Gewichtverlagerung beim Tonarm
#31
(03.10.23, 11:13)RHK schrieb: Was macht es evtl. im Klang aus wenn ich anstatt ein leichtes Headshell ein schwereres und dazu ein schweres Gegengewicht nehme?
Frage deshalb,weil ich nur 2 Größen an Gewichte habe und 2 Dreher

Ich würde das gerne anders beantworten  Cool

Erstmal kann man natürlich mit einer leichtern oder schwereren Headshell die effektive Masse des Tonarms beeinflussen und somit das Ganze System damit für Tonabnehmer anderer Nadelnachgiebigkeit anpassen. Inwieweit man die Masse vorne an der Headshell anpassen muss, um zu einer entspr. effektiven Masse zu kommen, steht in dem von mir geteilten Berechnungs-Excel. Das ist aber ein wenig Messaufwand. Also man muss ein bisschen wiegen.

Gleichzeitig aber benötigt eine schwerere Headshell auch ein schwereres Gegengewicht und das einerseits um das Ganze noch ausbalancieren zu können und andererseits nimmt die Variation der Auflagekraft und damit die Abtastverzerrungen zu, je weiter das Gegengewicht vom Drehpunkt aus nach hinten wandert.

Die "Berechnungshilfe" findet sich hier

https://docs.google.com/spreadsheets/d/1...=433223779

und dort unter dem Karteireiter "Tonearm effective Mass Re-Calculator".

Wie sich das klanglich äußert? Na ja, wie die Erklärung schon aussagt zahlt das Ganze in Sachen Abtastverzerrungen und auch in Sachen wie genau und wie konstant die Kontaktfläche der Nadel ausreichend Kontakt mit der Rillenflanke haben wird. Abtastverzerrungen werden mitunter nur ganz schwer bis gar nicht wahrgenommen. Dafür aber steht eine große und konstante Kontaktfläche für eine ausgeprägtere Plastizität und Räumlichkeit. Instrumente zeichnen sich also deutlicher voneinander ab, weisen mehr Kontur auf und die Bühnendarstellung wird in Breite und Tiefe genauer.
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#32
Ich denke am meisten wirst Du es bei der Bühnendarstellung merken.. 
Nur wenn die Compliance zum Tonarm passt wird sich die Nadel immer wieder perfekt zentrieren, bzw. sich auch bei leichten Auslenkungen auch aus der Zentrierung lösen.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#33
Heute habe ich auch etwas gebastelt.. 
Auf meinem Technics 1610 mk2 lief ja zu vollster Zufriedenheit das Denon DL 103r. Dies ist ja eines der gängigsten MC Systeme, kennt jeder, hat jeder schon mal gesehen oder gehört..
Ganz im Gegensatz zu unserem @Doncamillo, mag ich dieses System sehr sehr gerne..
Das DL 103r gehört immer noch zu den erschwinglichen MC Systemen. Dennoch kann ich die Beliebtheit nicht so ganz nachvollziehen, denn mit knapp 40 Ohm Spulenwiederstand und einer Compliance, die knapp über der eines Steins liegt, ist es eigentlich kein System was man mal eben auf den Dreher schraubt und fertig..
Theoretisch sollte es an einem Vorverstärker betrieben werden der etwas mehr als 100 Ohm Abschlusswiederstand mitbringt.
Weiterhin hätte das Teil eigentlich gerne einen schweren Tonarm.. 
Dennoch habe ich immer wieder gehört, daß das DL 103 r auch an leichten Armen ganz ordentlich klingt..
Also habe ich mal getestet, leichtes Headshell dran und los.. 
In der Tat, es klang nicht schlecht.. Um ehrlich zu sein, es klang etwas "rockiger" aber definitiv nicht schlecht..
Was habt klar leidet ist die Bühnendarstellung, was bei Rock nicht weiter auffällig war, aber bei der danach aufgelegten Vivaldi schon. 
Ich habe aber keine Ahnung warum es am "zu leichten" Tonarm dynamischer klang.. Aber nicht zu vergessen, ich habe das am Technics getestet, es ist immerhin ein mittelschwerer Tonarm.
Nun spielt das DL 103r übrigens wieder im Wohnzimmer, während der (bessere DL 301) nach oben gewandert ist.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum hat der Lenni die Systeme getauscht? 
Die Antwort ist ganz einfach, im Wohnzimmer steht der flexiblere Vorverstärker, das passt einfach deutlich besser.. 

Zudem kommt nun auch endlich mal das Zusatzgewicht für den PL x 700 zum Einsatz, das @RHK mir netterweise vererbt hat.. Also nochmal lieben Dank dafür, Rolf..
Das Zusatzgewicht ist erforderlich, da da System auf einem fast 17 Gramm schweren Headshell spielt.
Übrigens, abgeschlossen habe ich das DL 103r mit knapp 1000 Ohm.

   
   
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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