Micro Seiki taugen die was?

[gelöschter_User]

Ich habe für meinen weniger als 500 bezahlt. 

Das wäre auch ein durchaus realistischer Preis; alles Andere ist überzogen. Man darf sich bei einem DD-7/ DD-40 übrigens nicht an den Gebrauchtpreisen für den MA-505 orientieren, weil es vom MA-505 sozusagen einige unterschiedliche Versionen gibt. Im DD-7/ DD-40 findet sich die kleinste Version mit anderer Tonarmbasis und Höhenverstellung und einigen anderen auch qualitätsbestimmenden Änderungen an der Auflagekraft-Einheit. Taucht diese Version des Tonarms einzeln auf, so erzielt diese meist noch nicht mal die Hälfte des Preises, der für einen "großen/ vollwertigen" MA-505 (ab ca. €800 all in) fällig wird. 

Micro Seiki ist halt für gute Qualität bekannt und deshalb rund um den Globus gleichermaßen geschätzt wie gehypt. Deren Riementriebler machen eigentlich nichts "besser" als Andere, kosten aber immer ein Mehrfaches der damaligen Mitbewerber. So ein BL-51 oder BL-91 ist nicht wirklich "besser" als ein Michell Focus, Transcriptors Hydraulic oder Reference/ Reference Hydraulic, Thorens TD-520 oder Thorens Prestige. Sie profitieren davon, dass die große Serie von Micro Seiki (RX-1500 bis RX-8000) die Ersten waren, die das Thema übertrieben haben und optisch so richtig was hermachten und dann anschließend auch noch Gimmicks wie Plattenansaugung integriert haben. Das hat die HiFi-Szene in Ihrer üblichen Verbohrtheit und Negierung aller technischen Fakten dann zur Übermaschine hochstilisiert und gehypt. Eigentlich sind das nämlich nur Spielereien, die man nur bei solchen Schallplatten (z.B. verwellt) benötigt, die ein technisch versierter Musikgenießer nach Kauf schon reklamiert hätte und sich deshalb mit dem kruden und unsinnigen Symptom, welches zu Lösen versucht, auch eine verwellte Schallplatte plan auf dem Plattenteller aufliegen zu lassen, gar nicht auseinandersetzen musste.

Davon profitieren auch heute die kleineren Modelle; wert sind diese aber die heute geforderten preise eigentlich meist nicht mehr. Wie Michael also schon schrieb lohnen sich deren kleinsten Modelle, die auch noch dazu mehrheitlich fremdgefertigt (Fujiya Co. Ltd) wurden gar nicht, spannend wird es erst ab DD-7/DD-40 und der ist nicht deutlich über €500 wert.

Auch wenn dort auch meist keine echten Schnäppchen zu finden sind kauft man Micro wohl am besten direkt in Japan über Aleado/ Yahoo-Auktion und einen der Proxy-Services. Dort wird übrigens meist nur Micro als Markenname verwandt und das Seiki weggelassen. Die Angebote aus dem europäischen Ausland mit neuem Furnier sind hoffnungslos überzogen - da zahlt man so ungefähr €1200 für neues Furnier und der Rest scheint meist gar nicht serviciert worden zu sein. Das kann man sich also bim örtlichen Schreiner selber machen lassen und wird dann noch dazu wahrscheinlich günstiger wegkommen. Ich sag´s mal so: Nicht Jeder der mit einer Stichsäge, Feile, Schraubenzieher, Raspel oder Schleifpapier prinzipiell umgehen kann oder gerade erkannt hat auf welcher Seite ein Lötkolben heiß wird, ist für die Wartung und Verschönerung oder das Tuning eines Plattenspielers die richtige Adresse. Da tummeln sich heute aber im Markt ganz Viele, die es so aussehen lassen, als ob man bei Ihnen einkaufen oder auf deren Rat vertrauen könnte; bei den wenigsten trifft das aber in der Realität wirklich zu. JOEL konnte ja auch nur Plattenteller anschubsen, hatte aber von der Technik keinerlei Ahnung.