Denon DP80 Taskforce
#11
Ich finde Bordeaux Rot eigentlich auch sehr schön. Jetzt bin ich ja schon gespannt, welches Furnier drauf kommt und wie die Oberfläche behandelt wird.
Viele Grüße Christian
[-] Die folgenden 1 user Gefällt Darkstar's post:
  • Lenni
Zitieren Return to top
#12
(10.02.24, 12:07)Darkstar schrieb: Ich finde Bordeaux Rot eigentlich auch sehr schön. Jetzt bin ich ja schon gespannt, welches Furnier drauf kommt und wie die Oberfläche behandelt wird.

Lass dich überraschen hat mal ein Showmaster gesagt...  Cool
LG
Ingolf
[-] Die folgenden 1 user Gefällt S. Custom's post:
  • Lenni
Zitieren Return to top
#13
Übrigens war die Lackauswahl der Japanesen ziemlich durchdacht. Wegen der hohen Luftfeuchte muss das Holz hermetisch "abgeriegelt" werden, weil es sonst die Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt und speziell Buche wieder die Fließeigenschaften annimmt. Das führt dann dazu, dass z.B. Armboards aus Holz je nach Jahreszeit und Raumklima (bzw. abhängig von der aufgenommenen Feuchte) das Arbeiten anfangen und Klemmverbindungen locker werden. Da hat man dann häufiger das Phänomen, dass Tonarmbasen, welche aus einer Hülse mit Kragen und einer Klemmmutter, welche auf die Hülse geschraubt wird also locker werden.
[-] Die folgenden 1 user Gefällt Guest's post:
  • Lenni
Zitieren Return to top
#14
(10.02.24, 11:49)Don_Camillo schrieb:
(10.02.24, 10:46)S. Custom schrieb: Massiv aus Buchen-Multiplex! 
Oh man, der Lack wurde wie ein Kaugummi.  Sick 

Die Zarge ist aus sog. Panzerholz, deshalb die Härte und das Gewicht. Buche fließt in Normalzustand, hat aber die höchste Dichte unter den üblichen Hölzern und in dünnen Scheiben richtig getrocknet, kreuzweise geschichtet und mit dem richtigen Harz oder Klebstoff verpresst, wird das nicht nur hart sondern auch steif, verliert die Fließeigenschaft und akustisch fast tot.  

Der Lack ist mWn - und ich besitze zwei DK-300 - sowas wie ein japan. Urushi-Lack - also eine Harz-basierte Klarlackform, der fein geriebene Farbpigmente zugegeben werden und welche eher lasurartig in ganz vielen Schichten aufgetragen wird und eine eher harte, und angeblich widerstandsfähige Oberfläche ergibt.

Also Urushi Lack ist das ganz sicher nicht. Auch die Verarbeitung ist alles Andere als professionell ausgeführt und das wäre ja bei Urushi eine der höchsten Voraussetzungen in Japan. Das gerade Japaner sowas abliefern ist echt sehr ungewöhnlich bei den Maßstäben die sie sich teils selbst auferlegen. Noch dazu in der Preisklasse wo sich diese Zarge samt Player aufgehalten haben.
LG
Ingolf
[-] Die folgenden 1 user Gefällt S. Custom's post:
  • Lenni
Zitieren Return to top
#15
(10.02.24, 12:15)Don_Camillo schrieb: Übrigens war die Lackauswahl der Japanesen ziemlich durchdacht. Wegen der hohen Luftfeuchte muss das Holz hermetisch "abgeriegelt" werden, weil es sonst die Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt und speziell Buche wieder die Fließeigenschaften annimmt. Das führt dann dazu, dass z.B. Armboards aus Holz je nach Jahreszeit und Raumklima (bzw. abhängig von der aufgenommenen Feuchte) das Arbeiten anfangen und Klemmverbindungen locker werden. Da hat man dann häufiger das Phänomen, dass Tonarmbasen, welche aus einer Hülse mit Kragen und einer Klemmmutter, welche auf die Hülse geschraubt wird also locker werden.

Rolf, bitte nicht falsch verstehen, Ich bin kein Schreiner, arbeite aber mit vielen zusammen und solange ich denken kann ist Holz "mein" Werkstoff.
Aber Fließeigenschaften, noch dazu bei einem 14 Fach verleimten Multiplex (Tonarmbrett) ist Wunschdenken. Da verzieht sich nichts, rein gar nichts mehr. Genau deshalb gibt es das ja und die Luftfeuchte ist in Japan nicht so extrem anders als bei uns. Die "normale" Luftfeuchte macht da absolut nichts aus. 
Wenn das ganze aus massiven Holz wäre, dann würde ich dir zustimmen, würde es aber nicht Fließeigenschaften (?) nennen, eher Holzbewegung oder verziehen. Deshalb bei so etwas immer als erste Wahl, Multiplex und als zweite Wahl massives Holz für Plattenspieler verwenden. Das auch nur dann, wenn es mindestens 5 Jahre in einer gleichbleibenden Umgebung gelagert wurde und nicht mehr als 7 % Restfeuchte aufweist. Das wird sich bei jedem Massivholz bei Wohnverhältnissen so einpendeln. Wenn es aber schon 7% hat, wird es auch nur noch ganz wenig arbeiten. So wenig, das sich in den wenigsten Fällen etwas verziehen wird. Okay, als Terrassenmöbel sollte man einen massiven Kirschholztisch nicht nutzen. Das versteht sich aber von selbst. Vor massivem Holz würde ich eher noch eine feine Spanplatte für HiFi verwenden.
Wenn sich aus einem Tonarmbrett Hülsen oder Schrauben lockern, dann muss dieser falsch gelagert worden sein oder extremer Feuchtigkeit/Trockenheit ausgesetzt, oder bei der Verarbeitung noch zu feucht gewesen sein. Das wiederum ist unwahrscheinlich wenn man sich die Herstellung von Multiplex mal anschaut. Aber es gibt sicher auch Chinesen die Multiplex in Alle Welt versenden. Da kenne ich die Standards nicht.
LG
Ingolf
Zitieren Return to top
#16
Deshalb schrob ich ja "sowas wie ein Urushi-Lack".  Wink

Die Zarge an sich empfinde ich sehr gut verarbeitet für den damaligen Standard. Alle Ausschnitte sind mit hoher Präzision gefertigt, Gewindeeinsätze/ Hülsen findet man da auch nicht bei jedem Plattenspieler der Preisklasse und unter so manchem Furnierkleid versteckt sich nur Pressspan und kein Panzerholz. Den Lack betrachten wir heute und nachdem er gute 40 Jahre eine nicht bekannte Nutzungshistorie und Pflegesituation hinter sich hat. Vielleicht war das damals im Auslieferungszustand zu Hochglanz poliert und hatte sicher keine Abplatzungen oder sonstigen Beschädigungen. Ganz so stumpf sind nämlich die Oberflächen an meinen DK-300 nicht.

Ich habe übrigens auch noch eine DK-100 in hellem Holzfurnier. Die ist nach 40 Jahren auch eher seidenmatt bis matt als glänzend, wie bei den kleineren Modellen wie DP-60L und Co.
[-] Die folgenden 1 user Gefällt Guest's post:
  • S. Custom
Zitieren Return to top
#17
(10.02.24, 13:00)S. Custom schrieb:
(10.02.24, 12:15)Don_Camillo schrieb: Übrigens war die Lackauswahl der Japanesen ziemlich durchdacht. Wegen der hohen Luftfeuchte muss das Holz hermetisch "abgeriegelt" werden, weil es sonst die Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt und speziell Buche wieder die Fließeigenschaften annimmt. Das führt dann dazu, dass z.B. Armboards aus Holz je nach Jahreszeit und Raumklima (bzw. abhängig von der aufgenommenen Feuchte) das Arbeiten anfangen und Klemmverbindungen locker werden. Da hat man dann häufiger das Phänomen, dass Tonarmbasen, welche aus einer Hülse mit Kragen und einer Klemmmutter, welche auf die Hülse geschraubt wird also locker werden.

Rolf, bitte nicht falsch verstehen ...

Ich verstehe Dich nicht falsch. Ich berichte aber auch nur von meinen Erfahrungen mit Holztonarmbrettchen - selbst das Tonarmbrett aus der DK-300 schrumpft während der Heizperiode und Du hast sich lockernde Klemmverbindungen. Auch ist das von mir beschriebene Verhalten sehr wohl dokumentiert. 

Selbst Wikipedia berichtet davon:

" Buchenholz ist sehr hart und mit einer Rohdichte von 720 kg/m3 bei 12 bis 15 % Holzfeuchte ein schweres heimisches Laubholz, das mit dem Eichenholz vergleichbar ist. Es ist sehr homogen in seiner Dichte, zäh und wenig elastisch und besitzt als Bauholz ausgesprochen gute Festigkeitswerte. Allerdings ist die Schwindung sehr stark ausgeprägt, und es weist nach der Trocknung kein sehr gutes Stehverhalten auf;"
[-] Die folgenden 1 user Gefällt Guest's post:
  • S. Custom
Zitieren Return to top
#18
Ich bin ja selber kein Denon Fan, obwohl ich den DP 80 super finde.. 
Man darf nicht vergessen, der DP 80 war nach dem DP 100 das größte was Denon im Regal hatte .
Hier mal ein kurzer Vergleich der Denon Zarge mit der Zarge des PL 50.
Nicht zu vergessen, über dem PL 50 kam noch der PL70, der P10 und der P3.
   

Wie das Laufwerk in der Zarge befestigt ist:
Denon
   
Pioneer
   

Und die Füße:
Hier dürft ihr raten was zu wem gehört
   
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
[-] Die folgenden 2 users Gefällt Lenni's post:
  • HighEndVerweigerer, S. Custom
Zitieren Return to top
#19
Naja, das was Wiki da schreibt ist absolut richtig und mit "Stehvermögen" ist ja gemeint, das es sich immer wieder verzieht durch feucht und trocken. Deshalb war es ja ein so beliebtes Holz für Möbel, aber nur als Stabverleimung. Da konnten die Toleranzen eingehalten werden. Als reine Buchenplatte sicher nicht.  Da verziehen sich sogar Brennholzscheite (35 cm lang) aus Buche um mehrere cm!
Die Schwindung meint ja das, was nach dem trocknen übrig bleibt.
Bei Multiplex Buche ist das "Schwinden" nicht der Fall. Es wird ja immer Kreuzweise verleimt und wie soll das schwinden? Wenn es schrumpft, müsste sich jede Zweite Schicht vergrößern und wenn es sich ausdehnt bei jeder zweiten Schicht verkleinern. Das ist rein technisch und physikalisch nicht möglich, da die Fasern ja immer gegeneinander im Kreuz verleimt sind. Das können nur Schwankungen im µ Bereich sein. Wir reden hier über Holz. Das würde keine Rolle spielen.
Ist dein Tonarmbrett eventuell aus massivem Holz?
LG
Ingolf
[-] Die folgenden 2 users Gefällt S. Custom's post:
  • HighEndVerweigerer, Lenni
Zitieren Return to top
#20
Also ich sitze einfach mal fasziniert auf der Bank und schaue zu. 🙂
Echt tolle Arbeit von allen Beteiligten. Das kann ja nur mega werden.
Schön vor allem sich mit freuen zu dürfen wenn der Auftraggeber wieder Bilderfutter bekommt.

Viele Grüße

Roman

PS: Ich bin übrigens aus oben genanntem Grund dafür dass der Lenni nur und ausschließlich an dieser Stelle über Fortschritte informiert wird.  Tongue
[-] Die folgenden 6 users Gefällt Tornadone's post:
  • rowo, low_fi, tschuklo, Spitzenwitz, HighEndVerweigerer, Lenni
Zitieren Return to top


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste