Neuzugang Linn LP12 von 1990 mit Akito 1, Circus Kit und Lingo 1
#88
(13.04.22, 14:27)Rheydter schrieb:
(13.04.22, 13:41)Lenni schrieb: Jeder Antrieb mit einem dehnbaren Riemen hat immer ein Problem wenn sich das Drehmoment ändert:
1. Beschleunigung des Tellers = Hohes Drehmoment = starke Längung der Zugseite
2. Kontinuierliche Drehzahl des Tellers = geringes Drehmoment = kaum Längung des Riemens
...

Und dieses Einpendeln nach dem Übergang zum konstanten Lauf zieht sich dann wie lange hin? Einlaufrille oder gesamte Plattenseite mit den von Rolf geschilderten klanglichen Auswirkungen?

Hallo, 

das hängt von der Dämpfung ab, das ist in diesem Fall die Lagerreibung und die Reibung der Nadel in der Rille.

Das Konzept des Gummiriemen-Antriebs ist ja gar nicht so dumm gedacht. 
Der Plattenteller mit seinem Trägheitsmoment ("Gewicht") und der Gummiriemen bilden mit der Reibung einen gedämpften Bandpass (Schwingkreis). Dadurch werden "hochfrequente" Störungen (kurzfristiges schnelle Zuckeln des Motors; Polruckeln) abgedämpft und stören somit fast nicht den Gleichlauf des Plattentellers.

Man kann die Reibung als Ohmschen Widerstand ansehen, das Trägheitsmoment als Induktivität (Spule), den Gummiriemen mit seiner Elastizität als Kondensator, und die Motorantriebskraft als elektrische Spannung ansehen; die Drehzahl entspräche dann dem elektrischen Strom. 

Bei richtiger Auslegung des Schwingkreises liegen mögliche Störungen des Motors (Polruckeln) oberhalb der Resonanz, und durch die Reibung ist eine Resonanzüberhöhung ausreichend bedämpft. 

Grüße
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Nachrichten in diesem Thema
Funk Achromat - von straylight - 30.04.21, 14:39
RE: Neuzugang Linn LP12 von 1990 mit Akito 1, Circus Kit und Lingo 1 - von Burkie - 17.04.22, 19:00

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