12.01.24, 11:19
Heyho zusammen,
ich möchte euch gerne zu einem kleinen historischen Gedankenspiel einladen.
Hintergrund ist mein kürzlich erworbener Klein+Hummel Verstärker. Genauer der VS-55. Gebaut zwischen 1958 und 1960. Auf der Front prangt die Aufschrift "High Fidelity". Also Hifi, also echt und erstmals und in Stereo.
Um den hier geht`s:
Funktioniert fabelhaft und nahezu mit ohne Nebengeräuschen. Beim ersten Test dachte ich erst das Ding ist kaputt weil wirklich absolut nix zu hören war. Das kenne ich von meinen Musikröhrenamps anders.
Brachiale 2 x 12W leistet der kleine. Leider sind die Ausgangsübertrager etwas klein weswegen ich vermute dass er sicherlich nur bis 4 oder 5 Watt den Bass vollständig abbilden kann. Angesichts von mir abgerufenen Leistungen zwischen 2 und 3 Watt bin ich da aber tiefenentspannt.
O.K. das war ein kurzer Ausflug. Worum es mir eigentlich geht ist gedanklich mal durchzuspielen wer sich denn damals so ein Gerät gekauft hat und wie wohl die ganze Anlage drumrum ausgesehen hat.
War dieser Mensch (ich würde zu 100% auf das männliche Geschlecht tippen) "audiophil" veranlagt? War er nur Technikfreak? Zumindest war er wohl nicht der Ärmste. Allerdings hat es zu den damals schon verfügbaren amerikanischen Verstärkern wohl nicht gereicht. Oder wollte er inländische Technik kaufen?
Ich stelle mir da jemanden aus dem gehobenen Beamtendienst vor der aufmerksam und interessiert die Fachpresse studiert und einfach mal etwas anders machen will als die vielen Musiktruhenbesitzer. Ich denke auch dass die Anschaffung der einzelnen Geräte sehr überlegt und vergleichend geschah. Sonst hätte er ja auch das Komplettprogramm von Braun kaufen können. Allerdings waren hier die Plattenspieler nix.
Zu der Zeit wurden schon keine Schellacks mehr produziert und es gab schon seit 1949 die 45er Single mit großem Loch von RCA und auch von Columbia die 33er LP. Im Erscheinungsjahr dieses Verstärkers wurde dann auch beim Vinyl die Stereophonie voran getrieben. Im letzten Produktionsjahr 1960 lag der Stereo-Anteil schon bei ca. 25%.
Tja, das wären mal so die Rahmenbedingungen. Nur wie hat jetzt wohl der Rest ausgesehen? Momentan hängt bei mir der Elac Miracord 10H dran. Sicherlich sehr gut passend aber fast schon zu jung (1961). Gemeinsam im Laden standen sie aber wohl ziemlich sicher schon noch.
Ich schreibe jetzt mal sonst nix mehr. Vielleicht habt ihr Lust so eine Anlage im Geiste durchzuplanen. Ich denke zumindest Plattenspieler Radio und Tonbandgerät hätte sich der gute Mann wohl angeschafft. Mit dem Verstärker hatte er ja sogar die Möglichkeit seinen Fernseher mit an die Anlage anzuschließen.
Viel Spaß beim Brainstormen und vielleicht Recherchieren.
Viele Grüße
Roman
ich möchte euch gerne zu einem kleinen historischen Gedankenspiel einladen.
Hintergrund ist mein kürzlich erworbener Klein+Hummel Verstärker. Genauer der VS-55. Gebaut zwischen 1958 und 1960. Auf der Front prangt die Aufschrift "High Fidelity". Also Hifi, also echt und erstmals und in Stereo.
Um den hier geht`s:
Funktioniert fabelhaft und nahezu mit ohne Nebengeräuschen. Beim ersten Test dachte ich erst das Ding ist kaputt weil wirklich absolut nix zu hören war. Das kenne ich von meinen Musikröhrenamps anders.
Brachiale 2 x 12W leistet der kleine. Leider sind die Ausgangsübertrager etwas klein weswegen ich vermute dass er sicherlich nur bis 4 oder 5 Watt den Bass vollständig abbilden kann. Angesichts von mir abgerufenen Leistungen zwischen 2 und 3 Watt bin ich da aber tiefenentspannt.
O.K. das war ein kurzer Ausflug. Worum es mir eigentlich geht ist gedanklich mal durchzuspielen wer sich denn damals so ein Gerät gekauft hat und wie wohl die ganze Anlage drumrum ausgesehen hat.
War dieser Mensch (ich würde zu 100% auf das männliche Geschlecht tippen) "audiophil" veranlagt? War er nur Technikfreak? Zumindest war er wohl nicht der Ärmste. Allerdings hat es zu den damals schon verfügbaren amerikanischen Verstärkern wohl nicht gereicht. Oder wollte er inländische Technik kaufen?
Ich stelle mir da jemanden aus dem gehobenen Beamtendienst vor der aufmerksam und interessiert die Fachpresse studiert und einfach mal etwas anders machen will als die vielen Musiktruhenbesitzer. Ich denke auch dass die Anschaffung der einzelnen Geräte sehr überlegt und vergleichend geschah. Sonst hätte er ja auch das Komplettprogramm von Braun kaufen können. Allerdings waren hier die Plattenspieler nix.
Zu der Zeit wurden schon keine Schellacks mehr produziert und es gab schon seit 1949 die 45er Single mit großem Loch von RCA und auch von Columbia die 33er LP. Im Erscheinungsjahr dieses Verstärkers wurde dann auch beim Vinyl die Stereophonie voran getrieben. Im letzten Produktionsjahr 1960 lag der Stereo-Anteil schon bei ca. 25%.
Tja, das wären mal so die Rahmenbedingungen. Nur wie hat jetzt wohl der Rest ausgesehen? Momentan hängt bei mir der Elac Miracord 10H dran. Sicherlich sehr gut passend aber fast schon zu jung (1961). Gemeinsam im Laden standen sie aber wohl ziemlich sicher schon noch.
Ich schreibe jetzt mal sonst nix mehr. Vielleicht habt ihr Lust so eine Anlage im Geiste durchzuplanen. Ich denke zumindest Plattenspieler Radio und Tonbandgerät hätte sich der gute Mann wohl angeschafft. Mit dem Verstärker hatte er ja sogar die Möglichkeit seinen Fernseher mit an die Anlage anzuschließen.
Viel Spaß beim Brainstormen und vielleicht Recherchieren.
Viele Grüße
Roman