24.12.21, 23:21
(24.12.21, 22:35)höanix schrieb: Wir sprechen über kein bestimmtes MM das geht doch klar aus der Aussage hervor.
Rolf ist der Meinung das bis 1500 € bei gleichem Preis ein MM besser ist als ein MC.
Der Vorteil des MCs ist ja eine geringere Wicklungszahl auf dem Spulenkreuz und damit eine geringere bewegte Masse. Je geringer die bewege Masse, desto besser kann die Nadelspitze aber auch der Berg- und Talbahn der Rille folgen und die wichtigen feinen Details aus der Rille aufnehmen und in der Folge wiedergeben. Das macht ja gerade den Reiz eines guten MCs dann aus und es wird plastisch, holographisch, zeitlich richtig, der Ton, das Instrument und die Stimme bekommen richtig Kontur und Körper. Das ist schwer zu beschreiben und das muss man ganz ehrlich einfach selbst mal erhört haben.
Diesen Vorteil aber hebt man bei einem High Output MC leider nicht, bei einem MC mit hohem Innenwiderstand und größerer Ausgangsspannung leider auch nicht vollständig. Das "Ziel" wäre also ein MC mit geringem Innenwiderstand (< 10 Ω) und deshalb auch geringer Ausgangsspannung (<0,25 mV).
Jetzt gibt es aber auch bei den MM sehr gute Konstruktionen und Lösungen mit sehr geringer bewegter Masse und damit auch annähernd gleichen technischen und klanglichen Fähigkeiten. Das Audio Technica AT-150 MLX (ca. €650) wäre z.B. so ein MM Tonabnehmer, der das durchaus kann. Auf der MC-Seite wäre erst z.B. ein EMT HSD006 (ca. €1650) oder z.B. ein Dynavector XX-2 MKII (ca. €1550) wirklich gleichwertig.
Gleichzeitig bewegt man sich da dann auch schnell in einer Klasse, welche ganz andere Kaliber in Sachen Phonostufe und insbesondere im Bereich der Kleinstsignalverstärkung für diese MCs als vorgeschalteter Übertrager, PrePre oder eben in der Phonostufe intern als MC-Stufe benötigen. Je kleiner die Ausgangspannung und je geringer der Innenwiderstand desto höher sind die Anforderungen. Da kommen dann schnell noch deutlich höhere Kosten zusammen und es sieht für MMs quasi noch deutlich besser aus.
Dagegen ist z.B. ein AT-33EV mit 10Ω und 0,3 mV ein zahmer Kandidat in Sachen Anforderungen; das geht mit einer Naim Pretek oder einer alten Musical Fidelity X-LP und dem dort fix montierten 470 Ω Abschluss schon recht gut.
Ein gebrauchtes Ortofon MC-20 MK II mit 2Ω und 0,0125 mV kann z.B. schon recht gut aufzeigen, was da bei einem echt hochwertigen MC Tonabnehmer nochmals mehr geht und wo der Reiz verborgen liegt.