Schallplatten bei Discogs eingeben
#21
(19.11.21, 10:34)S. Custom schrieb:
(18.11.21, 17:40)Don_Camillo schrieb: Ich mache übrigens eher die Erfahrung, dass es auch niedergelassene Plattenhändler gibt, die im Laden gar keine Preisetiketten mehr auf die LPs kleben sondern an der Kassa dann aktiv in Discogs nachschlagen, was man dafür aktuell verlangen kann. Ich habe auch schon erlebt, dass da im Laden noch alte Etiketten auf den Hüllen kleben und die Händler alle LPs gleichzeitig auch in Discogs anbieten und sich dort preislich nur noch nach den aktuell geforderten Preisen der anderen Anbieter richten. Willst Du die LP dann haben, wird nur noch in Discogs ausgebucht und alle Einzelpreise aus deren Discogs-Angebot aufsummiert.

Das würde ich bei dem Händler genau 1 x machen. Dann würde er mich nie wieder sehen!

Ja, sehe ich genauso.

(21.11.21, 0:42)höanix schrieb: Echt jetzt?
In Deutschland müssen die Waren ausgezeichnet sein, entweder an der Ware oder am Regal!

Nur so kenne ich das - entweder auf jeder Schallplatte einzeln oder am Regal mit einem Preis, der dann für alles was da im Regal und der Spalte/ Reihe steht gleichermaßen gilt.

Schallplattenhändler sind ja eher eine eigene Type. Manche sind organisierter und Manche ersticken im Chaos.

Dort, wo mir das passiert ist, sieht es eher so aus, als ob der bereits erstickt ist. Ich kann mir noch nicht mal richtig vorstellen, wie der bei dem Chaos den Onlinehandel bedienen will. Der hat im Laden ein paar klassische Regale, wie man diese aus Schallplattenländen kennt - also immer an der Wand lang und dann eine Insel in der Mitte. Jeder Weg ist mit Bananenkisten vollgestellt, die Schallplatten stecken da mehrheitlich ohne Außenhüllen drin, der Typ verkriecht sich hinter seinem Tresen und einer halbdurchsichtigen Regalwand an einem Schreibtisch mit Rechner, grunzt von dort ein Hallo in den Raum, wenn man den Laden betritt, schaut nur kurz raus, wenn man an den Tresen tritt und Schallplatten in der Hand hat. Damit verschwindet er dann vor seinen Rechner und es dauert gefühlt fünf bis zwanzigmal so lange wie es dauern dürfte um die LP aus dem Inventar auszutragen oder bei Discogs nachzuschlagen. Der macht also für jede einzelne LP eine Großrecherche über alle jemals erzielten Preise.

Und ja, einmal und nie wieder. Vor Allem waren seine Preisvorstellungen sowas von überzogen, dass ich über 2/3 der gefundenen LPs bei ihm auf dem Tresen habe liegen lassen, weil wir uns nicht auf einen realistischen Preis einigen konnten. Ich bezahle doch für eine ungewaschene und vollkommen eingestaubte LP nicht den Preis wie für ein NM+ oder Mint Exemplar. Zudem ist er noch nicht mal so ausgestattet, als dass er hier den realen Wert einer LP überhaupt heben könnte. Eine Plattenwaschmaschine fehlt also gänzlich und damit verlaufen die Preisdiskussionen dann ganz schnell in eine Sackgasse und die LPs bleiben dort.

Wie schon gesagt, gibt es deutlich bessere Schallplattenläden in Wien. Dort kennt man mich auch und das Ladenlokal erstickt nicht im Staub, Mief und Chaos. Da weiß ich ziemlich genau, wo ich in meiner spärlichen Freizeit hingehe und ein gutes Angebot vorfinde. Bei Sing Sing Records z.B. schreibt der Robert die Einzelpreise zusammen, springt dann auf einmal auf, rennt durch den Laden oder greift unter den Tresen und zieht eine im Zustand bessere oder seltenere LP raus, die ich dann zum Preis der aus dem Regal gezogenen LP bekomme und am Ende gibt es einen "freundschaftlichen" Rabatt über Alles. Bei Ihm muss ich noch nicht mal großartig das Handeln anfangen.
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#22
Aha, du kommst aus Wien. Ich hatte dich, warum auch immer, in oder um München verortet. 

Wien ist schöner  Big Grin
Alla Hopp
Jo
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#23
Hallo zusammen,

meine Erfahrung aus den vergangenen Jahren ist,
dass zahlreiche Plattenläden nur bedingt einen Besuch
wert sind.
Da herrscht dann das "gemütliche" Chaos und 
kaufmännische Utopie.
An der Kasse sitzt der Inhaber gelangweilt am Notebook
und macht einen auf Dr. Wichtig.

Es gibt aber auch Ausnahmen.
Man unterhält sich mit dem Besitzer und erfährt dann,
was in der eigenen Musikrichtung dort neu eingetrudelt ist
und wo die Platten im Laden stehen.

Am Ende wird dann freundlich der Preis verhandelt ohne
den anderen zu nötigen.

Ich erwarte ja keinen cleanen OP - Saal, wenn ich einen
Plattenladen besuche.
Ich habe aber nicht die geringste Lust zwischen
Bananenkartons und auf dem Boden abgestellten
billigen Plastikkisten rumzuturnen.

Grüße
Jürgen



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