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Bei mir beschränkt sich der Einsatz chinesischer Technik im HiFi-Bereich auf ain paar wenige Peripherie-Geräte, ich hab für jede meiner Hauptanlagen je einen Röhren-DAC von Douk Audio (Tube T1 pro und Tube T-7) und ein bisschen Zubehör wie z.B. das Dayton Audio IMM-6C Messmikrofon.
Das alles läuft prima, tut was es soll und macht auch Freude.
Das liegt aber nicht an fehlender Wertschätzung für chinesische Technik, sondern an meiner ureigenen Leidenschaft alte hochwertige Geräte ins Leben zurückzuholen.
Ich steh einfach auf die alten Klassiker der 70er und die meiste Freude macht mir einen solchen zu revidieren und ihm ein zweites Leben einzuhauchen.
Wenn ich neu kaufen müsste/wollte würde ich mich bestimmt auch bei den Chinesen umsehen.
Was mir aber auffällt an Veränderung ist, daß die Chinesen begonnen haben jetzt auch echte "Marken" aufzubauen, die man kennt.
Douk Audio hat das teilweise geschafft, Fosi kommt schon deutlich selbstbewusster auf den Markt.
Und in anderen Bereichen bricht das auch auf, man denke nur an Xiaomi oder Ninja Küchengeräte. Die mausern sich ziemlich schnell mit Topqualität zu Branchenführern, ob's manchen nun gefällt oder nicht.
Ich find's auf jeden Fall spannend !
Gruß, Martin
You said: "Well, never mind, we are ugly, but we have the music..." Leonard Cohen
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China ist mittlerweile eine führende Industrie Nation.
In vielen Köpfen ist immer noch, "die können nur nachbauen.."
Das gilt heute nicht mehr.
Egal ob es die Landung auf der Rückseite des Mondes ist, der Rover auf dem Mars, die Umsetzung von KI Modellen, die Batterie Technik, die Solar Technik.
China übernimmt in vielen Bereichen die Führungsrolle. Kein Land veröffentlicht mehr wissenschaftliche Arbeiten, beantragt mehr Patente als China.
Vernünftige Hifi Geräte herzustellen dürfte wohl nicht die größte Hürde sein..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.
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07.11.25, 14:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.11.25, 16:06 von wgh52.)
Eigentlich kaufe ich lieber europäisch, meine begrenzte ChinaHiFi Erfahrung ist aber doch eher positiv.
Der Versuchung, den Toslink TV Ton über einen Topping D50s DAC mit Topping P50 Netzteil für ~375€ (und bei ASR "technisch empfehlenswert" getestet) in meine Anlage einzuspeisen, konnte/wollte ich dann doch nicht widerstehen. Was soll ich sagen? Sauber und bisher zuverlässig in Funktion und Klang. Vor dem Topping hatte ich einen SMSL DAC gekauft, der aber sporadisch "sponn", der ging zurück - no more SMSL... Ich werde das Gefühl nicht los, daß die Endkontrolle bei Chinaware zuweilen auf den Kunden verlagert wird...
Vor drei Jahren lies ich mir in China ein Netzteil bauen, das wegen eklatanter VDE nichtkonformität zurückging. Interessanterweise bekam ich mein Geld zurück, mußte auf eigene Kosten retournieren, zwei Monate später kam da Retournpaket zurück, weil der Hersteller die Annahme verweigerte. Ich hab dann das (ja bereits erstattete) Netzteil selbst "VDE sicher" gemacht
Mir scheint, daß China HiFi, je nach Preisklasse in Funktionsumfang, Aufbau und Qualität scharf kalkuliert und optimiert ist. Auch für Chinaware gilt: Wer billigst kauft, kauft zwai Mal. Wobei mir scheint, daß China Ware inzwischen signifikant günstiger hergeht als funktional/technisch vergleichbar gute US oder EU Ware...
Grüße,
Winfried
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Die Fosi Geräte schaue ich mir schon immer wieder neugierig an, zum Glück brauche ich aber gerade nix.
Da Hifi-Komponenten in meinen Augen Luxusprodukte sind, versuche ich nur (Neu-)Geräte zu kaufen, bei denen ich mir halbwegs sicher bin, dass bei der Herstellung Regeln zum Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eingehalten worden sind - das ergibt dann meistens den dreifachen Preis.
Beim Gebrauchtkauf entfällt diese ideologische Sperre natürlich.
Grüße
Robert
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@Robert
Das ist bei mir auch noch ein Kriterium , was beim Kauf von Produkten aus China eine Rolle spielt und auch der so ziemliche einzige Hemmschuh , ich möchte das hier nur nicht eingehend thematisieren , weil es sofort in den Bereich der Politik abdriftet .
Nur soviel , Taiwan und China sind für mich immer noch ein extremer Unterschied , auch wenn sich mit der Liberalisierung und Privatisierung auf dem Festland so einiges tut in Bezug auf die von dir genannten Arbeitnehmer Bedingungen .
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08.11.25, 11:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.25, 12:19 von S. Custom.)
(07.11.25, 12:30)Lenni schrieb: China ist mittlerweile eine führende Industrie Nation.
In vielen Köpfen ist immer noch, "die können nur nachbauen.."
Das gilt heute nicht mehr.
Egal ob es die Landung auf der Rückseite des Mondes ist, der Rover auf dem Mars, die Umsetzung von KI Modellen, die Batterie Technik, die Solar Technik.
China übernimmt in vielen Bereichen die Führungsrolle. Kein Land veröffentlicht mehr wissenschaftliche Arbeiten, beantragt mehr Patente als China.
Vernünftige Hifi Geräte herzustellen dürfte wohl nicht die größte Hürde sein..
Das ist aber auch sehr kurz gedacht. Hast du dich schon mal gefragt warum die das können , noch dazu zu solch unwahrscheinlich günstigen Preisen?
Das ist einfach nur unfair was China da macht.
Wenn du dich irgendwo bewirbst und zwingend 3000 Euro verdienen musst um deine Kosten zu decken und ein zweiter Bewerber nur 1500 Euro braucht, weil er jeden Monat von seinem Vater 1500 Euro geschenkt bekommt, wer hat dann einen Vorteil? Genau das passiert gerade mit China und deren Mitbewerber am Weltmarkt. Glaubst du wirklich das China ein Auto entwickelt welches nur die Hälfte von europäischen Autos kostet? Das China Stahl nach Europa verkauft für ein Geld, für welches in Europa gerade mal das Rohmaterial reichen würde? Was passiert wenn die Konkurrenten in Europa ausgeschaltet sind? Sind die Chinesen dann immer noch die günstigen Lieferanten? Wer nun 1 und 1 zusammen zählen kann weiß worauf das abzielt.
Wer die 1 und die 1 nicht zusammen zählen kann, wird weiterhin die entweder billigst hergestellten, oder höchst subventionieren Waren in China kaufen und AliExpress, Temu und Konsorten unterstützen!
wer heute noch für einen Freihandel wie in den 80-er/90-er und auch noch 2000-er Jahren ist, der hat die letzten 20 Jahre die Augen zu fest verschlossen.
LG
Ingolf
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Also, ich kann hier nix Schlechtes über China sagen. Die Audio-Austria-Bluetooth-Kopfhörer sind klasse, auch wenn sie in China gefertigt werden. Ich weiß ja nicht, wo Apple seine Air-Pods-Pro herstellen lässt, aber die Kopfhörer von Apple sind doppelt so teuer und nur halb so gut wie die von Audio-Austria. Hier funktioniert die Zusammenarbeit von Österreich und China hervorragend. Der Firmensitz von Audio-Austria ist immerhin in Österreich. Der einzige Kritikpunkt ist die geringere Lautstärke im BT-Modus, aber ich bin halt auch schon taub.  Aber der Kopfhörer ist ein Allrounder: Er kann Bluetooth, Digital, Analog. Hervorragender Klang auch über BT (aber ohne aptX Adaptive, LDAC, LE Audio und ANC [eine höhere Latenz beim Gaming konnte ich nicht raushören!]). Aber das zu einem unschlagbaren Preis.
Ich hoffe halt, dass die Angestellten von Audio-Austria in China gerecht entlohnt werden..
Homo homini lupus est.
LG
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Obwohl ich einiges hier habe, tendiere ich immer stärker dazu Produkte zu kaufen, die nach Möglichkeit nicht oder wenigstens nur zu einem kleinen in China hergestellt sind. So wie Russland nie ein Handelspartner war, ist es auch China nicht. Beides sind Gegner in einem Ideologie- und Handelskrieg. Die USA mögen evtl. nicht mehr der große Bruder sein, der sie früher mal waren, aber auch unter Trump sind sie deshalb noch nicht zum Gegner geworden.
Gruß
Jan
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(08.11.25, 11:56)natas666 schrieb: Also, ich kann hier nix Schlechtes über China sagen. Die Audio-Austria-Bluetooth-Kopfhörer sind klasse, auch wenn sie in China gefertigt werden. Ich weiß ja nicht, wo Apple seine Air-Pods-Pro herstellen lässt, aber die Kopfhörer von Apple sind doppelt so teuer und nur halb so gut wie die von Audio-Austria. Hier funktioniert die Zusammenarbeit von Österreich und China hervorragend. Der Firmensitz von Audio-Austria ist immerhin in Österreich. Der einzige Kritikpunkt ist die geringere Lautstärke im BT-Modus, aber ich bin halt auch schon taub. Aber der Kopfhörer ist ein Allrounder: Er kann Bluetooth, Digital, Analog. Hervorragender Klang auch über BT (aber ohne aptX Adaptive, LDAC, LE Audio und ANC [eine höhere Latenz beim Gaming konnte ich nicht raushören!]). Aber das zu einem unschlagbaren Preis.
Ich hoffe halt, dass die Angestellten von Audio-Austria in China gerecht entlohnt werden..
Sag ich doch!
LG
Ingolf
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(08.11.25, 11:52)S. Custom schrieb: (07.11.25, 12:30)Lenni schrieb: China ist mittlerweile eine führende Industrie Nation.
In vielen Köpfen ist immer noch, "die können nur nachbauen.."
Das gilt heute nicht mehr.
Egal ob es die Landung auf der Rückseite des Mondes ist, der Rover auf dem Mars, die Umsetzung von KI Modellen, die Batterie Technik, die Solar Technik.
China übernimmt in vielen Bereichen die Führungsrolle. Kein Land veröffentlicht mehr wissenschaftliche Arbeiten, beantragt mehr Patente als China.
Vernünftige Hifi Geräte herzustellen dürfte wohl nicht die größte Hürde sein..
Das ist aber auch sehr kurz gedacht. Hast du dich schon mal gefragt warum die das können , noch dazu zu solch unwahrscheinlich günstigen Preisen?
Das ist einfach nur unfair was China da macht.
Wenn du dich irgendwo bewirbst und zwingend 3000 Euro verdienen musst um deine Kosten zu decken und ein zweiter Bewerber nur 1500 Euro braucht, weil er jeden Monat von seinem Vater 1500 Euro geschenkt bekommt, wer hat dann einen Vorteil? Genau das passiert gerade mit China und deren Mitbewerber am Weltmarkt. Glaubst du wirklich das China ein Auto entwickelt welches nur die Hälfte von europäischen Autos kostet? Das China Stahl nach Europa verkauft für ein Geld, für welches in Europa gerade mal das Rohmaterial reichen würde? Was passiert wenn die Konkurrenten in Europa ausgeschaltet sind? Sind die Chinesen dann immer noch die günstigen Lieferanten? Wer nun 1 und 1 zusammen zählen kann weiß worauf das abzielt.
Wer die 1 und die 1 nicht zusammen zählen kann, wird weiterhin die entweder billigst hergestellten, oder höchst subventionieren Waren in China kaufen und AliExpress, Temu und Konsorten unterstützen!
wer heute noch für einen Freihandel wie in den 80-er/90-er und auch noch 2000-er Jahren ist, der hat die letzten 20 Jahre die Augen zu fest verschlossen.
Da bin ich anderer Meinung und zwar zu 100%
Ich habe 3 Produkte direkt aus China gekauft.
Hinzu kommen 10 Bosch Elektrowerkzeuge, die in China gebaut werden. Meint wirklich jemand dass die Bosch Angestellten mehr verdienen als andere in China?
Ich versuchte fast alle Produkte aus Deutschland und Europa zu kaufen.
Wenn ich Klamotten kaufe, dann ist dort entweder ein grüner Knopf, oder es ist fair wear.
Kaufe ich Kaffee, so ist der minimum fair trade.
Bestimmt kaufe ich keine Bananen vom Weltmarktführer.
Und bestimmt keine Produkte für die in Südamerika Regenwald gerodet wird.
Wenn also Chinesen sagen, ach, das können wir auch selber, dann wird unser Handel zerstört. Ist es Auftragsfertigung für Bosch, Siemens, Mercedes, Samsung, Apple, dann ist es OK?
Wir kaufen Öl aus Ländern in denen Frauen definitiv weniger Rechte haben als in China. Das ist uns aber wumpe.
Keiner fragt sich warum er 1100€ für das I phone bezahlen muss, obwohl die Produktion in China unter 80€ kostet?
Keiner fragt sich warum er 145€ für das Boss Hemd zahlen muss, obwohl es für 5,95€ aus Bangladesch nach hier kommt.
Und auch zum Beispiel USA, wenn ich die Wahl habe, Produkte aus einem Land zu kaufen, das so viel in erneuerbare Energien investiert, wir sonst keiner. (Seit 2020 sind es konstant 40% des weltweiten Zubaus an erneuerbaren), oder aus einem Land, das seit neuestem wieder auf Öl, Kohle und Gas setzt, fällt mir die Entscheidung nicht schwer.
Damit möchte ich China nicht loben, ganz im Gegenteil.
Wenn Ferrero als italienisches Unternehmen Plantagen für Palmöl anlegt, damit massiv Regenwald zerstört, dann interessiert das keinen.
Wenn Rotel nach China abwandert, dann bleibt dies eine seriöse japanische Firma, der Nachbar im chinesischen Industriepark, der auf eigene Rechnung arbeitet, der ist aber böse..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.
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