[geteilt] Aktiv/Passiv
#11
Aktiv wird ja besonders dann interessant, wenn man den Lautsprechern mittels DSP die "Besonderheiten" abgewöhnen kann.

Der Einsatz eines DSPs grenzt natürlich schon an rohe Gewallt. Damit kann man (mit entsprechend viel Energie) die Lautsprecher zu Sachen nötigen, die sie normal gar nicht können.
Wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich das auch mal gründlich austesten
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#12
Na - das ging ja richtig schnell! th_up 

Zum Spannungsfeld aktive vs. passive Wiedergabe nehme mal so Stellung:

Position:
Ich bin Aktivlautsprecherfan, aber nicht mit missionarischem Eifer!
Ich finde viele passive LS sehr gut, kann sie mir aber leider nicht leisten und die Endstufenproblematik macht's nicht leichter. 
Gründe für die Präferenz liegen in der für mich leichteren, flexibleren und vielfältigeren Abstimmbarkeit von Aktiven,  Passive abzustimmen ist mir zu komplex und aufwendig Cool 

Mein Hobby ist halt alte Aktive zu überholen, zu modernisieren, ggf. umzubauen und neu abzustimmen. Grund dafür ist, das ich mir meine TraumAktiven von AGM oder Silbersand nicht leisten kann.

Werdegang:
Zu den Aktiven bin ich 1983 durch B&M gekommen, habe damals die BM-3en gekauft und fast 20 Jahre damit gehört.
Diesen verpasste ich bessere Weichen mit Allpass-Delay im TT. Nachdem die Kinder aufgewachsen waren wurde ich unzufrieden mit den BM-3en und kaufte mit B&W N804en. Nach vielleicht einem Jahr fand ich die immernoch sehr schön anzusehen, aber klanglich musste "mehr" gehen... Ich kaufte sechs Monoendstufen und (nach Vorversuchen) eine DEQX PDC-2.6p DSP-Weiche mit der die 3-Wege aktiviert wurden. Das gefiel mir (und meiner F. Angel ) über mehrere Jahre sehr gut. Dann sollte eine Art Traum her: B&Ms (in Form gebrauchter BM-8 VFET in eigenem Gehäuse), aber nicht mit interner sondern externer DEQX Weiche und daran kaue ich momentan. Spaß macht mir dabei neue/moderne, für gut/nützlich befundene Konzepte einzubauen wie z.B. neue Masse- und Versorgungsführung, aktive Gleichrichtung, verstärktes Netzteil, FIR Phasenlinearisierung, Solid State Ausgangsrelais' mit DC Überwachung, einen vierten Weg mit AMT oberhalb des (mMn zu unrecht gescholtenen 38mm KHT) usw...

Es gab noch weitere, kleinere Zwischenschritte mit Aktivweichen, die ich hier aber weggelassen habe, die meine Erfahrung mit Aktivkonzepten bereichert haben.

Ihr seht, ich bin eine Sonderform von DIY Aktivfan Smile Angel , aber offen für Passive und eigentlich will ich nur (sehr oder möglichst gut) Musik hören!
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
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#13
Mit DSP kannst Du theoretisch alles zum klingen bringen.. 
Eigentlich haben aktiv Lautsprecher, sofern es gute sind, keine Besonderheiten.. Aber, es ist natürlich kein billiges Vergnügen.. Denn, wenn es Problemfelder beseitigen soll, dann hat ein 3 Wege aktiv Lautsprecher auch 3 Endstufen.. Macht also 6 Endstufen insgesamt.. Dann kann aber die Weiche vor dem Endstufen sitzen, was ein Riesen Vorteil ist.. Je genauer der Stromfluss in der Weiche definiert ist, desto besser und feiner kann ich die Weiche abstimmen...
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#14
Warum bin ich kein Elektroniker geworden. Ich muss mit den Sachen leben die ich kaufen kann. Aber mir nicht selber Herstellen kann. Ich beneide euch ,,Bastler,, (positiv gemeint).
Mit Musik geht vieles leichter.
Viele liebe Grüße 
Jo  th_up
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#15
Neid und Schadenfreude sind immer aufrichtig Big Grin
Gruß

Jan


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#16
(02.11.21, 21:32)Lenni schrieb: Mit DSP kannst Du theoretisch alles zum klingen bringen...

Naja Lenni,

das stimmt meiner (auch subjektiven) Erfahrung nach nur zum Teil, denn je "schärfer" oder schmalbandiger ich den DSP einsetze umso eher wird die Wiedergabe kühl bzw. weniger angenehm. Und wenn eine Membran Patialschwingungen oder Materialresonanzen in den Klang "einbringt" hilft der DSP oft auch nicht mehr als ein passiver Saugkreis. Der sinnvolle und zielführende DSP Einsatz ist ein also weites Feld!

In meinen Projekten sind analoge Membranregelungen (TT und MT induktiv, der KHT kapazitiv gegengekoppelt) und DSP (Pegel-/Phasenlinearisierung, Raummoden-/Tonalitätsabstimmung) kombiniert. Zu diesem Aufwand mag man stehen wie man will Wink - mir macht das Spaß und bringt (mich) befriedigende Resultate. Viel Arbeit ist's halt Angel
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
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#17
Da hast Du natürlich vollkommen Recht.. 
Etwas justieren geht, “einen total krummen Frequenzgang gerade zu bekommen“ geht garantiert nicht.. 
Ich selber setze kein DSP ein. Werde es auch in Zukunft nicht machen, dafür bin ich zu analog.. 
Ich finde es, gerade bei Lautsprechern, sehr schwer zu sagen dass Lautsprecher A gut ist, Lautsprecher B weniger. Hier hängt soviel vom Raum ab. 
Man muss sich nur anschauen wie gut moderne Soundbars bei Filmen Räumlichkeit erzeugen können. Das ist zum einen natürlich viel Computerarbeit, zeigt aber gerade wie stark Schallreflexionen sind. Die Lautsprecher sitzen nur unter dem Fernseher, trotzdem kommt der Hubschrauber von hinten links angeflogen.. 
Ich besitze, genau wie Michael (Spitzenwitz) die KEF C30. Im richtigem Raum machen die Dinger viel Spaß.. Bei mir im Wohnzimmer klingen die einfach nur schäbig.. Das hat aber gar nichts mit den Lautsprechern an sich zu tun. 
An der rechten Seite des Wohnzimmers ist eine Glaswand, an der linken Seite ein großer Durchbruch ins Esszimmer.. Es ist nur mir sehr viel Aufwand möglich hier mit Rundstrahlern (also klassischen Boxen) eine gute Räumlichkeit zu erzeugen..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#18
Lenni,

Dein Raum-/Reflexions-/Räumlichkeitsproblem ließe sich durch Umstieg auf aktives LS-Prinzip sicherlich nicht lösen. Eher müsste man überlegen inwieweit vielleicht stärker richtende Konzepte wie z.B. Hörner etwas bringen oder Lautsprecher mit gleichmäßiger und stärker richtendem Verhalten als 2-Weger (zumal ohne Waveguide) es oft haben...

Es stellt sich aber auch noch die Frage was man mit "Räumlichkeit" meint:
  • Illusion der "Musik im Raum (auch außerhalb des Sweetspots)", wie sie Rundstrahler unter Einbeziehung von Reflektionsflächen erzeugen können

    oder

  • Illusion der "Wiedergabe des Aufnahmeraumes (nahe/am Sweetspot)", wie Direktstrahler es eher vermögen

Da eine Lösung zu finden wäre sehr interessant, vielleicht könnte ich da auch helfen, aber leider ist das hier in diesem Faden eher off-topic.
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
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#19
Die Lösung habe ich schon..
   
   
Die Hörner sind gerechnet mit knapp 80 Grad Abstrahlwinkel, so dass kein Direktschall auf die Seitenwände und die vordere Wand trifft. 
Die Anpassung erfolgte hauptsächlich über die Weichen.. 
   
Die Übergangsfrequenz liegt bei 400 Hz. Der Schalldruck ist mit knapp 103 dB sehr Röhren freundlich.. 
Die Lautsprecher sind so aufgebaut dass die Hörner separat eingedreht werden können. Perfekt ist das Ergebnis wenn Tieftöner nicht ganz so weit eingedreht sind, aber an diesen Anblick kann ich mich nicht so recht gewöhnen.. 
Die Aufstellung ist nicht im Stereo Dreieck, es ist im Prinzip ein Geodreieck, was die Bühne breiter macht.. 
(Ist aber einzig und allein dem Raum geschuldet..)

Was mir an aktiven so sehr gefällt ist dass die Teile logisch konstruiert sind. (erst wird gefiltert (Frequenzweiche), dann wird verstärkt.) 100% linear ist sehr aufwendig, also von der Frequenzweiche her, denn ich muss das ganze Frequenzband auf die am leisesten dargestellt Frequenz “runterdimmen“ im Prinzip sogar bei einfachen Breitbändern, denn diese Stellen nicht jede Frequenz gleich laut dar.. Technisch natürlich machbar, aber dadurch wird die Frequenzweiche auch etwas Leistung schlucken. Und das Verhalten der Frequenzweiche wird nie vollkommen linear sein, gerade bei höheren Stromflüssen.. Bei aktiv Lautsprechern ist der Stromfluss in der Weiche konstant (oder zumindest relativ konstant).diese kann genau gerechnet werden und fertig, denn die Verstärkung findet erst danach statt.. 
Ein weiterer gangbarer Weg wäre natürlich die Weiche vor die Endstufe zu packen und dann jeden Lautsprecher mit eigener Endstufe zu speisen.. 
Nach Rom führen bekanntlich viele Wege... 
Was habe ich davon wenn meine Lautsprecher bei 1 Watt Leistung einen linearen Frequenzgang haben, ich aber permanent die Dinger mit 40 Watt befeuern muss..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#20
Hallo Lenni,

aus Deinem Beitrag wird (mir) nicht so recht klar ob Du Deine Boxen aktiv betreiben möchtest Angel Es gäbe da sicherlich Möglichkeiten, auch rein analog. Natürlich hast Du dann viiiieeele Bauteile Wink  und das muss akzeptabel sein. Ein ernsthaftes Projekt halt Angel


Aber mir fällt auch noch auf, daß die Schallentstehungsebenen von (Ober-)Basschassis und MHT Horntreiber (in der Hauptachsrichtung) ziemlich weit auseinander liegen. Das könnte im Übergangsfrequenzbereich zu unregelmäßiger Addition bzw. Interferenzen von TT und MHT Abstrahlung (auch unter Winkel) führen. Mit aktiver F-Weiche könnte man den TT-Bereich eventuell um den Wegbetrag "verzögern" und so die Addition zu optimieren. Hattest Du mal die Positionen der beiden Schwingspulen übereinander geschoben und das angehört oder gemessen?

Jetzt bin ich schon mitten im Ideenhaben... Tongue  und es kann ja sein, daß Du so wie's ist ganz zufrieden bist... Shy
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
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