Holzkiste mit Gehrung ergibt ohne zusätzliche Füllung ja immer etwas was schwingen und sich euphonisch verhalten kann. Davon bin ich schon ziemlich lange abgekommen. Auch Pioneer füllt diese Hutschachtel-Zargen bei z.B. PL-50L II und Co. Ich bin schon länger bei Schichten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die hier schon mal gezeigte Zarge für den Technics SP-15 z.B. hatte verschiedene Hölzer und Walzblei miteinander verbunden, darauf Furnier und einen Ausschnitt für ein Tonarmbrett aus verschiedenen Materialien. Miene damalige Zarge für den Garrard 401 bestand aus Holz mit gefüllten Hohlräumen und war gewichtstechnisch so ausgelegt und austariert, dass sich diese Konstruktion von selbst ins Wasser legte und die für die Entkopplung vom Untergrund genutzten Gummibälle gleichmäßig belastete und deren "Federkonstante" auch berücksichtigte.
Heute würde ich da noch zusätzlich Stahl oder Edelstahl in die Konstruktion integrieren, um die Laufwerkseinheit vom Tonarm zu entkoppeln, aber das maßhaltiger als Shindo in seinen Garrard 301 Zargen hin zu bekommen. Shindo hat in einen aus Einzelplatten bestehenden Holzklotz ein großes kreisrundes Loch bis auf über 2/3 der Gesamthöhe "gebohrt", dieses unten und an den Seiten mit Filz ausgeschlagen und dort einen Zylinder aus Bronzeguss gestellt, in den der Tonarm "reingeschraubt" wird. Entkopplungstechnisch ist das ja ok, aber maßhaltig halt nicht unbedingt, wenn der Filz das Arbeiten und Schrumpfen anfängt. Mir ist auch bewusst, dass das sicher Jahrzehnte dauert, bis da der Filz schrumpft; trotzdem sträubt sich da etwas in mir. Ich meine, da diskutiert man über Tools für die Tonarm- und Tonabnehmermontage, über Baerwald, Loefgren, Stevenson und moderne Scharlatane mit selbsterfunden Geometrien und hat eine Tonarmbasis, welche z.B. ohne echte Maßhaltigkeit oder Reproduzierbarkeit der Einstellung zu garantieren nur neben die Motoreinheit gestellt, in eine mit Filz ausgekleidete Bohrung gestopft oder über unkontrolliert verdrehbare Armausleger irgendwie befestigt, montiert und ausgerichtet werden sollen. Nee, das geht ja mal gar nicht.
Da braucht es eine typisch deutsche, professionelle und überkandidelte Lösung die man dann so richtig schick esoterisch auch noch beschreiben kann. Also von hinten durchs Auge in die Brust und von Wien über Moskau nach Paris ist immer noch der kürzeste und praktikabelste Weg.