PL 70 / PL 70II

[Lenni]

Nachdem ich den Plattenspieler schon im Japan Thread erwähnt habe, möchte ich diesen jetzt, nach guten 3 Einsatzwochen mal genauer vorstellen..

Also erstmal vorweg, ich liebe Vollautomaten, also wieso diese Töpferscheibe? 
Bei einem günstigen Pl 50 bin ich schwach geworden und dachte, gut, ein großer manueller Dreher in der Sammlung kann ganz nett sein..
Leider stellte sich recht schnell heraus dass besagter PL 50 seinen Job sehr sehr gut machte.. Eigentlich ist der PL 50 sogar nahezu perfekt.. Einziger Nachteil für mich, er hebt am Ende der Platte den Arm nicht automatisch an.. (eine Funktion die ich durchaus nett finde..) zudem hat mich der Tonarm mit seiner Öldämpfung sehr beeindruckt.. (bei meinem PL 50 ist die Dämpfung jedoch nicht einstellbar.. Also entweder an oder aus)
Also, Arm sollte sich am Ende der Platte automatisch anheben und dazu noch eine einstellbare Dämpfung und ich hätte das perfekte Gerät..
Um nicht einen PL 50 II zu kaufen und mir dann die Frage stellen zu müssen, ob vielleicht der PL 70 II noch besser ist, habe ich direkt zum PL 70 II gegriffen..
Der große und mit fast 22kg auch sehr schwere Dreher kam in einem guten Zustand bei mir an. 
In den drei Wochen hat der Pioneer keine Schwäche gezeigt, ganz im Gegenteil, er hat mich von Tag zu Tag mehr begeistert..
Der Spieler kann nicht nur anhand der technischen Daten sehr viel, er bestätigt dies auch im Alltag.. So spielt das extrem weich aufgehangene MCC 110 am PL 70 II (Öldämpfung aus) besser als am Dual 731q, für welchen das System eigentlich gebaut wurde. Aber, auch das extrem hart aufgehangene DL 103r, spielt an dem gleichen Tonarm (Öldämpfung auf Stufe 4) besser als an den meisten schweren Tonarmen. 
Exakt nach einer Umdrehung in der Auslaufrille hebt der PL 70 II den Tonarm an und stoppt den Motor. (Dies kann kurz vor dem Etikett sein, oder schon mitten auf der Platte.. Ich vermute dass er die Vortriebgeschwindigkeit des Tonarms hierzu misst...)
Obwohl der Plattenteller sehr massiv und schwer ist, dauert es weniger als eine Sekunde bis die Nenndrehzahl erreicht ist.. (abbremsen geht genauso schnell)
Egal welches System montiert war, oder welche Platte aufgelegt war, das Ergebnis war immer perfekt..

Es gibt lediglich einen kleinen Nachteil. Selbst in Japan ist das Teil alles andere als preiswert. Besonders nicht wenn beide Tonarme dabei sind. (Vorteil: es tut nur einmal weh, dann hat man aber wahrscheinlich auch einen Dreher für die Ewigkeit. Die Verarbeitung ist wirklich perfekt..)

Dieser Plattenspieler ist mit Abstand der beste den ich je hatte.. 

Anbei ein paar Bilder von dem guten Stück..