07.03.25, 23:09
Nachdem der Fosi X2 heute pünktlich und wohlbehalten eingetroffen ist , durfte sich das Project Brettchen zum Vergleich stellen .
Die Probanten im Einzelnen .
1) Project Expression 1 Carbon mit Ortofon 2m Bronze an Phono Vorstufe Fosi X2 mit Röhren .
2) Technics SL1600 mit Original Technics EPC 270 mit NOS Nagaoka Nadel mit scharfer Ellipse
3) Technics SL1200 erste Serie mit Ortofon MC Tango
Beide Technics Dreher an der Phono Stufe des T+A Pulsar PA 2000AC MKII , der auch die Verstärkung übernimmt , als Abhörlautsprecher kommen jeweils die Yamaha NS 1000 Monitor zum Einsatz . Es erfolgte keinerlei Klangregelung oder Loudness Einsatz , alle Dreher wurden jeweils via einfachen Pegelmesser auf ca. 80dB am Hörplatz eingepegelt , um Fehleinschätzungen durch unterschiedliche Abhörpegel möglichst zu vermeiden .
Eines kann man dabei gleich im Vorwege beantworten , die angegebenen Gleichlaufschwankungen von 0,13% gegenüber den beiden Technics im Bereich 0,03-5 % waren für mich zu keinem Zeitpunkt hörbar , es hat weder was geleiert noch waren tonale Unterschiede mit möglichen Bezug auf die technischen Werte hörbar , dazu im Detail später mehr .
Auch meine erste Befürchtung , das sich die Fosi als günstige reine Phono MM Stufe für knapp 70€ Kaufpreis gegenüber der Phono Stufe des T+A negativ bemerkbar machen würde , war für mich etwas verblüffend unbegründet .
Insbesondere mit Bezug auf den Kaufpreis macht diese kleine Chinesin ihren Job ganz hervorragend und hat dabei klar und deutlich
die klanglichen Unterschiede des Ortofon 2M Bronze gegenüber den anderen beiden Systemen aufgezeigt , da kann man nicht meckern .
Als Einstieg und um gleich zu überprüfen ob sich die theoretisch höheren Gleichlaufschwankungen des Project bemerkbar machen , wurde diese Aufnahme gewählt .
Schwanensee Gesamtaufnahme
Die Produktion ist ganz hervorragend , sehr dynamisch aus dem Jahr 1970 und bestätigt durchaus die Meinung einiger Klassik Liebhaber , das russische Klassik auch am besten von einem russischen Orchester interpretiert wird . In diesem Falle das Symphonie Orchester des Rundfunks der UDSSR unter Leitung von Gennadi Roschdestwensky .
Der Project durfte dann auch gleich den Anfang machen um zu überprüfen ob sich ein weiterer Vergleich überhaupt lohnt , doch diese Frage hatte sich ganz schnell erledigt .
Auch die Frage , ob es sich lohnen würde , ein vergleichsweise teures MM System wie das Ortofon Bronze mit seinem derzeitigen Listenpreis von 399€ an diesen Dreher zu montieren , war innerhalb der ersten heftigen Dynamik Attacken den Gedanken nicht wert . Der Project Tonarm harmoniert offensichtlich erstklassig mit diesem System und selbst die postulierten Eigenschaften des Bronze beispielsweise im Test bei Low Beats waren absolut nachvollziehbar .
Alle Dreher durften übrigens die komplette erste Seite der ersten Scheibe der Aufnahme durchspielen , was meiner persönlichen Vorliebe geschuldet ist , lieber einzelne Geräte über einen längeren Zeitraum zu hören um dann auf das nächste Gerät umzuschalten anstatt mit zwei gleichen Aufnahmen eher hektisch hin und her zu schalten .
Was sofort auffiel , das Ortofon Bronze hat erstens einen sehr hohen Ausgangspegel und einen wirklich außergewöhnlichen Dynamik Umfang der glatt die Skala des Pegelmessgerätes von Anschlag zu Anschlag gejagt hat und so deutlich machte , das die Aufnahme erheblich mehr als 15dB Dynamikumfang hat ( -10dB bis + 5dB) , in dieser Hinsicht zeigte es sich am Project auch beiden Gegenübern überlegen , was auch jederzeit vom Höreindruck bestätigt wurde .
Und ja , das Ortofon Bronze ist ein Stück weit polarisierend und Geschmackssache , weil es wirklich versucht alles rauszuholen aus der Aufnahme , Blechbläser klingen auch wirklich nach Blech mit den üblich harten Ansätzen . Ich persönlich finde es dabei nicht zu analytisch und auch durchaus analog genug . Ein wirklich erstklassiges MM System mit sehr genauer Abtastung und einer Dynamik die beeindruckt und wirklich Spaß macht .
Der Project hat auch gleich mit einem Vorurteil aufgeräumt , Brettchen Spieler können keinen vernünftigen Bass , auch das ist eindeutig eine Urban Legend , das Ortofon Bronze kann im Bass sogar wirklich heftig und das bringt der Project auch genau so rüber .
Als nächstes durfte dann der SL1600 dran , theoretisch mit dem günstigsten System klar im Nachteil , zeigte sich aber sehr schnell wie gut dieser Technics Klassiker mit eben seinem Originalsystem sein kann , wenn die richtige Nadel verwendet wird .
Dynamisch bremst das Technics System gegenüber dem Ortofon etwas , was man je nach Geschmack als eine etwas unaufgeregtere Wiedergabe bezeichnen könnte .
Der Technics punktet eher mit etwas wärmerer Grundtendenz , spielt aber ebenfalls sehr detailliert und arbeitet auch sehr schön feindynamische Details aus den Aufnahmen , gegenüber dem Ortofon hat man manchmal dadurch den Eindruck , das Instrumente bei großem Orchester genauer an ihre Plätze gestellt werden , wobei sich die Gesamtbühne in Tiefe und Breite nur marginal unterscheidet .
Hier bewegen wir uns aber schon tief in den persönlichen Vorlieben , nüchtern und realistisch betrachtet ist der Project mit dem Ortofon klar überlegen , ob das bei weniger guten Produktionen auch noch so rüber kommt , darf durchaus bezweifelt werden . Ich könnte mir auch gut vorstellen , das einige Hörer die Technics Kombination als angenehmer in den Langzeit Höreigenschaften beurteilen .
Als Letztes durfte dann der Altmeister ran mit dem Ortofon MC Tango , der dynamische Unterschied zum Ortofon fiel denkbar knapp aus , dem Technics war es leicht überlegen .
Das MC Tango war dabei subjektiv betrachtet das universellste System , die Bühne in Tiefe und Breite machte insgesamt den größten Eindruck , die Platzierung der Einzelinstrumente bei großer Besetzung sehr genau . Was die Klangfarben bei Blechbläsern angeht , war das Ortofon Bronze ein Stück weit überlegen , im Gesamteindruck wirkte das MC Tango dagegen ein Stück weit ausgeglichener . Was die Massentauglichkeit anbetrifft würde ich es als das System betrachten , mit dem die meisten Hörer sehr gut leben können .
Soweit die Abteilung Klassik ...weiteres folgt
Die Probanten im Einzelnen .
1) Project Expression 1 Carbon mit Ortofon 2m Bronze an Phono Vorstufe Fosi X2 mit Röhren .
2) Technics SL1600 mit Original Technics EPC 270 mit NOS Nagaoka Nadel mit scharfer Ellipse
3) Technics SL1200 erste Serie mit Ortofon MC Tango
Beide Technics Dreher an der Phono Stufe des T+A Pulsar PA 2000AC MKII , der auch die Verstärkung übernimmt , als Abhörlautsprecher kommen jeweils die Yamaha NS 1000 Monitor zum Einsatz . Es erfolgte keinerlei Klangregelung oder Loudness Einsatz , alle Dreher wurden jeweils via einfachen Pegelmesser auf ca. 80dB am Hörplatz eingepegelt , um Fehleinschätzungen durch unterschiedliche Abhörpegel möglichst zu vermeiden .
Eines kann man dabei gleich im Vorwege beantworten , die angegebenen Gleichlaufschwankungen von 0,13% gegenüber den beiden Technics im Bereich 0,03-5 % waren für mich zu keinem Zeitpunkt hörbar , es hat weder was geleiert noch waren tonale Unterschiede mit möglichen Bezug auf die technischen Werte hörbar , dazu im Detail später mehr .
Auch meine erste Befürchtung , das sich die Fosi als günstige reine Phono MM Stufe für knapp 70€ Kaufpreis gegenüber der Phono Stufe des T+A negativ bemerkbar machen würde , war für mich etwas verblüffend unbegründet .
Insbesondere mit Bezug auf den Kaufpreis macht diese kleine Chinesin ihren Job ganz hervorragend und hat dabei klar und deutlich
die klanglichen Unterschiede des Ortofon 2M Bronze gegenüber den anderen beiden Systemen aufgezeigt , da kann man nicht meckern .
Als Einstieg und um gleich zu überprüfen ob sich die theoretisch höheren Gleichlaufschwankungen des Project bemerkbar machen , wurde diese Aufnahme gewählt .
Schwanensee Gesamtaufnahme
Die Produktion ist ganz hervorragend , sehr dynamisch aus dem Jahr 1970 und bestätigt durchaus die Meinung einiger Klassik Liebhaber , das russische Klassik auch am besten von einem russischen Orchester interpretiert wird . In diesem Falle das Symphonie Orchester des Rundfunks der UDSSR unter Leitung von Gennadi Roschdestwensky .
Der Project durfte dann auch gleich den Anfang machen um zu überprüfen ob sich ein weiterer Vergleich überhaupt lohnt , doch diese Frage hatte sich ganz schnell erledigt .
Auch die Frage , ob es sich lohnen würde , ein vergleichsweise teures MM System wie das Ortofon Bronze mit seinem derzeitigen Listenpreis von 399€ an diesen Dreher zu montieren , war innerhalb der ersten heftigen Dynamik Attacken den Gedanken nicht wert . Der Project Tonarm harmoniert offensichtlich erstklassig mit diesem System und selbst die postulierten Eigenschaften des Bronze beispielsweise im Test bei Low Beats waren absolut nachvollziehbar .
Alle Dreher durften übrigens die komplette erste Seite der ersten Scheibe der Aufnahme durchspielen , was meiner persönlichen Vorliebe geschuldet ist , lieber einzelne Geräte über einen längeren Zeitraum zu hören um dann auf das nächste Gerät umzuschalten anstatt mit zwei gleichen Aufnahmen eher hektisch hin und her zu schalten .
Was sofort auffiel , das Ortofon Bronze hat erstens einen sehr hohen Ausgangspegel und einen wirklich außergewöhnlichen Dynamik Umfang der glatt die Skala des Pegelmessgerätes von Anschlag zu Anschlag gejagt hat und so deutlich machte , das die Aufnahme erheblich mehr als 15dB Dynamikumfang hat ( -10dB bis + 5dB) , in dieser Hinsicht zeigte es sich am Project auch beiden Gegenübern überlegen , was auch jederzeit vom Höreindruck bestätigt wurde .
Und ja , das Ortofon Bronze ist ein Stück weit polarisierend und Geschmackssache , weil es wirklich versucht alles rauszuholen aus der Aufnahme , Blechbläser klingen auch wirklich nach Blech mit den üblich harten Ansätzen . Ich persönlich finde es dabei nicht zu analytisch und auch durchaus analog genug . Ein wirklich erstklassiges MM System mit sehr genauer Abtastung und einer Dynamik die beeindruckt und wirklich Spaß macht .
Der Project hat auch gleich mit einem Vorurteil aufgeräumt , Brettchen Spieler können keinen vernünftigen Bass , auch das ist eindeutig eine Urban Legend , das Ortofon Bronze kann im Bass sogar wirklich heftig und das bringt der Project auch genau so rüber .
Als nächstes durfte dann der SL1600 dran , theoretisch mit dem günstigsten System klar im Nachteil , zeigte sich aber sehr schnell wie gut dieser Technics Klassiker mit eben seinem Originalsystem sein kann , wenn die richtige Nadel verwendet wird .
Dynamisch bremst das Technics System gegenüber dem Ortofon etwas , was man je nach Geschmack als eine etwas unaufgeregtere Wiedergabe bezeichnen könnte .
Der Technics punktet eher mit etwas wärmerer Grundtendenz , spielt aber ebenfalls sehr detailliert und arbeitet auch sehr schön feindynamische Details aus den Aufnahmen , gegenüber dem Ortofon hat man manchmal dadurch den Eindruck , das Instrumente bei großem Orchester genauer an ihre Plätze gestellt werden , wobei sich die Gesamtbühne in Tiefe und Breite nur marginal unterscheidet .
Hier bewegen wir uns aber schon tief in den persönlichen Vorlieben , nüchtern und realistisch betrachtet ist der Project mit dem Ortofon klar überlegen , ob das bei weniger guten Produktionen auch noch so rüber kommt , darf durchaus bezweifelt werden . Ich könnte mir auch gut vorstellen , das einige Hörer die Technics Kombination als angenehmer in den Langzeit Höreigenschaften beurteilen .
Als Letztes durfte dann der Altmeister ran mit dem Ortofon MC Tango , der dynamische Unterschied zum Ortofon fiel denkbar knapp aus , dem Technics war es leicht überlegen .
Das MC Tango war dabei subjektiv betrachtet das universellste System , die Bühne in Tiefe und Breite machte insgesamt den größten Eindruck , die Platzierung der Einzelinstrumente bei großer Besetzung sehr genau . Was die Klangfarben bei Blechbläsern angeht , war das Ortofon Bronze ein Stück weit überlegen , im Gesamteindruck wirkte das MC Tango dagegen ein Stück weit ausgeglichener . Was die Massentauglichkeit anbetrifft würde ich es als das System betrachten , mit dem die meisten Hörer sehr gut leben können .
Soweit die Abteilung Klassik ...weiteres folgt