Plattenspieler-Forum

Normale Version: Neuzugang Linn LP12 von 1990 mit Akito 1, Circus Kit und Lingo 1
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Ich wage es auch zu bezweifeln das man sofort wahrnimmt wenn die Drehzahl konstant um 0,2 Umdrehungen abweicht.

Rheydter

Na ja, neben der technischen Erklärung sollte die praktische Relevanz auch auf dem Schirm sein.
Also ist ein kurzer Riemen wünschenswert, um diese Dehneffekte zu reduzieren, dafür ist dann aber die antreibende Achse weniger umschlungen, was mehr Schlupf bedeutet.

(13.04.22, 14:39)low_fi schrieb: [ -> ]Ich wage es auch zu bezweifeln das man sofort wahrnimmt wenn die Drehzahl konstant um 0,2 Umdrehungen abweicht.

Da gibt es sicher Leute die das hören. Es gibt ja Menschen mit einem absoluten Gehör, die die Tonhöhe verorten können.
(13.04.22, 14:39)low_fi schrieb: [ -> ]Ich wage es auch zu bezweifeln das man sofort wahrnimmt wenn die Drehzahl konstant um 0,2 Umdrehungen abweicht.

Selbst 2-3% sind praktisch wurscht. Konstant falsch ist gut. Aber wehe, wenn sich etwas ändert. Da hören wir kleinste Abweichungen
(13.04.22, 16:29)Jan schrieb: [ -> ]Ich wage es auch zu bezweifeln das man sofort wahrnimmt wenn die Drehzahl konstant um 0,2   Umdrehungen abweicht.

Selbst 2-3% sind praktisch wurscht. Konstant falsch ist gut. Aber wehe, wenn sich etwas ändert. Da hören wir kleinste Abweichungen

Wenn es eiert, merke es sogar ich Big Grin das alte Holzohr mit Lowfi Ausrüstung in einem völlig unmöglich eingerichteten Wohnraum

gelöschter_User

(13.04.22, 12:18)Rheydter schrieb: [ -> ]Bei der Betrachtung der Dehn- und Schlupfeffekte sollte man die Kräfteverhältnisse im Auge behalten. Da dreht ein Teller mit geringer Lagerreibung und es steckt ein Diamantsplitter in einer Kunststoffrille, deren Modulation die Tellerrotation ausbremst. Das ist keine Schälzentrifuge und auch kein Betonmischer. Ein Containerschiff verlangsamt sich natürlich rechnerisch auch, wenn eine Fliege bei voller Fahrt am Fahnenmast zerschellt.

Das ist allerdings nur der Nebeneffekt, der allein genommen sicher nicht sonderlich groß bzw. eher infinitesimal klein ausfallen würde. Man vergisst hier aber immer das systemimmanente Polruckeln des Motors und das allein führt zu einer wechselseitigen Entlastung und Spannung des Neutrums und Lastrums eines Riemens und ist damit der eigentliche Verursacher von Gleichlaufstörungen durch Dehnschlupf.
(13.04.22, 16:29)Jan schrieb: [ -> ]Selbst 2-3% sind praktisch wurscht. Konstant falsch ist gut. Aber wehe, wenn sich etwas ändert. Da hören wir kleinste Abweichungen

Hallo, 

4% Abweichungen von der Sollgeschwindigkeit sind problemlos hörbar. 

Kinofilme werden mit 24 Biuldern pro Sekunge gedreht und mit 24 Bildern/Sekunde im Kino gezeigt.
Kommen sie ins Fernsehen, oder werden auf Videokassette ausgewertet, so liefen sie mit 25 Bildern/Sekund (bzw. 100 Halbbildern/Sekunde), da das PAL-Fernsehen eben 25 Bilder/s vorsah.

Kinofilme im Fernsehen oder auf Videokassette liefen also immer um 4 % zu schnell, was ehr leicht hörbar ist.

(Heutzutage mag es dank Digitaltechnik Möglichkeiten geben, solche "krumme" Verhältnisse wie 25/24 zu beherrschen, sodass Kinofilme zwar auf 25 Bildern/s laufen, aber nicht zu schnell. Dazu müssen einzelne Frames 2 mal gezeigt werden, o.ä.)

Grüße

gelöschter_User

Wenn man von Gleichlaufproblemen spricht, dann spricht allerdings keiner von konstant falscher Geschwindigkeit (x% zu schnell) sondern immer nur von Gleichlaufschwankungen.
(13.04.22, 14:27)Rheydter schrieb: [ -> ]
(13.04.22, 13:41)Lenni schrieb: [ -> ]Jeder Antrieb mit einem dehnbaren Riemen hat immer ein Problem wenn sich das Drehmoment ändert:
1. Beschleunigung des Tellers = Hohes Drehmoment = starke Längung der Zugseite
2. Kontinuierliche Drehzahl des Tellers = geringes Drehmoment = kaum Längung des Riemens
...

Und dieses Einpendeln nach dem Übergang zum konstanten Lauf zieht sich dann wie lange hin? Einlaufrille oder gesamte Plattenseite mit den von Rolf geschilderten klanglichen Auswirkungen?

Hallo, 

das hängt von der Dämpfung ab, das ist in diesem Fall die Lagerreibung und die Reibung der Nadel in der Rille.

Das Konzept des Gummiriemen-Antriebs ist ja gar nicht so dumm gedacht. 
Der Plattenteller mit seinem Trägheitsmoment ("Gewicht") und der Gummiriemen bilden mit der Reibung einen gedämpften Bandpass (Schwingkreis). Dadurch werden "hochfrequente" Störungen (kurzfristiges schnelle Zuckeln des Motors; Polruckeln) abgedämpft und stören somit fast nicht den Gleichlauf des Plattentellers.

Man kann die Reibung als Ohmschen Widerstand ansehen, das Trägheitsmoment als Induktivität (Spule), den Gummiriemen mit seiner Elastizität als Kondensator, und die Motorantriebskraft als elektrische Spannung ansehen; die Drehzahl entspräche dann dem elektrischen Strom. 

Bei richtiger Auslegung des Schwingkreises liegen mögliche Störungen des Motors (Polruckeln) oberhalb der Resonanz, und durch die Reibung ist eine Resonanzüberhöhung ausreichend bedämpft. 

Grüße
Das Problem ist aber, dass die ganze Chose ständig schwingt, wenn die Nadel mit ihrer variablen Reibung durch die Plattenrille schubbert.
Dann pumpt ein Riemenantrieb deutlich.
Diese Schwankungen sind von einer deutlich tieferen Frequenz als vermeintliches Polruckeln und je nach Resonanz auch mit größerer Amplitude.
Hallo,

es kommt ja auf die Amplitude dieser Schwingungen an.
Sind diese klein genug, so stören sie nicht.

Wie groß sie sind, und wie schnell sie abklingen, kann man doch einfach selber ausprobieren.
Bei stehendem und mechanisch festgebremsten Motor, drehe man den Plattenteller um wenige Winkelgrad in eine Richtung und lasse dann los. Wegen der Elastizität des Riemens müsste sich nun der Plattenteller in die andere Richtung beschleunigt drehen, über die Ruhelage hinaus drehen, dann vom Riemen abgebremst werden, bis er wieder seine Drehrichtung ändert, usw.
Eine Drehschwingung also.
Damit kannst du ausprobieren, wie lange der Teller überhaupt schwingt, bis er zur Ruhe kommt.


Grüße
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