Plattenspieler-Forum

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Danke Rolf!
Wieder etwas gelernt, könnte mir vorstellen, dass Du einen Klasse Workshop abhalten könntest!
Rolleyes ich würde sogar Eintritt zahlen  Cool
Danke. Bestens erklärt!
Ich habe mich länger nicht mehr so intensiv mit der Materie beschäftigt. Ich bin mehr der Magnetband Freak.
Also brauch ich doch ein MC. Obwohl das AT VM 540 besser als mein Benz Micro ist .
Und das Benz eh kaputt ist ;-)

gelöschter_User

(12.08.23, 13:00)hyberman schrieb: [ -> ]Danke. Bestens erklärt!

Danke, immer gerne.

(12.08.23, 13:46)HifiMinimalist schrieb: [ -> ]Also brauch ich doch ein MC. Obwohl das AT VM 540 besser als mein Benz Micro ist .

Ich sag´s mal so. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.  Wink  Warum?

Weil es auch bei MM einige Weiterentwicklungen gegeben hat.

[attachment=26145]

Bei AT passierte das schon recht früh (ab 1969) und seither gibt es bei deren VM Tonabnehmern zwei kleine Magneten und diese nicht mehr am Ende des Nadelträgers sondern im Bewegungspunkt auf Höhe des Dämpfungsgummis, welche sich je Kanal zwischen zwei Polstücken und den zugehörigen Spulen bewegen. Dieses Konstruktionsprinzip reduziert ebenfalls die bewegte Masse und kam auch z.B. bei Ortofon und Anderen zur Anwendung.

Gleichzeitig darf man bitte nicht vernachlässigen, dass MC nochmals ganz andere Anforderungen an die Umgebung und Rahmenbedingungen stelle, als MM. 

Auch bei einem MC entscheidet der Abschlusswiderstand über eine lineare Spielweise und ist deshalb genauso wichtig. Natürlich kann man ein MC Tonabnehmer auch mit z.B. nach individuellem Gusto einem "höherohmigen" Abschluss betreiben. Es gibt hier aber eine weitere einfache Faustregel: 

Die Impedanz des Tonabnehmers sollte durch z.B. den SUT (=Übertrager) bzw. Abschluss gespiegelt werden, sonst spielt der Tonabnehmer nicht linear. Ist die Impedanz des Tonabnehmers niedriger (als der Abschluss), steigt der Frequenzgang nach oben an, ist er höher, fällt er ab. Steigt der Frequenzgang zu hohen Tönen hin an, so klingt es heller und man könnte meinen, dass es an Bass fehlt.

Gleichzeitig aber (und abhängig von der Last am Eingang der MC-Stufe eines Phonoverstärkers) haben wir hier ein ganz simples elektrisches Problem zu bewältigen. Je niedriger die Ausgangsspannung und je niedriger die Impedanz der Generatorspule im MC Tonabnehmer, desto schwieriger wird es das Ganze in guter Qualität zu verstärken, weil das Eigenrauschen der Transistoren, OPAmps und Widerstände, welche in der Schaltung genutzt werden immer mehr störend zu Tage tritt. Hier ist dann ein Übertrager im Vorteil, weil dieser eben idR nicht rauscht und zudem auch noch galvanisch trennt. 

Ein Übertrager ist aber nicht wirklich universell einsetzbar sondern eignet sich aus rein technischen und physikalischen Gründen und Begebenheiten eben nur für einen sehr kleinen Anwendungsbereich und das macht das Ganze erstens nicht wirklich einfacher und zweitens auch teuer.

Der wichtige Punkt kommt aber jetzt: Es gibt nur wenige MC Tonabnehmer, welche in größerer Stückzahl hergestellt überhaupt eine kleinere bewegte Masse aufweisen. Das ist nämlich technisch bedingt auch nur bei solchen MCs erfüllt, die eben eine geringe Ausgangsspannung und einen geringen Innenwiderstand der Spule aufweisen. Der Zusammenhang hier ist: Steigt die Ausgangsspannung, dann erhöht sich die Anzahl der Wicklungen und damit auch der Innenwiderstand sowie das Gewicht des Spulenkreuzes und gleichzeitig die effektiv bewegte Masse.

Das bedeutet jetzt nicht, dass es das gar nicht gäbe sondern dass sowas heute nur in kleineren Manufakturen und in sehr kleinen Stückzahlen mit dann auch entsprechend hohem Preis hergestellt wird. Ausnahmen wären z.B. die Audio Technica AT-33 mit 10 Ohm oder Goldring Eroica L, LX (3 oder 7,7 Ohm) und Elite (8 Ohm), Lyra Helikon (5,5 Ohm), Zyx (<8 Ohm) oder ganz grundsätzlich formuliert sollte der Spuleninnenwiderstand nicht größer als 10 Ohm ausfallen, wenn es denn richtig gut werden und mit recht guten MMs mithalten können soll.

Deshalb formulierte ich auch schon mehrfach, dass unter bis zu €2500 ein MM gegenüber MC idR im Vorteil ist.

P.S.: Welches Benz und was ist kaputt? Nadel und Nadelträger lassen sich durch einen Retipp reparieren. Dafür gibt es auch verschiedene Adressen.  Wink
Danke, Danke ,
Rolf du rettest mir den Tag!
Weil 2500€ für ein Verschleißteil kann und möchte ich mir nicht Leisten.
Das bleibt wohl Hobbyisten mit höherem Einkommen vorbehalten.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen wieviel besser so ein wesentlich teurer oder besser TA klingen wird.
Diese Unterschiede die ich schon gehört habe bei externen mit viel teurem Equipment zu dem bei mir
zu Hause, wie soll ich’s sagen, waren nicht so gravierend dass ich dieses haben müssen Gefühl auftratet.
Sind diese Unterschiede wirklich so gering, weil mein Equipment schon nicht so schlecht ist?
Und die letzten 2,3,5 oder 10% so eklatant teuer werden das die Unterschiede zwar da sind aber diese Traumanlagen auch nur mit ,,Wasser kochen,, können ?
Oder reicht meine Vorstellungskraft einfach nicht aus?!?
Je schlechter die Raumakustik um so schwerer wird es Unterschiede fest zu stellen.
Mit einer sehr guten Raumakustik kann man auch mit günstigen Komponenten besser Musik hören als mit einer megateuren Anlage in einem kahlen Saal. Cool 

Gruß Jörg
Das Benz hat mal neu 250€ gekostet, heute 400€, also Einsteigerklasse.
Und die haben wie die Plattenspieler auf einmal wieder mehr und teurer wurden einfach mal ihre Preise fast verdoppelt. Und ich finde mein AT besser.

Ach ja und ich bin ein Leisehörer . Raumakustik spielt bei mir eine kleinere Rolle. Aber LS Ausrichtung schon.
(12.08.23, 14:59)HifiMinimalist schrieb: [ -> ]...
Und die letzten 2,3,5 oder 10% so eklatant teuer werden das die Unterschiede zwar da sind aber diese Traumanlagen auch nur mit ,,Wasser kochen,, können ?
Oder reicht meine Vorstellungskraft einfach nicht aus?!?

Es sind wohl eher die letzten 0,1 bis 2% Smile

Das setzt aber natürlich auch voraus, dass man genau diesen Bereich nicht an anderer Stelle wieder kaputt macht. Stell dir mal vor, die Klangschale hat die falsche Farbe. Schwupps ist ein Invest von ein paar tausend Euro zum Teufel Big Grin

gelöschter_User

(12.08.23, 14:59)HifiMinimalist schrieb: [ -> ]Diese Unterschiede die ich schon gehört habe bei externen mit viel teurem Equipment zu dem bei mir
zu Hause, wie soll ich’s sagen, waren nicht so gravierend dass ich dieses haben müssen Gefühl auftratet.

Ganz ehrlich?! Die meisten mit teurem Equipment stöpseln nur auf Empfehlung des Händlers irgendwas z´sam und drehen sich dabei auch nur im Kreis. Das passiert immer dann, wenn man dem Ansatz "aber ich hör´s doch" folgt und die Technik/ Physik vollkommen negiert. Da wird es dann für den Händler zum ganz leichten Spiel dem Kunden viel Unsinn zu erzählen und den Kunden auch noch wie eine Weihnachtsgans auszunehmen.

Da gibt es im aaanderen Forum so einen "Händler" der zuerst nur davon berichtet hat das teuerste Zeug bei sich zu stapeln und für Interessierte angeblich ganz tolle Workshops abgehalten hat. Da haben sich dann auch nur sozialisationsauffällige ältere Herren sich gegenseitig das Zeug schee geredet. Da dieser Kölner aber nicht ganz auf der Brennsuppe daher geschwommen ist, hat er das zu einer geschickten Vertriebsgeschichte ausgebaut und verhökert den Goldohren nun mit dem Sprech von "ich kenn´ mich wenigstens aus und hab´ Erfahrung mit dem sündhaft teuren Zeug" genau den Voodoo und Unsinn den sie auch wegen der langjährigen Verneinung der Physik auch verdienen.  Angel

Ich habe in nun knapp 40 Jahren Hobby noch nie eine gute Anlage gehört, wenn der Besitzer extra betonen musste, was das Zeug gekostet hat oder dass sein G´lump besser als was Anderes wäre.  Cool
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