Trigon Vanguard Netzteil Mod.
#1
Liebe Bastelfreunde,

für einen Hobbyfreund habe ich gerade ein Trigon Vanguard 3 Netzteil mit einem Aktiven Gleichrichter aufgerüstet, welcher die Nachteile von Dioden durch exaktes Schalten und Verringerung der Verlustleistung mindert:

           

Warum? Gleichrichterdioden regen durch ihre Schaltflanken die parasitären Indiktivitäten von Trafo-Sekundärwicklungen zu Schwingungen an. Diese kann man mit einem sogenannten Snubber dämpfen (zur Dimensionierung verwende ich einen Messaufbau (genannt "Quasimodo") aus diyaudio.com). Effekt:

   

         

Das alles mag nicht für jeden klanglich nachvollziehbar sein, aber es gibt viele (mich eingeschlossen), die diese Aufrüstungen auch klanglich zu schätzen wissen Angel .

Bei Interesse teile ich gerne mehr Details Smile
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
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#2
Hallo Winfried,

hört sich spannend an. Kannst Du bitte mehr erzählen? Was ist denn der Unterschied zu Ultra Fast Dioden und hast Du auch schon Modifikationen in der Siebkette (z.B. höherwertiger Trafo, Brückengleichrichter und Drosseleingangssiebung, etc.) dagegen getestet? Dieser Talema ist ja auch nur das Billigste vom Billigsten.

Wo nimmst Du das Signal für die Messung ab? Wie verhält sich damit dann der Stromflußwinkel?
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#3
(17.07.21, 15:19)Don_Camillo schrieb: Hallo Winfried,

hört sich spannend an. Kannst Du bitte mehr erzählen? Was ist denn der Unterschied zu Ultra Fast Dioden und hast Du auch schon Modifikationen in der Siebkette (z.B. höherwertiger Trafo, Brückengleichrichter und Drosseleingangssiebung, etc.) dagegen getestet? Dieser Talema ist ja auch nur das Billigste vom Billigsten.

Wo nimmst Du das Signal für die Messung ab? Wie verhält sich damit dann der Stromflußwinkel?

Hallo Rolf,

Danke für Deine Reaktion! Gerne will ich versuchen zu erklären, bin aber nicht der absolute Detailfachmann in der Sache und verweise darum auch auf Threads im diy-audio.com Forum:

Snubber    Aktiver Gleichrichter

Jeweils die ersten Beiträge geben schon einen guten Einstieg.

Zu Deinen Fragen:
"Was ist denn der Unterschied zu Ultra Fast Dioden...?"
NMOSFETs schalten schnell und erzeugen durch niedrigen Rdson von 3...10mOhm viel weniger Verlustleistung als Dioden.

"...hast Du auch schon Modifikationen in der Siebkette (z.B. höherwertiger Trafo, Brückengleichrichter und Drosseleingangssiebung, etc.) dagegen getestet?"
Von meinem Aufttraggeber war das alles nicht gewünscht worden, es wäre wohl auch zu wenig Platz im Netzteilgehäuse. Die von Dir genannten weiteren Optimierungsmöglichkeiten behandeln jede für sich weitere Problemkreise, wie z.B. Störunterdrückung usw. usw. und sind natürlich sinnvoll für richtig gute Netzteile! Mein persönlicher (nicht unbedingt richtiger...) Ansatz hier ist eher "sowohl als auch", als dass ich "Eines gegen das Andere" teste Wink

Beispiel: Ich selbst betreibe zwei Lehman Black Cube SE II mit PWX Netzteil. Dieses Netzteil arbeitet auch mit LM317/337, aber in erweiterter Beschaltung. Dem verpasse ich gerade einen Trafo mit getrennten Wicklungen (also ohne Anzapfung), zwei Snubbern und aktiven Gleichrichtern, später will ich auch noch Drosseln in die Versorgung setzen um weiter Störungen auf der Versorgungsspannung zu minimieren. Hier könnte ich sicherlich Hörvergleiche machen, ich überleg's mir Wink

"Dieser Talema ist ja auch nur das Billigste vom Billigsten."
Da gehe ich natürlich mit! Aber auch die LM317/337 Schaltung hinter der Gleichrichtung ist positiv gesagt "minimalistisch". Möglicherweise ist meine Mod. ja auch nur der Anfang für ein "vernünftiges" PhonoVVnetzteil... Aber im Trigon Gehäuse ist (zu) wenig Platz z.B. für einen R-Core oder mehr Elektronik, da müsste wohl ein anderes Netzteil her. Soweit ich weis hat er noch ein ZeroZone S11, das man vielleicht hernehmen könnte  Angel

"Wo nimmst Du das Signal für die Messung ab?"
Das Messsignal wird direkt an der Trafowicklung abgenommen, die durch einen Rechteckoszillator (auf dem Quasimodo-Messbord) angeregt wird. Um sauber messen und abstimmen zu können, werden alle anderen Wicklungen (primär wie sekundär) kurzgeschlossen. Mit einem Poti wird der Bedämpfungswiderstand so abgestimmt, daß die sichtbare Sprungantwort (ohne Widerstand eine gedämpfte Schwingung im zig... bis huntert kHz Bereich) möglichst nahe an den aperiodischen Grenzfall reduziert wird.

"Wie verhält sich damit dann der Stromflußwinkel?"
Gute Frage zur aktiven Gleichrichtung, die ich nicht kompetent beantworten kann, aber ich wäre interessiert an der Antwort.

Ich hoffe einigermaßen befriedigend geantwortet zu haben und lerne ansonsten gerne dazu!
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
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