Plattenspieler-Forum

Normale Version: "China-Hifi-Boom" - Seit Ihr schon dabei?
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Ja, man kann sich bemühen, dass nicht so viel der Wertschöpfung nach China geht. Wirklich verhindern kann man es aber meist nicht.

Zum Glück habe ich für mich nicht den Anspruch die Welt retten zu wollen. Ich wähle meine Prioritäten entsprechend nur nach den Feldern, die mir wichtig sind. Was in 50 Jahren passiert, ist mir zum Glück wurscht
Mir irgendwie nicht. 
Ich weiß dass ich nicht die Welt retten kann, möchte aber nicht dass irgendwer, egal ob Mensch oder Tier, leiden musste nur damit Christian L 3,33€ spart.
Ich habe immer gelernt alles so zu hinterlassen wie ich es vorgefunden habe, das gilt auch für den Planeten. 
Dass ich heute hier in Überfluss lebe habe ich auch anderen zu verdanken.
(08.11.25, 13:19)Jan schrieb: [ -> ]Was in 50 Jahren passiert, ist mir zum Glück wurscht

Steile Ansage, Jan !  Sick

Ich geh mal davon aus daß du weder Kinder noch Enkelkinder hast.

Aber selbst dann gibt es noch unzählige "Nachbarskinder".
Dann habe ich ja Glück dass die Leute vor 50 Jahren nicht so gedacht haben. 
Ich nehme mal eins von sehr zahlreichen Beispielen heraus: 
Die Berliner Luftbrücke war eine militärische Operation, die Piloten mussten also fliegen. 
Dennoch gab es gewisse Situationen bei denen es denn Piloten freigestellt war, beispielsweise bei dichtem Nebel. Denn kein Pilot sollte sich selbst gefährden. 
Als viele Tage in Folge Dichter Nebel über Berlin herrschte entschieden sich die meisten Piloten dennoch zu fliegen, trotz des enormen Risikos. 
Wären meine Eltern Berliner, wäre ich vielleicht ohne diesen Einsatz der Piloten heute gar nicht hier. 

Wenn eben dieser Idealismus verloren geht, dann schwindet auch viel, wenn nicht alles, was das Leben als Mensch lebenswert macht.
Jungs, lasst uns aber jetzt bitte nicht zu sehr ins „weltanschauliche“ abgleiten…. Hier geht’s nur um HiFi😉

Danke und Gruß
(08.11.25, 15:47)labrador schrieb: [ -> ]Jungs, lasst uns aber jetzt bitte nicht zu sehr ins „weltanschauliche“ abgleiten…. Hier geht’s nur um HiFi😉

Danke und Gruß

Bin ich zwar zu 100% Deiner Meinung, dann wäre das Thema damit aber leider durch. 
Denn dieses würde bedeuten alle anderen Aspekte nicht zu betrachten, nur Zahlen, Daten, Fakten.. 
Und dann wäre jedes Argument gegen China Hifi schwer zu finden. 
Du kaufst, genau wie ich auch, gerne deutsche oder europäische Produkte. 
Auch meist nicht weil diese besser sind, sondern da diese besser zu Deiner Weltanschauung passen. 

Was ich meine ist, diese Anschauung ist oft das Hauptargument für oder gegen einen Kauf, es gehört also schon komplett in den Faden rein.
Das mit dem Vermeiden chinesischer Artikel ist aber auch leichter gesagt als getan.
Habe gerade 3 HDMI-Kabel ausgepackt. Extra beim Einkauf darauf geachtet, dass diese auch zertifiziert sind und nicht aus irgend so einer chinesischen Hinterhofbude kommen. Hat geklappt, Ugreen hat in einem chinesischen Industriepark ein eigenes Gebäude, also nicht Hinterhof, aber trotzdem 100% China Dodgy

Ich bin auch ganz sicher, sehr weit weg von einem Ökofreak, aber warum stecken die Kabel mit extra Steckerkappen, in einem Vakuumbeutel, der wiederum in einem Siplock-Beutel steckt, der mit einem Klebeband gesichert ist?
Bei losen Kabeln sind die Steckerkappen durchaus sinnvoll. Kabel in einen Siplock-Beutel zu stecken, der ja auch als Verkaufsverpackung dient, geht ja auch noch OK. Aber die Kabel vorher noch in einem weiteren Beutel zu Vakuumieren, ist wirklich Unfug. Am Branding kann es nicht leigen, denn sowohl die Stecker, als auch die 3 Klettkabelbinder tragen auch das Branding. Da hätte es doch dicke gereicht, wenn man den Beutel vor dem Vakuumieren bedruckt hätte und die Steckerkappen braucht da auch keiner. 
  • Mit Steckerkappen und ohne Umverpackung ist OK
  • Siplock-Beutel sind auch OK und wenn man die meint verkleben zu müssen, ist das kein großes Problem
  • Vakuumierte Kabel können ja in machen Gegenden auch sinnvoll sein
Alles für sich jeweils OK, aber zusammen einfach mal drüber
Bleiben wir beim Hifi und da wundert es mich schon wieso selbst in einem Forum von Hobbyisten die Meinung vertreten wird , das es außer der Weltanschauung in ethischer und menschrechtlicher Hinsicht keine argumentative Alternativen zu China Hifi gäbe .

Liegt das an einer generellen Abneigung gegen Firmen wie Pro ject , Nubert oder Argon Audio ?

Zugegeben Argon Audio , die Hausmarke von Hifi Klubben lässt sicher auch in Fernost fertigen , bei Nubert weiß ich es nicht hundertprozentig aber bei Pro ject wird definitiv in Osteuropa gefertigt und das was Firmen wie Fosi Audio und andere bringen , kann Project schon lange und allzu weit auseinander liegen die Preise auch nicht .

Einfach mal anschauen

Vom DAC über Class D Monos , Röhren Pre Amps bis hin zu Vollverstärkern haben die alles Made in Europe .

Woran mag das wohl liegen , das die Plattenspieler von Pro ject überall bekannt sind und über die Hifi Geräte kaum geredet wird ??
Ist es vielleicht der neue Weg der Vermarktung , den diese chinesischen Start Ups wählen , den Verkauf über eine Plattform wie Amazon .

Ohne jemandem auf die Füße treten zu wollen , kommt da zum günstigen Preis auch eine gewisse Bequemlichkeit dazu , weil zwar fast alle gegen Amazon poltern aber trotzdem fast jeder da kauft ? 

Pro ject vermarktet in der Hauptsache klassisch oder über die eigene Homepage , über Amazon zwar auch , aber nicht intensiv .

Ganz abgesehen davon , für mich ist der ethische Aspekt in Bezug auf Hifi auch noch auf dem Schirm , aber ganz ehrlich immer weniger .
Nicht nur weil nahezu alle Hifi Hersteller mit wenigen bezahlbaren Ausnahmen dort fertigen lassen und ich auch den Unterschied zu beispielsweise einem Rotel oder NAD Verstärker made in China oder eben Fosi Audio oder Doug Audio made in China nicht wirklich sehe .
Und zweitens auch Made in Europe teilweise kein Stück anders agiert in ethischer Hinsicht .

Man darf da nur mal auf die Firma Dacia schauen , machen wir uns doch da gar nichts vor , übernommen wurde dieser ehemalige rumänische Staatskonzern von Renault als Billig Standort , bei dem praktischer Weise die hohen Transportkosten aus China im Vergleich wegfallen . Die rumänischen Arbeiter in den Werken erhielten JAHRE lang absolute Hungerlöhne gegenüber ihren Kollegen in Westeuropa , erst nach mehreren harten Arbeitskämpfen , von denen man hier kaum was mitbekam , besserte sich die Lage .
Vorher wurden die Rumänen nicht viel anders ausgebeutet als Arbeiter in China .

Und wie reagierte Dacia bzw, Renault auf dieses Aufbegehren der Menschen , richtig die Produktion wurde zu einem großen Teil nach Marokko ausgelagert und das Spiel beginnt von vorne .

Das Problem in dieser Hinsicht ist nicht China , sondern eine globalisierte Wirtschaft mit nur noch wenigen Regeln , die großen Konzerne sind auf Gewinnmaximierung aus und suchen immer neue Billig Standorte , billig ist ein Standort aber zwangsläufig nur dann , wenn es mit Arbeitnehmerrechten , Nachhaltigkeit , Umweltschutz und Löhnen nicht weit her ist , genau diese Aspekte machen den Standort nämlich billig .
Ob das Land nun China oder Bangladesh , Malaysia , Marokko oder sonst wie heißt , diese Länder haben alle eins gemeinsam , die Menschen werden ausgebeutet und die Standards sind in jeder Hinsicht von europäischen weit entfernt .

So lange diese Ungleichheiten auf diesem Planeten ohne globale Regeln weiter existieren , macht man da als Einzelner gar nichts .
Im Gegenteil macht man sich zum Deppen , weil man meint als Einzelner ethische Maßstäbe anwenden zu müssen , über welche die Weltwirtschaft sich überall allenfalls schlapp lacht und genau das Gegenteil in einem vielfach größerem Maßstab praktiziert .

Letztendlich macht man mit dem lautstarken beharren auf Rechten und Besserung der Zustände sogar teilweise alles schlimmer , siehe Rumänien .
Vorher hatten die Dacia Mitarbeiter Arbeit zu vergleichsweise schlechten Löhnen aber sie hatten Arbeit und konnten ihren Lebensunterhalt bestreiten , heute hat ein Großteil dieser Leute wahrscheinlich keine Arbeit mehr , weil die Heuschrecke einfach weiter gezogen ist und in Marokko weiter futtert .

Anders sieht das in Ländern wie Bangladesh auch nicht aus , boykottiert man einen Hersteller dort wegen seiner Menschenrechtsverstöße , machen die den Laden schlicht dicht und an ner anderen Ecke wieder auf , hat man den Menschen damit wirklich geholfen oder ihnen ganz im Gegenteil die minimale Existenz , die sie hatten auch noch kaputt gemacht .??
Ich sehe China an sich als Problem. Es ist ein riesen Land, mit enorm vielen Einwohnern und dem erklärten Ziel, die Weltherrschaft zu übernehmen. Sie wollen den Westen in die zweite Reihe drängen und das muss einem im Westen nicht gefallen
Schuld sind doch wir, die Verbraucher. 
Wenn ich sehe dass 1/3 der weltweit produzieren Kleidung niemals getragen wird, dann verliere ich den Glauben an die Krone der Schöpfung. 
Es geht nicht nur um einen Boykott der Firmen, die zu unwürdigen Bedingungen produzieren lassen, es geht darum die paar Firmen, die das nicht machen, die ordentliche Standards haben, zu unterstützen.
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