Lautsprecher im Raum..
#21
1 dB ist ja praktisch egal Smile
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#22
Bitte macht weiter, ich lerne gerade extrem viel dazu.
Viele Grüße Christian
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#23
Das Problem an dem ganzen ist dass wir ja nicht eine reflexion haben, sondern im Prinzip nahezu unendlich viele.. 
Irgendwann läuft sich natürlich die Schallwelle"tot".
Meine Lautsprecher sind eigentlich bass schwach.. 
Würde man diese nach den Vorgaben messen, so hätten diese einen Frequenzbereich von 40/50Hz bis 20kHz.
Dies heißt aber nicht dass Frequenzen von weniger als 40/50 Hz nicht dargestellt werden können. Diese werden nur deutlich leiser dargestellt..

Aber warum ist denn gerade der 20Hz Ton der lautesten?
Bei den Tiefen Tönen kommt es praktisch nie zu einer Phasendrehung. Es kommt also immer zu Erhöhungen, da die Reflexion phasengleich bleibt. 

Hier in einer kurzen Rechnung.. 
Der Schall legt 340m/s zurück.. Bei 50 Hz Sinuswelle hat der Schall also 8,3 Meter zurück gelegt bis sich die Frequenz wiederholt. Ich bräuchte also schon extreme Laufzeitenunterschiede um eine Phasendrehung zu bekommen.. Die habe ich in einem Raum jedoch nicht.. 
Bei einem 1000Hz Ton sind wir bei ca. 34cm bis zur Wiederholung.. Hier werde ich immer verschiedene Phasenlagen haben.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#24
Da kommen doch mehrere Effekte zusammen. Einerseits hat jeder Lautsprechertreiber ein dediziertes Abstrahlverhalten. Es gibt hier Abstrahlcharakteristiken wie z.B. Niere oder Kugel und dann noch Hörner entsprechend derer Konturen/ also quasi entlang des Verlaufs der Hornmundöffnungen. Das führt z.B. dazu, dass ein Kalottenhochtöner auch eine eher kleinen halbkugelförmige Abstrahlcharakteristik aufweist und einer Punktschallquelle nahekommt. Das führt nicht nur zu einer ausgeprägten Richtcharakteristik sondern auch dazu, dass es auf direkter Achse den lautesten und an den Seiten den leisesten Punkt gibt.

Auch kann nur sehr wenig Luft bewegt werden und die natürliche Dämpfung in einem mit Luft gefüllten raum eher hoch ausfällt. Deshalb nimmt der Pegel/ die Lautstärker mit dem Abstand stetig ab. Deshalb misst man auch am Hörplatz immer weniger Hochtonanteil als im Abstand von 1 Meter. IM Umkehrschluss ist ein zu hohen Frequenzen ansteigender Frequenzgang (also quasi obenrum etwas lauter als untenrum) dann nicht schlimm, wenn das im Abstand von 1 Meter zum Lautsprecher gemessen wurde und dieser Anstieg nicht wirklich gravierend ausfällt.

Interessant wäre ja jetzt mal die Teilung auf dem Display des DSP zu sehen. Um wieviel dB wurde denn da der Hochton angehoben? Sind das z.B. 1 oder 3 dB oder mehr?

Ausgehend von der Lageposition der Schwingspule des Tieftöners zu den anderen Schwingspulen stimmt die Rechnung und auch die Herleitung. Die Phase des Tieftöners dreht sich nicht so leicht, weil die Wellenlänge viel zu groß ist. Kritisch wird das erst bei oberem Mittelton und Hochton, weil hier die Wellenlänge ausreichend kurz ist und sich mehrere Phasendrehungen auf der Distanz von Kalotte/ Schwingspule bis Hörplatz ausgehen können.

Aber: Unterhalb von 500 Hz hören wir nach Phasenlage und oberhalb von 500 Hz nach Pegel.  Cool Und trotzdem ist die relative Phasenlage von Tief zu Hochton oberhalb von 500 Hz entscheidend wenn es um die Tonalität und Plastizität von Instrumenten und Stimmen geht. Das lässt sich bei dem Horn in Deinem Wohnzimmer sehr einfach durch verschieben des Horns nachvollziehen/ ausprobieren.
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#25
Die gestrichelten Linien sind jeweils 2dB
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#26
(06.02.23, 22:56)Lenni schrieb: Die gestrichelten Linien sind jeweils 2dB

Hier sind zwischen den gepunkteten Linien 2 dB?

[Bild: https://plattenspieler-forum.de/attachme...nail=22630]

Das war die Messung für´s Wohnzimmer und die ist ja noch dazu spiegelverkehrt. Das würde aber bedeuten, dass Dein Bassabteil schon ab 200 Hz abfällt und das der -6dB Punkt erst bei ca. 20 Hz läge. Das würde z.B. erklären weshalb man die Raumresonanz (bei ca. 90 Hz) im Graphen nicht sieht.  Dann hast Du eine deutliche Überhöhung im oberen Mittelton bei 1250 Hz und danach einen leicht welligen Verlauf bis 16 kHz und dann nochmals einen Anstieg um ca. 2 dB. Bis auf die Beule bei 1250 Hz gibt es da aber nichts, was man unbedingt korrigieren muss.
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#27
(07.02.23, 0:14)Don_Camillo schrieb:
(06.02.23, 22:56)Lenni schrieb: Die gestrichelten Linien sind jeweils 2dB

Hier sind zwischen den gepunkteten Linien 2 dB?

[Bild: https://plattenspieler-forum.de/attachme...nail=22630]

Das war die Messung für´s Wohnzimmer und die ist ja noch dazu spiegelverkehrt. Das würde aber bedeuten, dass Dein Bassabteil schon ab 200 Hz abfällt und das der -6dB Punkt erst bei ca. 20 Hz läge. Das würde z.B. erklären weshalb man die Raumresonanz (bei ca. 90 Hz) im Graphen nicht sieht.  Dann hast Du eine deutliche Überhöhung im oberen Mittelton bei 1250 Hz und danach einen leicht welligen Verlauf bis 16 kHz und dann nochmals einen Anstieg um ca. 2 dB. Bis auf die Beule bei 1250 Hz gibt es da aber nichts, was man unbedingt korrigieren muss.

Diese Messung ist nicht spiegelverkehrt.
Das hier ist die eigentliche Messung. Die anderen Fotos, mit den reglern auf dem Display, ist dann die spiegelverkehrte Equalizer Einstellung.

Was wir hier sehen ist rechts der eingestellte Ausgangspegel (Master). (Da ich hienter dem DSP den Röhrenverstärker einsetze ist dieser irrelevant)
In der Equalizer Einstellung wird angezeigt wie welche Frequenzen angehoben, oder abgesenkt werden müssen um den Ausganspegel (Master) linear abzubilden. 

Wie gesagt, dies ist nur interessant wenn man den DSP auch als DSP einsetzt und die Lautstärke dann über den DSP regelt. 

Wenn ich mal etwas Ruhe habe, dann werde ich nochmals eine neue Messung machen und die Ergebnisse hier zeigen, denn mittlerweile bin ich etwas besser geworden.
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#28
Da ich jetzt am Computer sitze konnte ich ein wenig malen. 

Die folgenden Messungen zeigte ich schon zu Beginn dieses Fadens. 
Gemessen wurde an einem Technics SB-660 Lautsprecher. 
Beide Messungen sind absolut gleich. Lediglich der Abstand zum Lautsprecher wurde verändert.
Die schwarze Linie kennzeichnet die lineare Wiedergabe. 
Die Reglerpositionen kennzeichnen wie die einzelnen Frequenzbänder ausgesteuert werden müssen um eine lineare Wiedergabe zu erreichen. 

So müsste ich die Regler einstellen um in einem Meter Entfernung eine lineare Wiedergabe zu haben. 
(Hier ist schon zu sehen, dass der Lautsprecher an sich milde im Bass ist. Die tiefen Frequenzen würden selbst bei Maximalstellung der Regler nicht laut genug dargestellt werden.)
   

Nun hat sich gar nichts geändert, außer dass ich nun in einem Abstand von 2.5 m gemessen habe. 
Um in dieser Position eine lineare Wiedergabe zu erreichen müsste ich die Regler wie im Bild gezeigt einstellen. 
Man sieht direkt was @DonCamillo meinte als er beschrieben hat dass hohe Frequenzen schneller an Pegel verlieren. 
Zudem sieht man auch sehr schön dass der Raum Bass "macht". 
   

Interpretation der Ergebnisse:
Da die 2. Messung in größerer Entfernung zur Schallquelle stattfand war zu erwarten dass man die Regler etwas "höher ziehen" muss, denn schließlich ist der Anhaltspunkt die "Master" Lautstärke die erreicht werden soll. 
Dennoch sieht man dass einige Signale per Equalizer sogar abgesenkt werden müssen. Hier ist das Signal also in 2.5m Entfernung stärker (lauter) als in einem Meter Entfernung. 
Dies kommt durch den Reflexionsschall, der Phasengleich auf das Mikro trifft. 
Es wurde nichts geändet, außer der Abstand zum Lautsprecher, man sieht also wie extrem der Unterschied beim gleichen Lautsprecher im gleichen Raum ist. 

Fazit:
Ich denke man sieht recht eindrucksvoll wie sich die Wiedergabe durch den Raum verändert. 
Übers Knie gebrochen kann man sagen dass der Bass in der Regel mit der Entfernung eher zunimmt, während die hohen Töne mit der Entfernung tendenziell leiser werden. 
Darum hatten damals auch Lautsprecher oftmals Klangregler und Verstärker erst recht. 
Übrigens wurden diese nicht als Klangregler bezeichnet, sondern als Raumanpassung.
Und das hatte auch seinen Sinn. 

Man sieht in der ersten Abbildung dass der SB-660 recht linear spielt. Weiter im Raum ist davon jedoch nicht mehr viel übrig.
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#29
Klasse Thread!
Ich hatte in der Schule früher immer eine 1 in Physik!
Bei Lenni wäre es eine 1plus plus gewesen!   Wink
Weiter machen  th_up
Ein gutes Hobby will gepflegt sein!
Grüße von
Tom (früher Vinyl Tom)
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#30
Ich finde dass sich über dieses Thema viel zu wenig Gedanken gemacht wird. 
Jeder kennt jemandem, der von einem Konzert kam und sagte : "nettes Konzert, aber die Akustik war schlecht!"
Warum sagt denn niemand, "nettes Konzert, aber Lautsprecher und Kabel waren schlecht?"
Zu Hause ist immer etwas Schuld, der Vorverstärker, die Nadel, die Lautsprecher, die Kabel... Aber niemals nie die Akustik. 
Wir vergleichen Vorverstärker danach, ob diese 0.5dB oder 0.05 dB von der RIAA abweichen.
Die bis zu 10 dB, die der Raum produzieren kann interessieren irgendwie nicht.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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