Bilder eurer Plattenspieler
Ich bin auch kein großer Fan von maranzigen Geräten. Neu hatten die selten ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, aber was heute auf dem Gebrauchtmarkt passiert, ist einfach nicht nachvollziehbar. Die Geräte sind deshalb nicht schlecht, aber eben auch selten wirklich gut.
Mittelklasse-Dreher aus den 70ern waren ganz sicher besser gebaut als manches HighEnd-Teil heute.
Es gab aber auch damals schon besseres als diese Baukastendreher und die sind heute eben auch noch besser.
Die Marantz-Dreher sind eher auf dem Level der Plattenspieler von Saba aus der gleichen Zeit. Die wurden auch zugekauft. Die machen Spaß und sich oft wirklich solide. Dafür gibt heute aber keiner 500 € aus.

Ob man dickere Zargen mag oder nicht, ist natürlich reine Geschmackssache. Der wesentliche Vorteil von dicken Zargen ist oft, dass man einfach mehr Zarge hat, was bei einem schönen Holzfurnier ja durchaus toll sein kann.
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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(06.01.24, 10:53)Pitiplatsch schrieb: Du magst weder Sanyo noch Marantz und Dir gefallen keine Plattenspieler mit einer etwas dickeren Zarge.
(das lese ich irgendwie aus Deinem Post heraus)… ;-)

So sollte es sich nicht lesen Wink

Richtig ist, dass ich Geräte mit "dickeren" Zargen tatsächlich nicht mag. Ich habe es gerne so flach wie möglich, ohne dass die Qualität leidet.

Sanyo hatte bis in die frühen 80er Jahre viele gute Produkte im Programm und gehörte noch viele weitere Jahre zu den 
großen OEM Herstellern der Branche.

Bei den Plattenspielern für andere Labels gab es eine Art Baukastensystem, mit der jeweils gleichen Basis. 
Farbe, Knöpfe, Logo, Matte und Arm wurden nach Wunsch kombiniert.

Den Marantz 6100 gibt es so auch weitgehend baugleich als:

- Scott PS17
- Marlux MX-560
- Englebert SP-2
- Jesko PL-76
- Sony PS-1150
- Rank Arena RA-401
- iGu Philharmonic PHP-8100
- Palladium NSP-5000
- NEC NSP-5350E
- Sovereign LP2500
- Eurofunk (Keine genaue Typenbezeichnung auf dem Gerät)

Im Netz gehen diese Plattenspieler in der Regel zwischen € 20,- und € 80,- weg.

Da der Name Marantz unverständlicherweise mit einer unglaublichen Magie behaftet ist, 
werden mit diesem Schildchen nicht selten mehrere Hundert Euro aufgerufen.

Es ist und bleibt der einfachste und preiswerteste OEM Riementriebler aus dieser Fertigung, was wir schon an den vielen Kaufhausmarken
sehen können, die auf der gleichen Basis aufbauen. So haben "iGu" und "Eurofunk" damals unter 200,-- D-Mark gekostet.

Ich hatte genug dieser Dinger hier und kann definitiv beurteilen, dass es sich nicht um einen besonders hochwertigen Plattenspieler handelt,
wohl um einen optisch sehr gelungenen.

Hier zeige ich ihn mal in beiden Farbvarianten, in denen er zu bekommen war:

   

   
Gruß
Michael
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(06.01.24, 11:34)Lenni schrieb: Wo man generell schnell falsch liegt sind die Kosten für Zargen oder Gehäuse. 
Noch extremer ist es bei Lautsprechern. Ca. 10% des Kaufpreises macht die eigentliche Technik aus. Der Rest ist Gehäuse und Marge.
Und selbst in einer perfekt ausgestattete Werkstatt dauert der Bau einer Zarge.

Das ist richtig. David Haigner erzählte mir vor vielen Jahren bereits, welche Probleme er mit dem Gehäusebau für seine Lautsprecher hat. Für Schreiner sind das zu kleine und spezielle Aufträge. Das macht die Wartezeit lang, den Preis hoch und die Qualität leider nicht konstant. Er hatte eine Zeit lang gleich mehrere Schreiner, die für Ihn tätig waren, allein damit er die Gehäuse rechtzeitig bekam; nachabreiten musste er sie angeblich Alle.
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(06.01.24, 11:19)Darkstar schrieb: 1978:
Durchschnittsgehalt netto: 2.200 DM
Preis Technics SL-1210 MK2: 1.000 DM

Die angegebenen 2200 DM waren aber 1978 das durchschnittliche Bruttogehalt.
Grüße Jörg 

Gehört wird mit Technics 1200 GR, Saba PSP 248 und National Panasonic  SG5090
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@Michael, sehr schön geschrieben und für einen Dummen auch sehr verständlich. Und Deine Worte "Magie zu Marantz ... mich persönlich fasziniert Marantz sehr. Ich fühle mich angezogen und habe mir ein kleines Setup aufgebaut, welches ich mir so erhalten möchte. Zwar nur das sicher kleinste, was man haben kann, aber für mich einfach nur wertig und von der Verarbeitung sehr schön.
Gruß

Uwe
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(25.12.23, 21:46)Don_Camillo schrieb:
(25.12.23, 20:16)Spitzenwitz schrieb: Ich wüsste ganz gerne, welcher Chinese den baut...

Der könnte sogar inhouse gefertigt sein. Dafür spräche die PWM Regelung, das hohe Drehmoment von 382 kg/CM^2 und das der Tonarm anscheinend eine Kombination aus DA-305 und DA-308 darstellt. Denon hat ja auch damals die Laufwerke inhouse produziert.

Ich glaub´ hier (ab 2:35) kann man es sehen - der Antrieb könnte von Technics stammen

[Video: ]
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(06.01.24, 11:57)Don_Camillo schrieb: der Antrieb könnte von Technics stammen

Ja, sieht schwer danach aus...
Gruß
Michael
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(06.01.24, 11:45)Schmiddi schrieb:
(06.01.24, 11:19)Darkstar schrieb: 1978:
Durchschnittsgehalt netto: 2.200 DM
Preis Technics SL-1210 MK2: 1.000 DM

Die angegebenen 2200 DM waren aber 1978 das durchschnittliche Bruttogehalt.

Du hast Recht. Dann war der Plattenspieler 1978 aber kaufkraftbereinigt noch viel teurer als heute.
Viele Grüße Christian
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(06.01.24, 11:39)Don_Camillo schrieb:
(06.01.24, 11:34)Lenni schrieb: Wo man generell schnell falsch liegt sind die Kosten für Zargen oder Gehäuse. 
Noch extremer ist es bei Lautsprechern. Ca. 10% des Kaufpreises macht die eigentliche Technik aus. Der Rest ist Gehäuse und Marge.
Und selbst in einer perfekt ausgestattete Werkstatt dauert der Bau einer Zarge.

Das ist richtig. David Haigner erzählte mir vor vielen Jahren bereits, welche Probleme er mit dem Gehäusebau für seine Lautsprecher hat. Für Schreiner sind das zu kleine und spezielle Aufträge. Das macht die Wartezeit lang, den Preis hoch und die Qualität leider nicht konstant. Er hatte eine Zeit lang gleich mehrere Schreiner, die für Ihn tätig waren, allein damit er die Gehäuse rechtzeitig bekam; nachabreiten musste er sie angeblich Alle.

Noch ein Nachtrag: Womit die kleinen Hersteller sehr viel deutlicher zu kämpfen haben ist das Copyright bzw. die "Raubkopie". Frank Schröder z.B. hatte z.B. eine rechtl. Auseinandersetzung mit Clearaudio, weil diese seine patentierte Headshell-Konstruktion ohne Lizenz verwendet haben; die Aussage dazu war, dass Suchy dem Frank sagte: "Dann verklag mich doch!"

Auch fördert leider die Patentierung von Ideen nicht unbedingt den Schutz sondern den Nachbau/ die Raubkopie. Auf Basis der Patentschrift ist damit ein Tonarm zumindest für Jemanden mit ausreichend technischem Verständnis und mechanischem Geschick als DIY  umsetzbar/ nachbaubar. Frank hat sogar eine limitierte Lizenz für DIYler aufgesetzt und erlaubt den Nachbau für den Eigenbedarf. Dennoch kommen da Menschen auf die Idee, sich für den Nachbau zusammen zu tun und seine Tonarme im größeren Stil zu kopieren. Da gab es vor einigen Jahren mal den Fall, dass er auch dagegen hat vorgehen müssen, was natürlich nicht ganz so prickelnd für die Reputation ist, wenn dann die Klaufüchse in der Forenlandschaft sich gänzlich ohne ausreichendes Rechtsempfinden darüber beschweren, dass sie Lizenzgebühren haben zahlen müssen. Wie gesagt: Die Lizenz erlaubt den Nachbau und die Nutzung von patentierten Konstruktionsprinzipien für den Eigenbedarf in der Stückzahl 1, nicht aber die Seriennachfertigung oder -nutzung im Zuge eines Rudelwastelns oder einer "Sammelbestellung".

Das ganze Thema ist aber auch schon alt. So gibt es da ein prominentes Beispiel, bei dem der eigentliche Hersteller unterging und zwei der "Raubkopierer" heute noch im Geschäft sind. Die Bankrott gegangene Firma war Transcriptors, die anderen Zwei waren und sind Michell und Transrotor.
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(06.01.24, 11:36)Spitzenwitz schrieb: Da der Name Marantz unverständlicherweise mit einer unglaublichen Magie behaftet ist

Eines muss man den Machern aber lassen - deren Werbung war ziemlich lustig, damit cool und gut. Vor Allem haben sie genau das Paradoxon der HiFi-Szene adressiert und sich deshalb eine spezielle Position im Markt erarbeitet. Das führte dann damals und heute dazu, dass man den Geräten halt ganz bestimmte und angeblich besonders erstrebenswerte Eigenschaften andichtet, derweil es einfach nur gut (technisch und optisch) designte Geräte sind, die einfach und ebenso wie viele Andere nichts verkehrt machen.

   

   
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