Plattenspieler-Forum

Normale Version: Bilder eurer Anlagen, Hör-Ecken und Musikzimmer
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Die Einmessung des Raumes kann schon extrem viel bringen.. 
Die Interpretation der Messwerte ist jedoch eine Sache für sich.. 
Schön ist es meistens wenn ein kleiner Frequenzbereich total“quer hängt“, hier rückt man hier ein bisschen um, dämmt da ein bisschen nach.. Und schon wird man eine Änderung sehen.. 
Schlimmer wird's wenn es kleine Abweichungen gibt.. 
Wenn also ein Bereich, z.B. 8 - 11 KHz + oder - 2 dB hat. Das empfindet man wahrscheinlich nicht als störend.. Es fällt garantiert gar nicht auf. Aber: nach der Messung wird es auffallen, da man weiss dass es da ist.. 
Und das wird dann, je nachdem welchen Ansatz man verfolgt, kompliziert.. 
Der Königsweg wäre so lange an den Lautsprechern zu justieren bis bei der Aufstellung, in diesem Raum alles linear ist.. (dafür muss man aber schon recht viel Ahnung haben, sowie ein großes Maß an Geduld)

Der digitale Weg ist der einfachste, hier übernimmt quasi ein Rechner das Steuer.. (ich wäre jedoch selber zu analog für diesen Weg)

Oder, ganz klassisch, man investiert in einen guten, alten Equalizer.. 

Es ist jedenfalls ein sehr interessantes Thema das viel Spaß bereitet.. 

Ein weiterer Aspekt ist immer, welche Lautsprecher setzt man ein. Anbei ein paar Bilder von meinem “Haupthörraum“ Lautsprecher in den Ecken, eine Wand aus Glas, an der gegenüberliegenden Seite ist ein Durchbruch... Hier geht es praktisch nur mit großen Hörnern.. (in meinem Fall ab 400Hz) 
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Moin Christian,

ist die Wand hinter der Anlage sichtbare Mauer oder eine Tapete?
Das gefällt mir richtig gut.

Gruß Jörg
Danke..
Ist leider nur eine Tapete.. Ich wollte eigentlich die Mauer frei legen, aber leider gab es eine lieblos zugemauerte Türe unter dem Putz.. 
Dann habe ich die Tapete bestellt.. Big Grin

Elpi

(28.09.21, 14:24)höanix schrieb: [ -> ]Moin Christian,

ist die Wand hinter der Anlage sichtbare Mauer oder eine Tapete?
Das gefällt mir richtig gut.

Gruß Jörg
Hallo Jõrg,

das ist meine patentierte Raumklang Korrekturtapete.
Der lfd. Meter 78,99 €.

Und weg!
Jürgen
Ja, das stimmt.. Aber wie jeder weiss kommt es vor allem auf den Kleister an...
Audiophiler Kleister geht ins Geld, lohnt sich aber..
Hallo zusammen,
das Thema Raumeinmessung ist, wenn ich das mal so sagen darf, ein höchst philosophisches. Zum Mit- und Nachdenken:

Bei einem klassischen Konzert käme nie jemand auf die Idee, den Raum einzumessen. Wie auch und womit? Andererseits gehört zu den Proben eines Orchesters dazu, dass man sich auf den Raum "einstimmt". Stehenden Wellen wird tatsächlich von den Musikern durch leiseres Spielen der entsprechende Töne entgegengewirkt. Oder in Kirchen: bei der Intonation einer Orgel wird die Raumakustik genauestens berücksichtigt, denn jede einzelne Pfeife wird erst vor Ort intoniert!

Bei modernen Konzerten (z.B. Rock-Musik) wird die PA natürlich auf den Raum eingemessen. Dafür gab es früher sehr schmalbandige (grafische) EQs mit 31 Bändern pro Kanal. Heute macht das ein DSP. Voraussetzung: ein Messmikrofon, das möglichst linear überträgt.

Und Aufnahmen? Was man auf Aufnahmen zu hören bekommt, hat mit einer "Live"-Situation gar nichts zu tun, egal wie gut oder puristisch die Aufnahme ist. Wenn früher von "Klangregie" gesprochen wurde, traf das den Nagel auf dem Kopf. Der Regisseur setzt seine Klangvorstellung um und das Resultat landet auf dem Tonträger. Fertig.

Wer einen Verstärker mit DSP zur Klangkorrektur und dazugehörigem Messmikrofon sein eigen nennt, hat gut lachen. Der Verstärker spielt Töne ab, das Mikrofon wird am Hörplatz aufgestellt und meldet den "Ist"-Zustand zurück, das DSP korrigiert auf den "Soll"-Zustand. Aber was intern passiert und wie schmalbandig zugegriffen wird und was eventuell nicht ent-, sondern verzerrt wird... und wie gut das Messmikrofon ist...?

Wer seinen Hörraum klanglich attraktiv gestalten kann (gedämpft, aber nicht zu sehr, Vermeidung von stehenden Wellen und Auslöschung oder Betonung einzelner Frequenzen, ohne Nachhall) und in einem gedachten "Stereo-Dreieck" sitzen kann, bei dem die Boxen für ihre Bauart geeignet zu stehen kommen, kann sogar mit einer mittelmäßig Anlage hervorragend Musik hören, während ein High Ender, der Rücksicht auf den Nippes der Gattin nehmen muss, das Potential seiner Anlage gar nicht ausschöpfen kann...

Und wenn die Boxen nicht perfekt stehen können oder der Raum nicht perfekt ist... oder der Abhörplatz? Dann kann, offen gestanden, ein DSP auch nur bedingt etwas machen. Aber Versuch macht klug...

p.s. bei mir ist die Raumkorrektur nach penibler Einmessung nur bei Filmen mit Dolby Surround bzw. DTS aktiv. Ansonsten halte ich es wie Lenni: lieber den Raum optimieren, wenn möglich. Denn die beste Korrektur ist keine Korrektur.
Guten Morgen,
dieses Thema ist auch sehr interessant, da ich im Dezember letzten Jahres im Glauben war, dass meine Lautsprecher zu klein oder der Raum einfach zu gross ist. Meinen Verstärker habe ich vor 12 Jahren von einer Firma aufstellen lassen, die haben gleich alles eingemessen, was ich allerdings vergessen habe. Nun kam der Umbau und in den ersten Tagen war ich vom Klang völlig entzaubert. Ich habe auch nicht mehr an die Einmessung gedacht. Also habe ich die Lautsprecher raus, andere rein und das Ergebnis war immer noch sehr bescheiden. Also gab es nur einen Weg, ich rief den Verkäufer an/ dieser ist noch immer auf dem Markt mit zwei High End Läden. Gleich kam die Frage, hast Du denn auch alles eingemessen? Jetzt war der Groschen gefallen. Das Mikrofon aus der Kiste geholt und mit dem Einmessen begonnen. Lautsprecher getauscht, nochmals eingemessen. Plötzlich war der Sound wieder so wie ich es kannte, warm und luftig. Ich glaubte am Anfang erst es sein eine Spielerei, aber ohne mein Zutun hat sich wirklich der Sound in meinem Wohnzimmer sehr positiv verändert. Trotz der Schwierigkeiten mit Fachwerk. Ich glaube nicht an Voodoo, aber dies hat der Verstärker super hinbekommen. Wie auch immer dies geht, es funktioniert super.
Grüsse und einen schönen Tag, Uwe
@"darwin"
Dem ist nicht viel hinzuzufügen...
Eins sollte immer klar sein, irgendeine Kröte muss man schlucken, perfekt gibt es eigentlich nicht..
Gerade im Bereich High-End wird mit allem möglichen Nippes gearbeitet.. Hier ein teurer Stecker, da ein Absorber u.s.w. 
Aber die Frage ist doch erstmal was kann Stereo?
Im Prinzip kann ich jedes Instrument zwischen den Lautsprechern da platzieren wo ich es haben möchte ich kann auch begrenzt manche Instrumente in die erste, andere in die zweite Reihe platzieren..
Das Stereo Dreieck bietet den besten Platz in einem Rockkonzert.. Aber was ist bei klassischer Musik? Hier wäre die Bühne eigentlich zu breit fürs stereo Dreieck.. Da ich nur zwischen den Lautsprechern frei platzieren kann würden die Philharmoniker sehr eng sitzen.. 
(Meine Aufstellung wäre perfekt für klassische Musik, aber die höre ich leider recht selten..)
Dann käme noch der nächste Fall.. Reinhard Mey mit der Gitarre auf dem Barhocker.. Hier wäre ein mittiger Lautsprecher perfekt.
Und absurd wird's dann wenn man sich die Frage stellt, “warum hätten wir eigentlich Stereo, bzw. warum funktioniert das?“
Hauptsächlich funktioniert stereo durch Hörerfahrung. Jemand der vor mir steht und mit mit redet ist auf beiden Ohren gleich laut zu hören.. Also : ist das Signal auf beiden Ohren gleich, dann ist die Schallquelle mittig vor mir..
Interessanter Weise funktioniert dies auch wenn eins meiner Ohren schlechter ist als das andere.. Das Gehirn kann dies korrigieren,bzw. rausrechnen..
Nun das ernüchternde.. Wir hören Stereo nur da wir schlechte Ohren haben.. Hunde können praktisch den stereo Effekt nicht wahrnehmen.. Deren Ohren sind so gut dass diese zwei Schallquellen mit gleichem Pegel und gleichem Ton (die Lautsprecher halt) direkt Orten können.. (unter anderem funktioniert dies da die meisten Hunde ihre Ohrmuscheln getrennt voneinander bewegen können..)
Dies aber nur ein nebenbei.. 
Wenn man also akzeptiert dass man vieles verbessern kann, es aber niemals das perfekte Ergebnis für alles gibt, dann wird man viel Spaß haben...
Und es bleibt ja auch noch die Optik, diese spielt immer eine Rolle.. Je nach Raum kann es durchaus Sinn machen die Lautsprecher leicht einzudrehen.. (bei Hörnern wird's zumeist aufgrund der Bündelung eh gemacht) aber auch bei klassischen Lautsprechern kann dies durchaus Sinn machen.. Leider kann das das Ergebnis teilweiseam besten sein wenn die Lautsprecher unterschiedlich stark eingedreht sind.. 
Aber, wer lässt dies so? Es stört irgendwie im Auge...

Elpi

Guten Morgen Lenni,

dein Gedanke mit einem guten alten Equalizer zu arbeiten
ist ein guter Ansatz.

Grüße
Jürgen
(29.09.21, 9:38)Elpi schrieb: [ -> ]Guten Morgen Lenni,

dein Gedanke mit einem guten alten Equalizer zu arbeiten
ist ein guter Ansatz.

Grüße
Jürgen
Hi Jürgen,

ich verstehe auch nicht warum Geräte wie die guten alten Equalizer verschwunden sind. 
Heute hat ein jeder Angst dass irgendein Signal durch einen Regler läuft. Aber das ist wohl viel mehr Marketing als alles andere. 
Ich bin der Meinung dass dies mehr schadet als es letztlich nutzt. Ganz im Gegenteil, wenn raumbedingt gewisse Frequenzbereiche "abfallen" dann tun sie dies bei Lautsprechern für 100€, bei welchen für 1.000€ und bei welchen für 10.000€.. Warum werden die Mittel zum Gegensteuern genommen? (Regler am Verstärker, oder Equalizer)