Revox A77... äußern pfui, innen hui

[darwin]

Ich sehe es wie Uwe: schön sind die Revox-Geräte nicht, aber technisch und klanglich fraglos super. Ehrlich gesagt finde ich aber auch die Dual-Geräte aus der Zeit nicht so schön - das gilt auch für den CR40, der neben der Revox steht. Mich erinnert das alles an Apparatebau und andere Firmen hatten das besser raus. Ich will gar nicht mal Braun beschwören, die ja schon sehr früh tolles Design in den Vordergrund gestellt haben. Saba und Telefunken hatten sehr schöne Sachen und auch Uher und ASC fanden in den 70ern zu einer gelungenen Designsprache.
Was dein digitales Zählwerk angeht, Uwe: ich benutze Zählwerke gar nicht, so ein digitales hat aber wegen andere Anzeige-Modi einen Mehrwert (z.B. wenn es eine Echtzeitanzeige hat). Letzten Endes ist das mit den Zählwerken bei Revox ein wenig wie mit den VU-Metern: das sind nach 50 Jahren Schwachstellen und wenn ein Zählwerk hin ist, ist Ersatz teuer - da rechnet sich die digitale Variante sehr schnell. Gleiches gilt für die VU-Meter, die man günstiger (und letzten Endes sogar praxistauglicher) durch ein elektronisches Pendant mit LEDs ersetzen kann. Ich habe hier so eine LED-Platine liegen (7,50 €) - ein VU-Meter wird zurzeit mit bei einer bestimmten Quelle mit 140 € (!!!!) gehandelt. Und wenn man Pech hat, braucht man zwei.
Letzten Endes ist das bei den alten Geräten immer so, dass man sich entscheiden muss, ob man ein komplett funktionsfähiges und praxistaugliches Gerät oder ein museales Gerät haben möchte, bei dem man dann auch mit Einschränkungen lebt. Ich finde beides legitim, aber da ich die Geräte tatsächlich täglich benutze, bevorzuge ich im Zweifelsfall die erste Variante.
Übrigens hat meine andere Revox A77 (die Halbspur-Maschine) VU-Meter einer Schlacht-Akai-Maschine. Die Gehäuse der VU-Meter sind original, aber die Drehspulinstrumente wurden verpflanzt. Die Schlacht-Akai war günstiger als ein (!) Revox-VU-Meter! Jetzt weiß ich nicht, in welchem Zustand die Akai war und was noch „gerettet“ werden konnte. Ich denke nur, dass es besser ist, ein Gerät mit neuen, „fremden“ Teilen funktionsfähig zu machen, als andere, auch rettbare Geräte zu opfern.