, hörst Unterschiede und nach ein zwei Wochen würde bei mir wieder alles auf Anfang stehen, weil es Analog vermeintlich besser war. 
Aber auf der anderen Seite ist das schon interessant mal einen 10.000€ TA zu hören. Ohne ihn kaufen zu müssen.
Es ist halt Hobby. Und Technik. Und wenn man es kann, warum nicht.
Bin auf deine Erfahrungen gespannt. Und wenn Du fertig bist, sind wir alle geimpft und trudeln bei Dir zum ultimativen TA Vergleich ein  th_up
Mit Musik geht vieles leichter.
Viele liebe Grüße 
Jo  th_up
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