Sony Walkmen DD Quartz (WM-DD III) und WM-D3 "Professional"
#19
Die Geräte ab dem DD II haben leider nicht den vollen Frequenzumfang und Falldown unter 40 Hz. Das war damals bei den offenen Kopfhörern nicht weiter auffällig, heute mit guten In Ears und moderner Musik, wo sich viel im Tiefbass abspielt ist das schon sehr auffällig. Fixyouraudio bietet aber Kits an bei denen die Kondensatoren am Ausgang höhere Werte haben, dadurch kommen die DDs dann flach bis unter 30 Hz. Der Klang ist dann eigentlich kaum von digitalen Quellen am selben Kopfhörer unterscheidbar, es sei denn man setzt einen Equalizer ein.

W&F bei den DDs ist unschlagbar. Was Besseres gab es im portablen Bereich nicht. Diese Gleichlaufwerte erreichen sonst nur hochwertige Cassettendecks. Wenn man das ein bisschen optimiert kommt man auf unter 0,05% WRMS. Das ist in einem Bereich, der eigentlich unhörbar ist. Da kann man auch Klaviersonaten mit hören. Selbst wenn ich den heftig schüttele kommt er noch auf etwas mit 0,3%. Andere Walkmans machen das im Stand. Wenn du damit also in der Hose durch die Gegend läufst hört man da mit normaler Pop und Rock Musik überhaupt nix Leiern. Ich bin mit den DDs früher Joggen gegangen und hab es selten bis gar nicht störend Leiern hören.

Wenn da was Leiert, sind die Geräte nicht richtig repariert worden. Wenn sie schlecht klingen ist der Kopf im Eimer oder nicht korrekt justiert, oder du hast ne abgenudelte Kaufcassette oder schlechte Aufnahme, logisch: wenn das Tapedeck zur Aufnahme schlecht war, oder hohen W&F produziert,
Ist das auf der Aufnahme mit drauf und wird zu den Werten des Wiedergabegerätes addiert. Ich weiß nicht ob der D3 einen Riemen fürs Zählwerk braucht aber der DD III hat jedenfalls keinen. Trotzdem müssen Capstan Gummi und Andruckrolle erneuert und ggf. Auch die Feder nachgespannt werden, damit Alles 100%ig funktioniert. Mit „nur das CG tauschen.“ ist es nicht getan.

Das Capstan Gummi liegt im stand permanent auf dem Motor Pulley auf. Wenn das Gerät zu lange rum liegt und das Gummi altert hat man dort dann eine Delle im Gummi. Man kann es umdrehen, meistens geht das dann sogar noch ganz gut, aber durch die Alterung bekommt auch die Seite schnell wieder eine Delle, wenn das Gerät nicht regelmäßig in Betrieb ist. Wenn das alles nicht hilft muss der capstan aufgeraut werden. Die Quartz Modelle sind empfindlicher, als die älteren Versionen, weil sie natürlich immer wieder nachregeln, wenn die Geschwindigkeit nicht stimmt, kommen sie nicht auf Soll, gibt es Chaos und die Cassette leiert. Ausgelaufene Batterien ätzen auch gern mal Lötpads weg und die Quartz Steuerung ist in dem Bereich unterm Batteriefach.

Der DD III war der erste Quartz der DD Reihe, bis auf den DC2 aber der hat auf einem zusätzlichen Board unter dem Motor eine Erweiterung dafür. Deshalb ist da der Aufbau anders.

Beim DD III fällt mir auf der Motor wirkt etwas unruhiger, als bei Vorgänger und Nachfolgemodellen. Man hört die Quartzregelung mechanisch. Der Motor übernimmt wahrscheinlich die Taktfrequenz als Resonanz. Das hat aber keinen Einfluss auf den Gleichlauf. Die Mechanik ist dadurch einfach nur etwas lauter/klingt anders als bei den anderen Modellen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass das Board eine Art mikrofonischen Effekt erzeugt, wie bei einem Plattenspieler. Ich kann im Kopfhörer leise die Mechanik im Gerät hören, was aber auch mit meinen In Ears zu tun haben kann, denn die haben nur 12 Ohm und sind ganz schön empfindlich. So niedrige Impedanzen waren damals nicht üblich. Beim Ur DD und beim DD 33 höre ich dennoch nur das Bandrauschen, wohingegen bei allen anderen DD Modellen „Dreck“ mit kommt.

Mit dem Dolby ist das immer so ne Sache, man kann aber beim DD II und DD III den Dolby Pegel einstellen und dann klappt das auch ganz gut!
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RE: Sony Walkmen DD Quartz (WM-DD III) und WM-D3 "Professional" - von sOiche86 - 14.04.25, 9:56

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