Was habt ihr gerade auf der Arbeitsplatte
Wie hast du die defekte Z-Diode gefunden?
Ich lerne ja gerne Suchmuster Smile
Gruß

Jan

Si vis pacem, para bellum

[Bild: https://plattenspieler-forum.de/gallery/..._44_29.png]

Dreher im aktiven Einsatz:
Denon DP-37F, JVC QL-Y55F, Technics SL-1300 , Revox B795 

Darf gehen:
Technics SL-Q 33

ToDos:
Sharp Optonica RP-5100, SABA PSP 910, Luxman PD-284, Dual 1019, Dual 1219, Sony PS 5550
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  • höanix
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Durch iteratives Ausschliessen:
  1. Am Ausgang lag Gleichspannung an – aber abhängig vom Lautstärkeregler. Damit konnte der Fehler nicht in der Ausgangsstufe liegen (die SU-A4 enthält eine Eingangs- und Ausgangsstufe, mit Lautstärkeregler zweifach dazwischen; Phono MM, MC, sowie Klangregelung sind je auch nochmals aktiv ausgeführt).
  2. Der Fehler war "weg" durch Aktivierung der Klangregelung. Da diese einen Kondensator im Signalweg hat (die und Phono, der Rest ist DC-gekoppelt) und auch nochmals im Sandwich dazwischengeschaltet ist, musste es an der Eingangsstufe ("flat amp") liegen (Phono war auch ausgeschlossen, da das Problem eingangsunabhängig auftrat).
  3. Nun der springende Punkt: die Gleichspannung betrug (bei Rechtsanschlag des Lautstärkereglers) -2V, die Eingangsstufe arbeitet jedoch mit ±30.8V. Damit konnte es kaum einer der Ausgangstransistoren sein, womit nur noch Halbleiter zur Spannungsstabilisierung verantwortlich sein konnten – und damit eben die zwei Zener D308 oder D310.
LG Beni | ベニ
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Machen wir weiter – und gehen zurück in der Geschichte, in die Bronzezeit von Matsushita (und Japanern im Audiobereich allgemein):

   
Dieses Fossil ist ein National Panasonic (Technics) SU-3600 von 1970.
Dies ist das damalige Topmodell der integrierten Verstärker und Nachfolger des von Christian (#Darkstar) bereits gezeigten SU-50A von 1969. Mit jenem hat er denn schaltungstechnisch auch relativ viel gemeinsam.

Als Zeitzeuge ist der Verstärker ziemlich interessant. Man erkennt viele gute Eigenschaften – hervorragende Verarbeitungsqualität, solide Bauteile (v.a. Trafo und Kühlrippen), sinnvolle Schaltungskniffe (Vor- und Endstufenmodule haben separate Stromversorgungen, deshalb die drei Netzteilelkos), symmetrische Versorgungsspannung der Endstufen, deshalb kein Trafo oder Koppelelko im Ausgang (wie auch beim SU-50A – das war damals ein Novum und Verkaufsargument!).
Mit zu sehen ist aber auch Antiquiertes: quasikomplementäre Endstufen (letztes grosses Modell damit; die nächste Revision SU-3602 hatte bereits eine vollkomplementäre Schaltung), stellenweise Freiverdrahtung und abenteuerlich alte Abgleichanweisungen (man bekommt das Gefühl, das Gerät sei von Röhrentechnikern entwickelt worden, was wohl auch stimmen dürfte).
Besonders ärgerlich: die Leiterplatinen sind wohl aus Hartpapier und haben weder Lötstoppmaske noch brauchbare Bauteilbeschriftungen. Das macht die Fehlersuche umso aufwändiger.
Ganz schlimm ist die nachträglich reingebastelte Lautsprecherschutzschaltung. Das sind die zwei gestapelten Platinen mit dem Relais neben dem Trafo. Die sind nicht im Schaltplan vorhanden und ich habe sie auch nicht untersucht. Fakt ist: das Relais schaltet nicht die Lautsprecher frei (die kommen sofort beim Einschalten, mit ordentlich Gleichspannung auf den Ausgängen in den ersten Sekunden). Gem. Internet ist das Relais stattdessen im Normalbetrieb deaktiviert (kann ich bestätigen) und springt erst im Fehlerfall an. Dann schliesst es angeblich die Ausgänge bei DC kurz und lässt somit die Schmelzsicherungen durchbrennen – unglaublich, was damals noch gemacht wurde.

Wirklich "kaputt" war an dem Kasten eigentlich nichts, oder alles, je nach Betrachtung. Die Trimmpotis stammten wohl aus einem Kohlebergwerk:
   
Die sollten eigentlich silberfarben sein... funktionierten aber alle noch.
Sämtliche Schalter und Potis sehen ähnlich aus.

Ein grosses Problem an meinem Gerät ist der enorme Rauschanteil, der kurioserweise mit Muting und Kompensation des Lautstärkereglers deutlich reduziert ist. Dabei schaltet der Muting-Knopf nur einen weiteren Widerstand zu oder raus:
   
Das sollte man wohl nicht direkt am Ausgang der Vorstufe machen, da man damit (logischerweise) die Ausgangsimpedanz ungünstig beeinträchtigt. Lautstärke- und Balanceregler hingegen wirken noch direkt an den Eingängen, vor der Vorstufe, was sich genauso unvorteilhaft auf die Eingangsimpedanz ausübt. Eben: steinaltes Design.

Ein Malheur ist mir dann aber doch noch passiert: bei Messung am Phono-Ausgang (109) bin ich aus versehen mit Tastspitze an das Gehäuse von TR105 gekommen...
   
Die Gehäuse ungeschirmter Transistoren sind i.d.R. mit dem Kollektor verbunden; TR105 hat ein Metallgehäuse. Ich habe damit quasi die Versorgungsspannung gegen den Ausgang kurzgeschlossen. Hat gefunkt und weg war die Phonostufe.
Der Fehler war hier aber dank der einfachen Schaltung sofort klar: beide Phono-Kanäle waren weg, und da beide über einen einzelnen Längstransistor (TR107) versorgt werden, konnte es nur der sein. Und so war's auch; TR105 und der Rest blieben unversehrt.

Danach gab's noch einen Abgleich; auch hier wieder mit Holzhammer-Anweisungen. Beispiel Phono: das Handbuch diktiert, man soll die Phonostufe absichtlich übersteuern und dann den Bias so einstellen, dass die (geclippte) Wellenform symmetrisch ist. Muss wohl so, weil Class A. Hingekriegt hab ich's leider nicht; obwohl die Trimmpotis funktionieren, hat die Wellenform keinen Wank gemacht. Zur Einstellung vom Icq der Endstufen muss eine Drahtbrücke temporär aus- und wieder eingelötet werden.


Schlussendlich... ist das noch kein Happy End. Das Gerät gehört eigentlich totalzerlegt und tiefengereinigt; die Frontplatte ist aber dermassen verbaut, dass ich da keine Motivation dazu hatte.
Und selbst wenn man alles auf Vordermann bringt: technisch "gut" wird diese Schaltung nie werden, nicht mal für Standards von z.B. 1976.
Deshalb wird die Kamelle hier so gefahren, wie sie ist, als Relikt der letzten Jahre, in denen noch wirkliche Fortschritte in der Verstärkertechnik erzielt wurden. Denn Musik macht der Bursche ganz nett – und optisch ist es eine der gelungensten Kreationen überhaupt.
   
LG Beni | ベニ
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Zitat:Ganz schlimm ist die nachträglich reingebastelte Lautsprecherschutzschaltung.

Danke für den Hinweis. Ich dachte bisher dank der Relais immer ohne mich mit dem SU-50A oder 3600 tief zu beschäftigen das er Vollkomplementäre Endstufen hätte. Was ich für 1969-70 beeindruckend finden gefunden hätte.  Angel
Gruß
Jan-Cedric
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th_up
Beste Grüße
Ralf

America last!  Tongue
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Mal wieder ein Tonabnehmer. Ein Decca H4E welches bei meinem ffss Tonarm dabei war.

Hoffentlich hält die Schlaufe am Faden noch. Scheinbar ist sie noch geschlossen.

   

Viele Grüße 

Roman
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Der Faden ist doch durch. Und der Cantilever ab. Ich hab's jetzt mal soweit geflickt. Mal schauen ob's spielt....

Viele Grüße 

Roman
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(29.11.25, 19:54)Tornadone schrieb: Mal wieder ein Tonabnehmer. Ein Decca H4E welches bei meinem ffss Tonarm dabei war.

Hoffentlich hält die Schlaufe am Faden noch. Scheinbar ist sie noch geschlossen.



Viele Grüße 

Roman

Kannst du mir als Unbeteiligtem in Sachen Micro Chirurgie evtl. erklären, was man auf dem Bild sieht? Ich finde das nach wie vor absolut beeindruckend, was du da machst und sehe mich selbst gerade vor meinem geistigen Auge, wie ich mit zitternden Händen und vollkommen genervt das ganze Zeug nach dem zehnten missglückten Versuch stumpf in die Tonne kloppen würde.
Viele Grüße Christian
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Müßte der Spanndraht/Faden des Systems sein...
Beste Grüße
Ralf

America last!  Tongue
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Ja, Ralf hat Recht. Das ist der Halter bzw das Klemmstück für den Cantilever an dem der Spannfaden zu sehen ist.

Tut mir echt leid, da sind dooferweise keine weiteren Bilder da. War doof das zu zeigen. Ich könnte damit auch nix anfangen....

Viele Grüße

Roman
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