Coral XV Five , ein Erfahrungsbericht
#4
Vielleicht ist es noch ganz interessant im Hinblick auf meine Einschätzung dieser klassischen Konstruktion kurz aufzuzeigen , wie ich überhaupt auf diese Vintage Konstruktionen gekommen bin , denn vor gut einem Jahr sah das bei mir im Hörraum noch ganz anders aus .

   


Da thronten noch ein Paar Isophon Indigos bei mir , ein klassischer High End Lautsprecher mit zwei innenliegenden 265mm Treibern nach dem Bandpass Prinzip , preislich im Ursprung bei 6500 DM pro Paar , ich hatte sie über die Kleinanzeigen von einem Liebhaber aus Itzehoe , kurz vorher bei Gauder komplett revidiert für 450 € kaufen können .
Im Prinzip ein Wahnsinns Lautsprecher mit einem linearen Tiefgang runter bis 20Hz -3db und leider für meinen Hörraum doch auf Dauer etwas überdimensioniert mit eben dem typischen Effekt , das es bei bestimmten Musikstücken insbesondere im Oberbass einfach ein wenig zu viel des Guten war .

Im Anschluss kam ich wie im Monitor Thread beschrieben eben auf die klassische Dreiwege Konstruktion , im Übergang als aktiver Monitor , damit war ich eigentlich auch recht zufrieden und um die Erfahrung reicher , das Frequenzen unterhalb 40Hz erstens in der Musik nur eine seltene Rolle spielen und abgesehen davon auch mein Hörraum in diesem Bereich sowieso eine Schippe draufpackt . Von daher reichen ebenso Lautsprecher die ihren -3db Punkt bei 30-40 Hz haben .

Tja und dann waren da auf einmal ein Dorf weiter eben die Yamaha NS1000 Monitor zu haben .

So kann sich der Wind drehen und man stellt fest , es bedarf weder hypermoderner Fertigungsmethoden noch exotischer Chassis Materialien , auch Anfang der 80er Jahre konnte man vernünftige Lautsprecher konstruieren und erstklassige Chassis herstellen .
Auch ein Aspekt der immer wieder in den Hifi Gazetten früherer Zeiten rumgeisterte , hat mir die japanischen Lautsprecher verleidet , nämlich die fortwährend wiederholte Behauptung , das die Abstimmung japanischer Lautsprecher durch die dort herrschenden Hörgewohnheiten für europäische Ohren nichts wären .

Nach den jetzt gemachten Erfahrungen muss ich sagen , selten wurde wohl über einen ziemlich langen Zeitraum größerer Schwachsinn von der "Fachpresse" verbreitet .

Interessant ist dieser kleine Rückblick in meine akustische Vergangenheit eben deswegen , weil ich ganz bewusst den Weg "Back to the Roots" zu den Ursprüngen des Lautsprecherbaus gegangen bin und dies keinesfalls für mich klangliche Defizite erbracht hat , sondern im Gegenteil die Erkenntnis das Weniger oft Mehr sein kann und sehr viele "Verbesserungen" im Lautsprecherbau eben nur einem optischen aber keinem akustischen Ideal folgen .
Es wird mit teilweise vollkommen unnötigen Aufwand versucht mit Massen von kleinen Chassis einen vernünftigen Bass zu erzeugen , krampfhaft drauf bedacht , die Lautsprecher so schmal wie irgend möglich zu bauen nur um am Ende festzustellen , da wo man hingekommen ist , sind Konstrukteure vor über 40 Jahren mit viel einfacheren Mitteln schon längst gewesen .

Gruß Klaus 

Gruß Klaus

(03.02.25, 13:33)Q60 schrieb: Moin, die Chassis sehen sich zumindest recht ähnlich, auch wenn bei der Yamaha wohl etwas grösser. Ist das jetzt Zufall ? Gleicher Chassishersteller, oder abgekupfert.
So richtig schöne 70er Jahre Boxen, die den Namen Boxen auch noch verdienen.

Gruss
Rainer

Auf den ersten Blich sehen sie sich tatsächlich recht ähnlich .
Die Yamahas arbeiten aber mit dem größeren Bass auf ein geschlossenes Gehäuse , die Corals sind Bassreflex Konstruktionen , dazu haben Mittel und Hochtonkalotte bei Yamaha eine Beryllium Beschichtung , die Corals im Mittelton Aluminium Beschichtung , im Hochton eine Vollaluminium Kalotte .

Und nein , da hat keiner vom anderen abgekupfert oder beim gleichen Hersteller fertigen lassen , beide Hersteller hatten zu der Zeit eine eigene Chassis Fertigung .

Gruß Klaus
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  • tschuklo, HighEndVerweigerer
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