(25.12.21, 12:35)Lenni schrieb: [ -> ]Ich bin ja der Meinung dass der Nadelschliff viel weniger Einfluss auf den Klang hat als immer geschrieben wird.
Ja und Nein. Wie Du schon geschrieben hast, hat das natürlich mit der Kontaktfläche zu tun und je größer die ist, desto mehr Informationen kann die Nadel auch aufnehmen. Aber der ganze Rest ist eher eine Sache der Politur (je geringer die Rillengeräusche desto weniger werden feine Details von den Nebengeräuschen zugeschmiert) und der Gesamtkonstruktion des Generators.
Es macht z.B. klanglich einen Unterschied, ob der Generator noch als Alnico-Magnet-Konstruktion ausgeführt wurde oder ob da bereits Neodym-Magneten werkeln. Das kann man z.B. bei den SPUs sehr gut nachvollziehen, wenn man dort ein altes und ein neues Royal miteinander vergleicht. Dass es nicht immer den schärfsten Schliff braucht sondern es auch auf andere Faktoren ankommt, um herausragenden Detailreichtum zu erhalten, kann man bei einem Vergleich zwischen SPU Gold Reference (Nadelträger goldbedämpft, Replicant Nadelschliff) und dem alten limitierten Gold (Nadelträger goldbedämpft, elliptischer Nadelschliff) feststellen. Welchen Einfluss andere Materialien bei der Spulenwicklung haben, kann man bei einem Vergleich zwischen SPU Synergy, Meister und Meister Silver feststellen.
Was sich klanglich verändern kann, wenn man auf extrem niedrige Innenwiderstände und geringe Ausgangsspannung setzt, zeigt ein Ortofon MC-20 MK II schon gut auf, mit einem Supex SD-900 Super wird das aber richtig plastisch erfahrbar; vor Allem dann, wenn man dieses gegen z.B. ein Monster Cable Alpha oder Fidelity Research FR-1 MK2 oder FR-1 MK 3F vergleicht.
Was mit moderneren Konstruktionen möglich ist, zeigt dagegen dann z.B. ein FR-44 (nicht mehr Ikeda sondern Yasuo Ozawa, der später Shelter gründete).
Dass man über Jahrzehnte auch bei wechselnden Materialien gleichbleibend höchste Qualität mit harmonischem Klangbild fertigen kann, zeigt z.B. Dynavector.
Aber, und das ist eigentlich das Wichtigste, so ein MC muss auch immer technisch korrekt abgeschlossen werden, damit s seine vollen Qualitäten zeigt. Wer nach Gusto an den "Reglern" dreht und den Sound für eine aktuelle Tagesform zurechtbiegt, der wird Probleme haben alle Feinheiten zu ergründen.
Und wie @RHK auch schon geschrieben hat, kommt es auch ein gute Stück weit auf die verwendete Phonostufe und hier insbesondere den Teil mit der MC-Verstärkung an, ob das Ergebnis nur passabel, gut oder eben wirklich richtig gut (also optimal) wird.
(25.12.21, 12:46)Lenni schrieb: [ -> ]Ich mag das von@"Don_Camillo" beschriebene MC 20 mk2 sehr.. Das spielt sozusagen die erste Geige bei mir.. Ist jedoch nicht für jeden Vorverstärker geeignet..
Kaum schlechter spielt hingegen mein Denon DL 301. Dies ist sehr unkritisch, aber leider nicht mehr neu zu bekommen.. (ein retipping kostet c.a. 80 Euro)
Beides sind schon ziemlich gute MCs. Das DL-301 war damals quasi der "Vorgänger" des DL-S1 bzw. DL-1000