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28.12.24, 16:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.12.24, 17:41 von Spitzenwitz.)
(28.12.24, 14:27)Südschwede schrieb: Was mich persönlich dabei interessiert , ist die Motivation sich speziell mit solchen Drehern zu befassen , was steckt dahinter ?
Darüber habe ich eben mit Lenni geschrieben. Der Spieler wäre auch nicht mein Beuteschema, ich finde es aber super, dass Roman uns mit in diese Materie nimmt. Das lese ich sehr gerne.
Die Laufwerke, die in den Rundfunkstudios ihren Dienst verrichteten, interessieren mich schon sehr, allerdings nur, was ab Ende der 50er Jahre gebaut wurde.
Die meisten Hifi-Freaks kennen die Hersteller und Modelle überhaupt nicht, da es mit Technics, Victor (JVC), Sony, Denon, Telefunken und NEC nur wenige Consumer-Marken sind, die hier eine Rolle spielten.
Hersteller wie EMT, Fairchild, BEAG, Gates, McCurdy, QRK, Russco, Micro-Trak, Western Electric, Cetec, Bourdereau, EAG, Sparta, RCA, Proctor Soundex, Neumann, Orpheus, B.R.S. Byer, Presto, M.S.S. Marconi oder Collins haben sehr interressante und seltene aber auch entsprechend hochgehandelte Spieler gebaut.
Gruß
Michael
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28.12.24, 16:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.12.24, 16:25 von Hifijc.)
Sehr schönes Projekt! Ich verfolge es gerne. Mein Rek-O-Kut steht noch unverändert im Schrank.
Wenn wir schon unsere Wünsche äußern, ich schiele immer mal auf einen McCurdy CH-12, aber das ist nur "haben wollen" nicht "haben müssen"
Gruß
Jan-Cedric
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Michael findet ja die meisten Sachen, die toll finde eher sch..
Und umgekehrt..
Aber bei den Broadcast Drehern, da sind wir uns einig .
Schon alleine die Haptik und das Gewicht dieser Teile sind beeindruckend.
Zudem mag ich dieses Industrie Design sehr.
Hier ist alles etwas größer, etwas stabiler, etwas genauer, etwas stärker..
Und viele haben zudem mich ein tolles Design.
So ist für mich der Fairchild 750 (Mark 2) ein richtig schöner Dreher.
Manche haben eine richtige Schaltkulisse um die Geschwindigkeit zu wechseln.
Und.... Diese Dreher stehen nicht in jedem 2. Wohnzimmer.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.
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Vielleicht sollten wir mal im Ami Land nach sowas Ausschau halten, bei der Größe der Teile macht es ja schon Sinn einen 20ft Container damit vollzustellen.
Gruß
Jan-Cedric
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28.12.24, 22:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.12.24, 22:52 von HighEndVerweigerer.)
(28.12.24, 16:14)Spitzenwitz schrieb: ......ich finde es aber super, dass Roman uns mit in diese Materie nimmt. Das lese ich sehr gerne.
So isses.....100% Zustimmung.....
Trifft auch auf deine Berichte von den Reparaturen unseres Geraffels zu........
Beste Grüße
Ralf
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(28.12.24, 16:36)Hifijc schrieb: Vielleicht sollten wir mal im Ami Land nach sowas Ausschau halten, bei der Größe der Teile macht es ja schon Sinn einen 20ft Container damit vollzustellen. 
Das Doofe ist dass die überm Teich auch echt teuer sind. Meiner würde da als Laufwerk mit Arm alleine mindestens das 3-4-fache kosten was ich bezahlt hab.
Und zur Motivation. Tja, vieles was auch mich dazu bewegt wurde ja schon genannt. Einer der Hauptantriebe ist wohl das Interesse an der Audiotechnik dieser extrem spannenden Zeit. Ständig gab es Neues und eine Innovation jagte die andere.
Audiophile Hintergedanken hab ich dabei eigentlich nicht. Mich interessiert eigentlich nur wie weit man die Zeit zurück drehen kann und trotzdem noch anständig Musik hört. Obwohl ich mich stark für alte Technik begeistern kann ist bei mir eigentlich alles aus der Stahlnadelära raus. Für mich ist das museal und meine schönen Schellacks will ich auch nicht zerfräsen.
In diesem Zusammenhang muss ich wohl auch die zeitliche Einordnung des Laufwerks etwas korrigieren. Wenn das Gerät tatsächlich mit diesem Arm und diesen Tonabnehmern ausgeliefert wurde kann das nicht vor 1957 passiert sein. Ich ging von "um 1950" aus weil der verbaute Gates Preamps laut der spärlichen Info von Ende 40er bis Anfang 50er sein soll.
Mal schauen ob sich das irgendwie noch exakter datieren lässt.
Auch beim Equalizer muss ich zurück rudern. Es ist sicherlich nicht das gedachte Modell 622 von Fairchild. Obwohl die Beschriftung auf der Frontplatte passt gibt es keine Stromversorgung und keine von außen sichtbaren Röhren. Dafür hängt unten ein Übertrager dran. Ich denke also es ist ein passiver EQ den es ebenfalls gab.
Ein paar weitere Bilder hatte ich gestern noch gemacht.
zB die Reibräder mit Dual Reibrad zum Vergleich in der Mitte:
Der Tellerlagerdorn mit komplettem Lenco Lager zum Vergleich. Der Durchmesser beträgt 1 Zoll.
Detail Tonarm:
Und der Tonkopf mit Trommel für 3 Systeme von unten:
Die Systeme werden wenn sie in den Eingriff gedreht werden automatisch kontaktiert und sogar die Auflagekraft wird automatisch angepasst.
Viele Grüße
Roman
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(28.12.24, 14:29)Darkstar schrieb: Wozu ist der Drehregler mit den lateral und vertikal Transcriptions?
Das ist der EQ mit insgesamt 6 Positionen.
Zwei Positionen für Transcription die in Tiefenschrift geschnitten sind und die restlichen vier für normale Platten in Seitenschrift bzw zwei davon auch für Transcriptions.
Scheinbar gab es die Schneidmaschinen für die Transcriptions auch in Tiefenschrift. Dazu kommt dass Platten der Firma Edison bis Ende der 20er Jahre ebenfalls in Tiefenschrift geschnitten waren. Also technisch noch so wie die Tonwalzen. Hier in Europa gab es Platten von Pathé in Tiefenschrift. Allerdings haben die außer der runden Form und dass sie auch im Uhrzeigersinn drehen wenig mit anderen Platten gemeinsam (100rpm, von Innen nach außen, teilweise bis 50 cm Durchmesser, Tiefenschrift).
Die Tonabnehmer im Arm sind ja aus der 225er Serie von Fairchild. Dazu gab es die äußerlich gleiche Vorgängerserie 215 mit jeweils (wie bei Typ 225) Variante A (25 mü), B (ca. 65 mü) und C (ca. 75 mü). Und dazu noch das Modell 216 (wohl um Verwechslungen zu vermeiden) das ausschließlich für Tiefenschrift gedacht war.
Es konnte also am Tonkopf selber bei entsprechender Bestückung zwischen Normalrille, Mikrorille und Tiefenschrift gewählt werden. Analog dazu dann auch am EQ.
Viele Grüße
Roman
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(29.12.24, 11:28)Tornadone schrieb: Und der Tonkopf mit Trommel für 3 Systeme von unten:
Die Systeme werden wenn sie in den Eingriff gedreht werden automatisch kontaktiert und sogar die Auflagekraft wird automatisch angepasst.
Die Revolverheadshell ist ja echt sexy.....
Liefen beide Idler gleichzeitig, oder wechselten die sich bei unteschiedlichen Geschwindigkeiten ab?
Beste Grüße
Ralf
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Die Idler laufen einzeln. Einer oben für 33, einer unten für 78. Scheinbar sind das auch beides die selben Teile. Nur einmal kopfüber montiert.
Die sind auch noch schön weich. Ich hoffe da ist alles okay. Ersatz gibt es zumindest von einem engagierten Mechaniker in der Ukraine.
Viele Grüße
Roman
Maschinenbau vom Allerfeinsten , so nach und nach kann ich das dank deiner klasse Beschreibungen durchaus nachvollziehen , wo da die Faszination liegt .
Was wiegt der Teller mit Lagerdorn so ?
Gruß Klaus
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