Das Abenteuer TD124

[autoreverser]

Ich möchte mich hier als langjähriger 124'er Nutzer auch mal vorsichtig einklinken. 

Zuerst einmal Hut ab, Du hast da einen tollen Job gemacht, kann sich sehen lassen, das Schätzchen 

Weiter oben im Faden hab' ich gelesen, daß der 124 als zickig bezeichnet wird. Das ist er nicht, der 124 ist ein völlig unkomplizierter Dreher, wenn er in gutem Zustand ist.
Viele 124'er haben allerdings kein Kuschel-Leben hinter sich, sondern mussten ohne jegliche Wartung ein undankbares, langes und hartes Leben in schummrigen Raucherbuden, Diskotheken oder Musikstudios erdulden. Wenn dann mal ein Fehler auftrat, wurde dieser in der Regel nicht von den empfindsamen, zarten Händen eines Hifi- Enthusiasten mit feinstem Werkzeug liebevoll behoben, sondern oft nur mit Hilfe eines hoffnungslos überdimensionierten Schraubenziehers und einer rostigen Rohrzange (beides aus dem Werkzeugkasten im Auto des DJ's - wobei die Ölkanne vom Auto manchmal auch mit benutzt wurde), einem beherzten Tritt mit dem Cowboystiefel, oder garnicht behoben wurde. Viele andere Dreher hätten ein 124'er-Leben nicht überlebt. 

Obwohl ein 124 schon stabil gebaut ist, ist der Subteller und die sog. Kupplung doch sehr filigran aufgebaut. Ist der erstmal verzogen, wird's schwierig die ganze Sache wieder gerade zu kriegen und einzustellen. 

Zum Thema Laufruhe: Die Hanze Federn habe ich auch in meinen verbaut, die sind prima, allerdings denke ich darüber nach, ob ich nicht noch ein Stückchen Fallschirmseide oder Skalenseil noch so mit einbaue, daß der Motor nicht über den Riemen eine der Federn immer mehr belastet und leicht schief hängt. Allerdings ist das glaube ich ein reines Kopf-Problem, einen echten Nachteil kann ich nicht hören/feststellen.
Der E50 sollte schon gut gewartet sein und wenn dem so ist, läuft er genauso leise wie der Papst. Ich habe je einen 124 MkII mit E50 und einen mit Pabst-Motor und kann keinen unterschied feststellen. Die sind beide leise, es gibt aber leisere Dreher. Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt ist das Reibrad. Die Dinger härten aus, längerfristige Abhilfe schafft ein min. 24 stündiges Bad in Weichspüler (das funzt aber nur solange das Rad noch nicht porös ist).
Wenn das nicht hilft, gibt's für ich glaube rund 80 €uronen ein Alu-Reibrad mit Gummiring von Audiosilente:

http://www.audiosilente.com/thorens-124-...1-184.html

Ich betreibe im Übrigen je ein SPU für Vinyl und eins für Schellack und bin auch im Besitz eines originalen nicht magnetischen Tellers, den ich aber nicht nutze. Ich höre absolut keinen Unterschied und der nichtmagnetische Teller hat den Nachteil, daß nur ein Strobe-Ring für 33 und 45 da ist - blöd bei Schellack (und meinen sehr überschaubaren Bestand an 16'er Scheiben)...

Und dann muß man den 124'er mögen. Es gibt zweifelsohne bessere Dreher und der 124 wird (schon immer) sehr gehyped, ich glaube aber wer sich auf einen 124 wirklich einlässt, behält ihn für länger oder immer.

Ach ja, falls jemand Bedarf hat: Ich habe eine SME-2000 Zarge mit 124'er Ausschnitt über, falls jemand interresse hat: Bitte PN

Gruß Conrad

[Hifijc]

Danke! Ich werde mich nochmal nach einer schicken Zarge umsehen.

Bei mir ist jetzt ein Grace F8 montiert. Aber gehört habe ich die Kombi so noch nicht.

[Spitzenwitz]

Bei mir jetzt ein Grace F8 montiert.

Das Ding finde ich prima

[Hifijc]

Es gibt wohl verschiedene Versionen aber bei mir steht nur "F8" und ich habe einen durchsichtigen Nadeleinschub, wie bei dem "F8-L" . Das wird also wohl eine Urversion sein. das System hing an einem Spieler aus Mitte der 60er Jahre. Ich dachte mir das passt ganz gut zu meinem TD124 BJ.1965. Sozusagen "Schweizer 60s High-End meets 60s Japan High-End" oder so ähnlich. Die Kombi hat damals wahrscheinlich keiner zusammengebastelt.

[autoreverser]

…kennst Du die von mir erwähnte SME2000 Zarge ?

[Hifijc]

Ja die kenne ich, zwar nur von den Garrard Geräten aber gefallen tut mir die sowieso nicht. Ich habe da etwas anderes im Kopf.